Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim
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heute noch - ihr Wissen nur von privat an privat, also „unter<br />
der Hand“, weitergeben. Das haben sie mit den keltischen<br />
Vorfahren gemeinsam. Sind sie <strong>nicht</strong> die wirklichen „Erben“<br />
der Hagedi<strong>es</strong>sen?<br />
Die Kammern unterstehen der Staatsaufsicht und sind zur<br />
Behördenunterstützung, also zur Meldung von illegaler<br />
Berufsausübung, verpflichtet. Nach der Bund<strong>es</strong>ärzteordnung<br />
wird die Ausübung der Heilkunde ohne Approbation mit<br />
Freiheitsstrafe geahndet. Wenn jetzt also eine Kräuterhexe<br />
jemandem, der sie um Rat bittet, ein Mittel empfiehlt (oder<br />
gar <strong>gibt</strong>) und sich dafür entlohnen lässt, dann ist das die<br />
illegale Ausübung ein<strong>es</strong> Heilberuf<strong>es</strong> - und damit strafbar.<br />
Auf di<strong>es</strong>em Sektor tätige <strong>Hexen</strong> sind daher - genau wie<br />
schon im Mittelalter - noch immer (!) gezwungen, im<br />
Verborgenen zu arbeiten. Wen wundert <strong>es</strong> dann noch, dass<br />
sie versuchen (müssen), ihren Verdienst durch Tarot,<br />
Kartenlegen u. ä. aufzub<strong>es</strong>sern und dass sie ob der völlig<br />
unwissenschaftlichen „Wahrsagerei“ von den meisten<br />
Menschen <strong>nicht</strong> ernst genommen, als „Spinner“ bezeichnet<br />
oder gar abgelehnt werden? Selbst dann, wenn sie<br />
erfolgreicher als die Schulmedizin sind - nur dürfen sie das ja<br />
auch <strong>nicht</strong> offen sagen. Dauern die <strong>Hexen</strong>verfolgungen<br />
eigentlich immer noch an - nur mit anderen Mitteln?