Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

gefundener Bleistreifen mit lateinischen Lettern belegt die
Existenz der „weisen Frauen“ und die Römer Strabo sowie
Poseidonius beschrieben Priesterinnen-Kolonien. Im
Gegensatz zu den anderen damaligen Völkern hatten die
Frauen bei den Kelten deutlich mehr Rechte und waren
geachtet, auch wenn die Priesterinnen nie den Status ihrer
männlichen Druiden-Kollegen erreichten. Oftmals
begleiteten die Frauen ihre Männer auch in die Schlacht; dies
wurde später sogar durch Cäsar und Tacitus beschrieben.
Dass die Frauen eine tragende Rolle spielten, ist der
Ausgrabung von Gräbern zu entnehmen. Die Druiden
teilten sich somit in eine Männer- und eine Frauenlinie mit
unterschiedlichen Aufgaben auf.
Druiden waren in der keltischen Gesellschaft Priester,
Heilkundige und Lehrer. Sie waren Philosophen, Dichter,
Diplomaten und Musiker. Sie kannten astronomische
Zeitläufe und wussten, wann wichtige Feiertage zu feiern
waren. Sie kannten die Rituale und konnten mit den
Geistern in Verbindung treten. Sie waren die „Grossen
Wissenden“ und hatten dadurch mehr Machtbefugnis als die
Häuptlinge. Sie dominierten eine Gesellschaft von
Stammesgruppen, welche von einer Kriegeraristokratie
geführt wurde - eine halbanarchistische Struktur ohne
politische Einheit. Letztlich waren es immer die Druiden,
welche das letzte Wort sprachen, so dass zwischen religiöser
und weltlicher Herrschaft kaum differenziert werden kann.
Die Ausbildung zum Druiden umfasste sehr viele Bereiche.
Das Spielen eines Instrumentes, der Bardengesang, das
Heilen, das Richten, die Gesetze der Natur, die Kunde der
Götter, die Seelsorge, die Feiertagszeremonien und das
Wissen um die angewandte Magie. Cäsar zufolge hielten die