Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

Pflanzen - Hanf (Cannabis sativa, Cannabis ruderalis u.
a.):
Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Lt. „The
Columbian History Of The World“ bestand der erste
geschichtlich bekannte Webstoff um etwa 8000 v. Chr. aus
Hanf. Nach Rätsch ist die berauschende Wirkung der
Pflanze von Anfang an bekannt gewesen und auch rituell
genutzt worden. So fand man bei neolithischen
Ausgrabungen in Eisenberg (Thüringen) bereits Hanfsamen
und die alten Germanen hatten den Hanf der Liebesgöttin
Freia gewidmet. Funde aus Bad Abbach-Heidfeld (Bayern)
belegen, dass Hanf dort schon seit mindestens 1500 v. Chr.
geraucht worden ist.
Hanf ist eine zweigeschlechtliche, einjährige Pflanze von
hohem volksmedizinischem Wert. Sie bevorzugt zwar
stickstoffreiche Böden, kann aber prinzipiell eigentlich
überall dort wachsen, wo es keine stauende Nässe gibt. Die
Pflanze kann bis zu gut vier Metern hoch werden. Blühphase
(Zeitpunkt und Dauer) sowie Samenreifung hängen stark
von der Wetterlage ab. Ausschließlich die weiblichen
Exemplare entwickeln als natürlichen Abwehrstoff eine
Heißwasser- und Alkohol-lösliche Harzmischung, welche
vorwiegend Tetrahydrocannabinol (THC) und daneben
noch eine Reihe chemisch verwandter Substanzen wie u. a.
Cannabidiol (CBD), Cannabinol, Tetrahydrocannabinon,
Tetrahydrocannabinolsäure etc. enthält. Bei der Lagerung
wird das THC binnen ein bis zwei Jahren zum wesentlich
weniger wirksamen CBD abgebaut. Den höchsten
Wirkstoffgehalt weisen die Blüten auf.