Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

die Selbstmedikation wieder salonfähig wird. Letzteres ist
von entscheidender Wichtigkeit, wenn einerseits unter dem
Deckmantel der „Wettbewerbsfähigkeit“ die sich beständig
verschlechternden Arbeitsbedingungen dazu geeignet sind,
die Arbeitnehmer langfristig krank zu machen und wenn
andererseits die Krankenversicherungen ihre Leistungen
massiv zurückfahren. Im Gegenzug steigt der Verdienst der
Pharmaindustrie kräftig an - und auf wessen Kosten?
Ein Beispiel: Das weitestgehende Erlöschen der
Verkehrsfähigkeit von Ergotaminen im Juli 2003
beispielsweise und ihr Ersatz durch Triptane ging für die
Betroffenen mit einer Kostensteigerung von mindestens
Faktor Dreissig einher - Kosten, welche die Betroffenen
selbst zu tragen haben. Parallel dazu wird - wieder unter dem
Deckmantel der „Wettbewerbsfähigkeit“ - Lohnverzicht
verlangt (durch längere Arbeitszeiten ohne Ausgleich, durch
den Wegfall von Urlaubs- und Weihnachtsgeld usw.). Die in
den Heilberufen tätigen Personen können gegen solche
belastenden Verhältnisse nichts machen und für die
Krankenkassen bedeutet das Abstriche bei dem einen oder
anderen Verwaltungspalast. Gewinner ist die
Pharmaindustrie zulasten von Otto Normalverbraucher. Es
ist absehbar, dass solche Verhältnisse auf eine Zwei-Klassen-
Medizin hinauslaufen werden. Eine auf Kräuterwissen
basierende Selbstmedikation könnte die Kostenexplosion im
Gesundheitswesen zumindest abmildern, wie es in den USA
bereits seit Jahrzehnten mit den frei verkäuflichen Pharmaka
der Fall ist.
Dazu jedoch muss die seit Jahrhunderten geförderte
Pauschalablehnung des Hexenwesens aus den Köpfen der
Menschen verschwinden, muss den Neo-Hexen die