Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

entlastete es sie doch von der (kosten- und zeitintensiven)
Aufgabe, eine alternative Infrastruktur für die medizinische
Versorgung zu schaffen.
Über die Römer wurde allerdings auch alchmistisches und
ursprünglich von Arabern, Griechen, Ägyptern und Indern
stammendes, okkultes Gedankengut in die nordeuropäischen
Naturrelegionen mit eingetragen. Die Alchimie (auch:
Alchemie) war im Gegensatz zur Kräuterkunde eine von
Männern geprägte Domäne. Sie ging zweigleisig vor.
Einerseits wurden bestimmten Naturstoffen definierte
Eigenschaften zugeschrieben, welche man über die
Zahlenmystik mit astronomischen und periodischen
Ereignissen in Verbindung brachte. Derartige
Konstellationen erhielten bestimmte Bezeichnungen,
Eigennamen, deren Verwendung in Beschwörungen und in
Zaubersprüchen mündete. Das alles bildete ein aus heutiger
Sicht zwar haarsträubendes, aber dennoch in sich
geschlossenes, logisches Ganzes.
Andererseits arbeitete ein weiterer, sehr viel späterer Zweig
der Alchimie mit anderer Zielsetzung als die Kräuterkunde.
Aus wertlosen Stoffen sollte auf wundersame Weise Gold
entstehen, um den Lebensstandard der herrschende Kaste zu
sichern. Bei beiden Richtungen aber waren es nicht mehr die
Kräuter, sondern vielmehr vorwiegend mineralischanorganische
Stoffe, welche das Ausgangsmaterial bildeten.
Gold wurde damit zwar nicht erzeugt (was ja auch
unmöglich war!), aber dennoch führten die alchimistischen
Versuche mitunter zu überraschenden Resultaten.