Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

Pflanzen - Eisenhut (Aconitum napellus, Aconitum
vulparia, Aconitum lycoctonum u. a.):
Der Begriff „Eisenhut“ ist eine Gattungsbezeichnung für
eine Reihe verschiedener Pflanzen aus der Familie der
Hahnenfußgewächse, „Ranunculaceae“. Alle diese Pflanzen
sind einander hinsichtlich ihrer Wirkstoffe sehr ähnlich und
unterscheiden sich in erster Linie durch die Farben. Wenn
von „Eisenhut“ die Rede ist, dann ist jedoch meist der Blaue
Eisenhut gemeint, da er den höchsten Wirkstoffgehalt der
europäischen Eisenhutarten aufweist.
Eisenhut kommt wildwachsend in den Alpen und in
europäischen Mittelgebirgen, an feuchten Stellen, auf
überdüngtem Boden, an Wegen und an Bachufern vor,
wobei die Pflanze schattige Stellen bevorzugt. Früher war die
Pflanze wesentlich häufiger als heutzutage, wo sie - da vom
Aussterben bedroht - unter Naturschutz steht.
Der Blaue Eisenhut gilt als die mit Abstand giftigste Pflanze
Europas. Schon die Berührung der Pflanze mit der Haut
kann ein Kribbeln und Halluzinationen auslösen. Mit Blüten
spielende Kinder sind bereits gefährdet (Giftaufnahme über
intakte Haut und Schleimhaut!). Vergiftungen durch bloßes
Halten der Wurzelknolle in der Hand sind bei
Gartenarbeitern beschrieben worden. Die Giftigkeit der
Pflanze war auch den frühen Völkern bereits bekannt. So
sollen die Germanen getrocknete, zerpulverte Eisenhut-
Wurzel mit etwas Fett oder Honig vermischt auf die
Pfeilspitze appliziert und diese Giftpfeile zur Wolfsjagd, aber
auch in Stammeskriegen, eingesetzt haben.