Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

Möglichkeit eingeräumt werden, aus der Illegalität
heraustreten zu können. Dazu muss es den Kräuterkundigen
ganz legal gestattet sein, Nachfolger auszubilden, ohne
Gefahr zu laufen, mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen.
Sie müssen lehren dürfen.
Manch einer mag jetzt vielleicht einwenden, dass es doch
genügend Kräuterbücher auf dem Markt gibt, anhand derer
man sich informieren kann. Doch gibt es solche Bücher
wirklich? Normalerweise steht dort nämlich immer nur
geschrieben, dass die und die Pflanze gegen eine bestimmte
Krankheit hilft. Doch die Angaben dazu, wieviel von
welchem Pflanzenteil und in welcher Zubereitungsart
einzusetzen sind (also exakt das, was man eigentlich
benötigen würde) - die fehlen! Dieses Fehlen macht die
betreffenden Werke hinsichtlich einer praktischen
Anwendung nahezu wertlos und veranlassen den Leser
schlimmstenfalls zu riskanten Selbstversuchen!
Warum aber fehlen die Rezepte? Weil man deren Angabe als
Aufforderung zur Begehung von Straftaten missdeuten
könnte. Aufklärung tut not. Ohne Aufklärung sind Probleme
und Ablehnung unausweichlich. Anstelle einer
Pauschalablehnung bedarf es einer differenzierten
Neubetrachtung, auch und gerade hinsichtlich der wenigen
keltogermanischen Hinterlassenschaften, die uns nach der
Zwangschristianisierung und den Hexenverfolgungen noch
verblieben sind. Letzteres muss wertfrei geschehen und ohne
nationalistische Propaganda. Nachdem die Nazis die alten
heidnischen Relikte als Propagandamittel für ihren
Antisemitismus missbraucht haben, dürfte dies allerdings
nicht ganz einfach sein.