Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim
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Birkensaft (gegen Würmer), Blei (bei Hautverletzungen),<br />
Butter (äußerlich zur Schmerzlinderung), Eisen (als<br />
Eisenwein gegen Skorbut und Schwäche), Essig (gegen<br />
Fieber und Infektionskrankheiten), Froschlaich (äußerlich<br />
gegen Verbrennungen), Katzenharn (äußerlich gegen<br />
Flechten), Milchrahm (äußerlich gegen Verbrennungen),<br />
Rote Wegschnecke (deren Schleim als Mittel gegen<br />
Keuchhusten verwendet wurde), Schnee (als Kosmetikum),<br />
Wachs (zur Anfertigung von Wundpflastern) usw.<br />
Die Liste könnte endlos fortg<strong>es</strong>etzt werden. Gerade das<br />
Beispiel der Weide zeigt aber auch, dass das Wissen der<br />
Hagias ziemlich weit entwickelt gew<strong>es</strong>en sein muss - enthält<br />
Weidenrinde doch Salicylsäure<strong>es</strong>ter, welche bei der<br />
Entwicklung der chemisch eng verwandten<br />
Acetylsalicylsäure Pate g<strong>es</strong>tanden haben. Acetylsalicylsäure<br />
(erstmals synthetisiert 1853 durch Gerhardt und 1899 von<br />
den damaligen Bayer-Farbenfabriken als Medikament auf<br />
den Markt gebracht) kennt nun aber jeder - wenn <strong>nicht</strong> unter<br />
dem chemischen, dann doch unter einem der zahllosen<br />
Handelsnamen wie bspw. Aspirin, ASS, Xatax usw.<br />
Es ist also kein<strong>es</strong>wegs so, dass - wie fälschlicherweise häufig<br />
angenommen wird - Mitteleuropa keine psychoaktiv oder<br />
pharmazeutisch wirksamen Naturstoffe zu bieten gehabt<br />
hätte. Ganz im Gegenteil! Verglichen mit anderen Ländern<br />
sind die europäischen Pflanzen z. T. derart potent, dass das<br />
Problem eindeutig auf der Dosierung gelegen haben muss.<br />
Wahrscheinlich waren die Kenntnisse darüber ein<br />
w<strong>es</strong>entlicher B<strong>es</strong>tandteil d<strong>es</strong> „Geheimwissens der <strong>Hexen</strong>“.<br />
Inter<strong>es</strong>sant ist auch, dass man Kombinationen solcher und<br />
ähnlicher Pflanzen als Fertigpräparate heute immer wieder in<br />
den so genannten „Fatburnern“ (Schlankheitsmitteln), in