Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

Man kannte die Infektionswege der Krankheiten nicht und
glaubte, Krankheiten seien auf böse Geister zurück zu
führen. Die versuchte man durch lautstarke
Geisteraustreibung zu verscheuchen; so entstand der
Karnevalsbrauch. Es ist nicht auszuschließen, dass damit
sogar gewisse Teilerfolge erzielt worden sein können: Ratten,
welche Pestflöhe mitführen, hassen Lärm und fliehen davor.
Anmerkung am Rande: Sind die Ratten dem Rattenfänger
von Hameln in die Weser gefolgt oder tatsächlich vor dem
Lärm seines Flötenspiels in die Weser geflohen? Und noch
etwas ist auffällig: Schon die alten Kelten und Germanen
kannten den Begriff des „fliegendes Giftes“, welcher die
Ansteckung mit einer Krankheit beschrieb. Im Mittelalter
fehlte dieser Begriff und wurde durch „böse Geister“ ersetzt.
Das zeigt, wieviel Wissen jetzt schon verloren gegangen war.
Das Bierbrauen geriet aufgrund der psychoaktiven Zusätze
öffentlich in Verruf und wurde den „Hexenkünsten“
zugeschrieben - mit Ausnahme des in Klöstern von
Mönchen gebrauten Bieres (Monopoldenken?). Dennoch
schaffte es die Kirche nicht, die Privatherstellung des allseits
beliebten Getränkes auszurotten.
1326 n. Chr.:
Die Konstitution „Super illius specular“ des Papstes
Johannes XXII. führte zu einer rechtlichen Neuordnung der
„Zauberei“ und unterwarf sie dadurch - wie bereits die
„Hexerei“ - der Inquisition, was dem Kirchenstaat noch
weitere Möglichkeiten zur Bereicherung auf Kosten
Unschuldiger eröffnete.