Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

Kelten die Götter für ihre Vorfahren. Die Geschichte des
Druidentums ist in Ermangelung einer Schriftsprache oft
unbekannt und undurchsichtig. Sicher ist allerdings, dass die
Druiden die alten Jahresfeste feierten und eine äußerst
naturverbundene Magie praktizierten.
Die Ausbildung eines Druiden war nach heutigem Maßstab
sehr lang. Sie währte oft um die zwanzig Jahre, wobei es
insgesamt drei Stufen der Ausbildung gab: Novizen
(Schüler), Barden (welche vorwiegend Nachrichten in
Gesangsform weiterleiteten und dabei quasi als
„Unterhaltungskünstler“ auftraten) und Druiden (welche
heilten und richteten). Den keltischen Druiden und
Druidinnen muss die Wirkung von so mancher Pflanze und
von so manchem Pilz noch bekannt gewesen sein, doch
mangels einer Schriftsprache gaben sie ihr Wissen nur
mündlich an ausgewählte Personen weiter, was letztlich dazu
führen musste, dass eben dieses Wissen mit ihnen ausstarb.
Die ausschließlich mündliche Weitergabe des Wissens hatte
weniger mit Magie und Zauberei als mit ganz profanen
Machtbestrebungen zu tun: Wenn jeder dieses Wissen durch
das Lesen von Schriften gehabt hätte, dann wäre auch kein
Bedarf für Druiden da gewesen, ergo wäre ihre Macht
beschnitten worden.
Druiden behielten ihr Wissen daher nur im Gedächtnis. Auf
diese Weise war Wissen im wahrsten Sinne des Wortes
Macht. Macht hatte daher auch nur ein Druide mit
überdurchschnittlich gutem Gedächtnis. Cäsar selbst
beschrieb zu späterer Zeit das phänomenale Gedächtnis der
Mitglieder der Priesterkaste und ihre Verweigerung von
Aufzeichnungen - was beide Geschlechter, also sowohl
Druiden wie auch Druidinnen, betraf. Je nach Kultur und