Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

die Jahreszeiten, Trolle, Kobolde und Elfen eine grosse
Rolle spielten. Den Kelten zeigten sich ihre Götter in Form
von Flüssen, Seen, Bäumen, Felsen und Landschaften. Der
keltische Glaube beruhte auf einem Jahreszeitenzyklus.
Dieser Jahreszyklus war von entscheidender Bedeutung für
die bäuerliche Kultur und basierte auf einem 30-jährigen
Kalender. Noch heute kündet die irische Sagenwelt davon.
Die keltische Bevölkerung war nur relativ wenig organisiert;
man lebte eher individualistisch-kunstbezogen, tiefsinnig und
bisweilen auch grüblerisch. Ein keltisches „Königreich“ im
Sinne eines einzigen obersten Herrschers gab es nicht. Es
gab jedoch zahlreiche Clans (Sippen mit familiären
Beziehungen), die jeweils von einem Häuptling regiert
wurden und die sich zu Stämmen zusammengeschlossen
hatten. Die Stämme konnten sich durchaus untereinander
bekriegen und taten das auch. Krieg spielte sogar eine
zentrale Rolle in der keltischen Gesellschaft.
Nördlich der genannten Linie waren germanische Stämme
ansässig, welche aber zu dieser Zeit kaum eine Rolle spielen.
Die Rolle von Respektspersonen bei den Kelten fiel den
Druiden zu, einer von Männern geprägten Domäne.
Dennoch konnten Frauen auch dem Druidentum
angehören; zumindest für Irland gilt dies als gesichert. Im
restlichen keltischen Gebiet ist eine Spaltung in die
eigentliche Druidenkaste und in die heilenden Priesterinnen
wahrscheinlich.
Die Priesterinnen wurden Dryades oder Druidinnen,
vereinzelt auch Druidissinnen, genannt. Ihre Hauptaufgabe
war neben der religiösen Betreuung die einer Heilerin,
Dichterin oder Seherin. Ein in einem südfranzösischen Grab