Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

400-1230 n. Chr.:
Nur noch vereinzelter Glaube an Hexerei und Zauberei in
den besetzten Gebieten. Bewahrt wurden die alten keltischgermanischen
Traditionen wahrscheinlich nur noch von
denjenigen, die weit außerhalb der Ansiedlungen lebten und
die daher mit den Missionaren praktisch nicht in Kontakt
kamen. In erster Linie waren dies die Hagias - inzwischen z.
T. auch schon abwertend „Hagsen“ oder „Häxen“ genannt -
sowie der Tiuvel. Hinzu kamen noch die von der
Gesellschaft Ausgestossenen - Kranke, Verbrecher und
Querdenker. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass einige
davon Keimzellen des Widerstandes gegen die herrschende,
staatskirchliche Obrigkeit bildeten. Da sie aufgrund ihrer
von den Ansiedlungen z. T. recht weit entfernten
Lebensweise nur relativ wenig Kontakt mit den anderen
Menschen hatten, mussten sie mit dem auskommen, was
ihnen zur Verfügung stand. Entsprechend negativ dürfte ihr
gesamtes Erscheinungsbild auf die Mitmenschen in den
Ansiedlungen gewirkt und zur Mystifizierung und
Ablehnung mit beigetragen haben.
400 n. Chr.:
Die römisch-katholische Kirche witterte Abweichlertum
und rottete die Priscillianer und die Messalianer aus - man
sammelte erste Erfahrungen mit Verfolgungen und mit
Anklagen.
742 n. Chr.:
Versammlung des ersten deutschen Nationalkonzils
„Concilium Germanicum“, bei welchem die Staat-Kirche-
Einheit „Heidnische Gebräuche“ verbot. Die Gesellschaft
hatte sich inzwischen gewandelt: Zunehmende