Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

Landwirtschaft brachte die Notwendigkeit mit sich,
Nahrungsvorräte anzulegen. Die wollten geschützt und
verwaltet sein. Dazu wurden nicht-produzierende
Spezialisten, nämlich Soldaten und Verwaltungsleute
benötigt. Um die zu ernähren, mussten Abgaben erhoben
werden - ein System politischer Organisation mit
Führungspersönlichkeiten entwickelte sich.
Ein solches Gesellschaftssystem verbessert i. d. R. die
Lebensbedingungen der zugehörigen Bevölkerung, was zu
Bevölkerungswachstum führt. Um genügend Lebensraum
für die gewachsene Bevölkerung zu schaffen, waren
Eroberungskriege notwendig. Damit die aber durchgeführt
werden konnten, wurde eine - wenngleich auch noch recht
primitive - industrielle Infrastruktur, nämlich das Handwerk
(z. B. Schmiede, welche Waffen herstellten), benötigt. An
diesem Punkt (schätzungsweise etwa um 800 n. Chr.)
angekommen, störten aber religiös begründete,
ausschweifende, mehrtägige Festivitäten nur.
Die Christianisierung hatte folglich vergleichsweise leichtes
Spiel: Sah sie den Zweck des Menschen nach dem
Sündenfall doch eher im Dienen und Leiden, so dass die
alten „Hexenfeiertage“ nun im Sinne von Obrigkeit und
Kirche getrost verboten werden konnten - was unter dem
Strich zur Festigung der damaligen Einheit von Kirche und
Staat führte. Man hatte eben (wenngleich vielleicht auch aus
unterschiedlichen Gründen) gleiche Interessen.
775 n. Chr.:
Karl der Große erklärte den dicht bewaldeten und daher in
weiten Bereichen als unpassierbar geltenden Harzraum zum