Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

Die meisten der medizinisch wirksamen Kräuter sind
psychoaktiv. Dennoch wurden und werden solche Kräuter
in allen Kulturen verwendet. Eine pauschale Verdammung
derartiger Mittel als „Drogen“ und ihrer Handhabung durch
„Hexen“ ist nicht mehr zeitgemäß. So genannte „Legal
High´s“ sind in Garten- und Supermärkten problemlos
erhältlich. Warum werden dann Personen, welche mit
solchen Pflanzen arbeiten, pauschal diffamiert? Es kommt
immer nur auf die Frage der Dosis und die der
Einnahmehäufigkeit an, inwieweit ein Missbrauch betrieben
wird. Sachliche Aufklärung wirkt dem Missbrauch entgegen.
Wer den Gebrauch wirksamer Kräuter pauschal verdammt,
der betrachte einmal kritisch folgende Fragen:
- Warum sind „Mornig Glory“ Samen mit dem LSDähnlichen
Wirkstoff Lysergsäureamid (LSA) in den USA
illegal, in Europa aber uneingeschränkt frei verkäuflich?
- Warum gilt Coca in Südamerika oder Kath in Äthiopien als
Nahrungsergänzung, in Europa aber als Rauschgift?
- Warum behandeln Länder wie die Niederlande, Österreich
oder Indien den Hanf sehr liberal, während die Pflanze nach
10000-jähriger Nutzung mit zuletzt staatlicher
Anbauförderung in Deutschland mit Ende des zweiten
Weltkriegs auf einmal illegal war und dämonisiert worden
ist?
- Warum sehen Europäer den Fliegenpilz als giftig an,
während er gleichzeitig in Sibirien als Mittel zur
Leistungssteigerung und in Japan als kulinarische Delikatesse
gilt?
- Warum gilt Schlafmohn in Deutschland als illegal, wird
aber gleichzeitig im Gartenfachhandel als Zierpflanze
angeboten oder ist mitunter bei der Begrünung von Schulen
und Kindergärten zu finden?