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Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

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Ein Teerezept sieht vor, 2 bis 3 Teelöffel getrocknet<strong>es</strong> Kraut<br />

mit etwa 150 ml siedendem Wasser zu übergießen, etwa<br />

zehn Minuten ziehen zu lassen und durch ein Te<strong>es</strong>ieb zu<br />

geben. Davon dann über mehrere Wochen jeweils morgens<br />

und abends eine Tasse voll trinken. Für einen<br />

Johanniskrautwein wurden 20 g der ganzen Pflanzen oder<br />

getrockneter Blüten in 1 Liter trockenem Weißwein einlegt,<br />

eine Woche stehen gelassen und dann abfiltriert. Ein solcher<br />

Wein gilt als Mittel gegen Potenzschwäche. Die<br />

aphrodisische Wirkung entsteht durch das darin enthaltene<br />

Tannin, welch<strong>es</strong> das Nervensystem und insb<strong>es</strong>ondere die<br />

Durchblutung im Genitalbereich anregt. Von di<strong>es</strong>er<br />

Rezeptur leitet sich der volkstümliche Pflanzenname<br />

„Stolzer Heinrich“ ab. Bei einem weiteren Rezept (gegen<br />

SAD und als Migräneprophylaxe) nimmt man 20 Teelöffel<br />

getrocknet<strong>es</strong> Kraut und lässt <strong>es</strong> für eine Woche<br />

lichtg<strong>es</strong>chützt in 0,7 l Doppelkorn ziehen – davon dann<br />

täglich 1 bis 2 Schnapsgläser voll trinken. Als äußerlich<br />

anzuwendende Breipackung nahm man frisch<strong>es</strong>,<br />

zerstampft<strong>es</strong> Pflanzenmaterial (vorzugsweise Blüten) und<br />

fixierte di<strong>es</strong><strong>es</strong> auf dem verwundeten Körperteil.<br />

Die Anzahl der Johanniskrautrezepte ist Legion und auch<br />

noch heute wird die Pflanze häufig verwendet. Um das Jahr<br />

1990 herum wurde f<strong>es</strong>tg<strong>es</strong>tellt, dass Johanniskraut<br />

b<strong>es</strong>timmte Enzyme, welche für den Abbau von<br />

Arzneistoffen verantwortlich sind, induziert, was zu einem<br />

verstärkten Abbau d<strong>es</strong> Arzneistoff<strong>es</strong> führt. Betroffen sind<br />

neben Herzglykosiden und Gerinnungshemmern auch<br />

verschiedene Kontrazeptiva (Antibabypillen) - di<strong>es</strong> sollte<br />

jede Konsumentin beachten: Johanniskraut vermag also die<br />

Antibabypille unwirksam zu machen. Ferner gilt <strong>es</strong> bei di<strong>es</strong>er<br />

Pflanze zu berücksichtigen, dass sie photosensitivierend

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