Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

lautet „If it harm none, do what you will - solange es
niemandem schadet, tu was Du willst!“). Die Wicca-Rede
stellt für ihre Anhänger keine festen Regeln auf, sondern
setzt auf deren Selbstverantwortlichkeit, auf gesunden
Menschenverstand und auf Nachdenken. Wicca hat nominal
keinen obersten Führer. Wicca ist gerade deshalb so attraktiv
für suchende Menschen, weil ein (ökologisches)
Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur als Grundlage
gepredigt wird und man anderen Religionen gegenüber
tolerant ist. Institutionalisierung fehlt; persönliche Freiheit
und gesunder Menschenverstand werden groß geschrieben.
Daher besteht Wicca auf einer Mindestlehrzeit (allerdings
ohne vorgeschriebenen Weg) und auf einem Mindestalter,
bevor neue Anhänger sich als zu Wicca gehörig bezeichnen
düfen. Nichtsdestotrotz versucht man in diesem
Zusammenhang, die alten Kulte wieder aufleben zu lassen
und zelebriert neuzeitlich geprägte Rituale, welche eigentlich
durch nichts begründet sind und mit den alten keltischen
Wurzeln nur wenig gemein haben. Insofern stellen die
Naturreligionen einen durchaus gut- und ernstgemeinten
Versuch dar, entbehren jedoch der Grundlage. Andererseits
sind sie dadurch wesentlich „echter“ bzw. offener als so
manche etablierte, große Religion.
Schließlich fehlt noch eine letzte Gruppierung von
Menschen. Diese Leute sind grundsätzlich
religionsunabhängig, haben sich aber manchmal Wicca
angeschlossen, um sich mit Gleichgesinnten austauschen zu
können. Sie können aber auch Christen, Muslime,
Buddhisten, Hindus usw. sein. Sie folgen schlicht dem alten
Grundsatz „wer heilt hat Recht“ - einem Grundsatz,
welchen die heutige Apparatemedizin nur allzuoft vermissen
lässt. Für sie steht der Mensch als Solcher an erster Stelle.