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Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

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und der Milchsaft gegen Ende der Blütezeit. Als Wirkstoff<br />

enthält die Pflanze - speziell der Milchsaft - Opium.<br />

Letzter<strong>es</strong> b<strong>es</strong>teht aus Opiat- bzw. Opioid-Alkaloiden (20 bis<br />

25 % d<strong>es</strong> Opiumgewicht<strong>es</strong>), von denen etwa 40<br />

verschiedene Verbindungen bekannt sind. Hauptalkaloid ist<br />

das Morphin (14 bis 17 %, heutiger Handelsname<br />

Morphium). Weitere Alkaloide sind u. a. Codein (ca. 1 %)<br />

und Thebain (ca. 0,5 %), die der Morphinanreihe<br />

zuzuordnen sind, Noscapin (syn. Narcotin, ca. 5 %),<br />

Papaverin (ca. 1 %) und Narcein (ca. 0,5 %) sowie Reticulin,<br />

die dem Tetrahydroisochinolintyp zugeordnet werden. Der<br />

mengenmässige Anteil der einzelnen Alkaloide ist erheblich<br />

vom Herkunftsgebiet, den klimatischen Bedingungen und<br />

Umweltfaktoren abhängig, unter denen der Schlafmohn<br />

wächst. So ist der Morphingehalt beispielsweise in warmen<br />

Sommern höher. Regen während der Kapselreife verringert<br />

ihn. All di<strong>es</strong> führt zu <strong>einer</strong> großen Schwankungsbreite.<br />

Codein zeigt die hustenstillende und Morphin die<br />

schmerzstillende Wirkung. Narcotin verstärkt synergetisch<br />

die Wirkung d<strong>es</strong> Morphins. Thebain ist ein Krampfgift,<br />

d<strong>es</strong>sen Wirkung von Papaverin vermindert wird<br />

(Gegensteuerungsprinzip). Ferner beruhigt das Papaverin<br />

den Verdauungstrakt und wirkt ähnlich dem heutigen Viagra<br />

als Potenzmittel.<br />

Der Schlafmohn bzw. das Opium (welch<strong>es</strong> als<br />

eingetrockneter Milchsaft aus den angeritzten Mohnkapseln<br />

gewonnen wird) wurden in früheren Zeiten vielfältig<br />

eing<strong>es</strong>etzt: Als Schmerzmittel, gegen Husten, als<br />

Schlafmittel, Halluzinogen, Narkosemittel (Anästhetikum),<br />

Aphrodisiakum, Beruhigungsmittel (Sedativum), bei<br />

Nervosität, Magenb<strong>es</strong>chwerden, Gallenb<strong>es</strong>chwerden, gegen<br />

Durchfall, als Gewürz, zur Euphorisierung, gegen Krämpfe

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