07.02.2013 Aufrufe

Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

die vorchristliche Zeit von Römern, Griechen und<br />

Germanen zurück. Die Kamille liefert ein Cumarin-haltig<strong>es</strong>,<br />

ätherisch<strong>es</strong> und blaugefärbt<strong>es</strong> Öl, welch<strong>es</strong><br />

entzündungshemmend, antibakteriell und krampfstillend<br />

wirkt. Es fördert zudem die Wundheilung und wird<br />

kosmetisch zur simultanen Aufhellung bei schwacher<br />

Rötlichfärbung von blondem Haar verwendet. Die<br />

Wirkstoffe der Pflanze liegen ausschließlich in den Blüten,<br />

wobei die frisch geöffneten Blüten im Juni den größten<br />

Gehalt aufweisen („...sammeln zu Eponas und Litha zur<br />

Mittagszeit...“). Der umfangreichste dokumentierte<br />

Gebrauch der Kamille stammt aus der Zeit d<strong>es</strong> Mittelalters<br />

(z. B. im 11. Jahrhundert durch Odo Magdunensis oder im<br />

Leipziger Kräuterbuch von 1435), obgleich Hildegard von<br />

Bingen sie unberücksichtigt gelassen hat. Letzter<strong>es</strong> mag<br />

vielleicht darauf zurück zu führen sein, dass<br />

Verwechslungsgefahr mit der wirkstofflosen Hundskamille<br />

(Anthemis arvensis) b<strong>es</strong>teht. Denkbar ist allerdings auch,<br />

dass Hildedard von Bingen – da selbst unter Migräne leidend<br />

- um die weiter unten aufgeführte Nebenwirkung der<br />

Kamille als Migräneauslöser gewusst und sie d<strong>es</strong>halb<br />

absichtlich ungenannt gelassen hat.<br />

Die Anwendungen der Pflanze sind sehr vielfältig und<br />

reichen bis in die heutige Zeit hinein (heute gewinnt man das<br />

Öl durch Wasserdampfd<strong>es</strong>tillation). Gegen Magen-Darm-,<br />

Gallen- und Menstruationsb<strong>es</strong>chwerden wurde und wird<br />

Kamille als Tee eing<strong>es</strong>etzt: Zwei Teelöffel getrockneter<br />

Blüten, mit <strong>einer</strong> Tasse heißem Wasser übergossen lässt man<br />

fünf Minuten abgedeckt ziehen, dann abseihen oder<br />

abfiltern. Ein solcher (möglichst immer frisch ang<strong>es</strong>etzter)<br />

Tee entfaltet seine Wirkung optimal, wenn er regelmäßig<br />

über einen längeren Zeitraum (mind<strong>es</strong>tens ein bis zwei

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!