Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

80-200 n. Chr.:
Langsamer Zerfall des römischen Reiches aufgrund seiner
Grösse und aufgrund von Dekadenz (letztere ggf. verursacht
durch die physiologischen Wirkungen einer langfristigen,
schleichenden Bleivergiftung, zurückzuführen auf die
allerorten eingesetzten Trinkwasser-Bleileitungen).
Verarmung der Bevölkerung. Die besetzten, ehemals
keltischen und jetzt keltisch-germanischen Gebiete wurden
mit immensem Aufwand gehalten. Die Römer - selbst noch
dem Polytheismus anhängend - hatten weder Zeit noch
Interesse, die keltisch-germanische Rest- bzw. Mischreligion
zu beseitigen. Nach wie vor musste diese Mischreligion unter
der Bevölkerung überaus beliebt sein, da sie sehr lebensfroh
war - beinhaltete sie doch mindestens 31 über das Jahr
verteilte Feste. Im Durchschnitt galt es alle anderthalb
Wochen, eine Festivität zu feiern. Viele der Feste dienten
dazu, mit den Geistern in Kontakt zu treten.
Die nötige Stimmung wurde mit den Pflanzen des Hags
erzeugt; Pflanzen, welche psychoaktiv waren. Betrachtet man
die Wirkungsdauer einzelner Pflanzenwirkstoffe aus heutiger
pharmakologischer Sicht, so erscheint es unausweichlich,
dass im Einzelfall Festivitäten ineinander übergegangen sind.
Sieht man sich die Wirkungen der betreffenden pflanzlichen
Inhaltsstoffe einmal näher an, so kommt man nicht an der
Tatsache vorbei, dass die damit gefeierten Feste sehr
ausschweifend gewesen sein müssen - gerade auch in
sexueller Hinsicht. Somit existierte zumindest im
keltogermanischen Bereich eine Gesellschaft, welche zwar
nicht industrialisiert und institutionalisiert war, aber dafür
zumindest einigen Frauen (nämlich den Hagias) deutlich
mehr Rechte zusprach, als dies ansonsten üblich war.