Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

stärksten je gefundenen Stimulantien und der
Ausgangspunkt für die Synthese von Weckaminen
(„Aufputschmitteln“). Ähnlich wie Ephedrin wirken seine o.
a. chemischen Verwandten.
Die Applikationsformen von Ephedra reichten über das
Kauen frischer Pflanzenteile, das Rauchen und Inhalieren
und verschiedene Teezubereitungen bis hin zum
Schnupfmittel. Für einen typischen, anregenden „Hexen“-
Tee wurden etwa drei gehäufte Teelöffel des getrockneten
Krauts in einem viertel Liter Wasser zubereitet. Die
Anwendung von Ephedra war und ist allerdings ein
durchaus zweischneidiges Schwert. Die Pflanze ist bei
häufigem oder chronischem Gebrauch suchterzeugend, was
durch den so genannten „Come-Down“-Effekt (das oftmals
zu leichter Depression führende Nachlassen der
stimulierenden Wirkung) gefördert wird. Um diesen
(psychischen) Entzugserscheinungen zu begegnen, bleibt nur
der erneute Kick, was zu einem ständigen und den Körper
zermürbenden Auf und Ab führt; einhergehend mit
unnatürlichem Gewichtsverlust und mit Muskelschwächen.
Dies kann auf die Dauer auch latent vorhandene
Schizophrenie zum Ausbruch bringen sowie Paranoia und
Psychosen hervorrufen. Ein Aufputschmittel-Hangover
(Schlafstörungen, schlapp...) ist möglich, ebenso geistige
Zerrüttung. Zwar steigert Ephedra die sexuelle Erregung,
doch sinkt beim Mann die Erektionsfähigkeit bis hin zur
temporären Impotenz, da sich die Gefäße unter Ephedrin
zusammenziehen, wodurch die Schwellkörper nicht mehr
genügend Blut erhalten. Auf dem Gefäß-verengenden Effekt
beruht auch die Wirkung bei akuter Migräne.