Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

Arsenik wurde bei den Pferden entweder unter das Futter
gemischt oder aber in einem Stoffsäckchen an die
Gebißstange des Zaumzeugs gebunden. Auch Pferde, die
Lasten durch das Gebirge transportieren mussten, erhielten
Arsenik - in diesem Falle aber insbesondere als Tonikum zur
Leistungssteigerung.
In diesem Sinne wurde es auch vom Menschen, von den
„Arsenikessern“, verwendet. Als Arsenikesser bezeichnete
man Personen, welche regelmäßig kleine Mengen Arsenik als
Droge zu sich nahmen. In der Neuzeit galt Rasputin (Grigori
Jefimowitsch, eigentl. G. J. Nowych, 1865-1916) als
Arsenikesser, welcher dadurch seine Potenz enorm steigerte,
auf diese Weise die Zarin beeindruckte und so indirekt den
Hof und die Regierung des Zaren Nikolaus II. maßgeblich
beeinflusste - was letztendlich zur Oktoberrevolution in
Rußland geführt hat. Rasputin wurde durch die Aufnahme
großer Mengen von Arsenik teilimmun, so dass seine
Vergiftung damit scheiterte und er schließlich erschossen
worden ist.
Pflanzen - Bilsen (Hyoscyamus niger):
Bilsen gilt als die Hexenpflanze schlechthin und so lautet
auch einer ihrer volkstümlichen Namen „Hexenpflanze“.
Eine anderer volkstümlicher Name, nämlich „Tollkraut“,
weist bereits auf die psychoaktive Wirkung hin – Berauschte
wähnen sich mitunter in Tiergestalt und tollen herum. Bilsen
zählt zur Familie der Solanazeen. Das ein- bis zweijährige
Kraut wächst auf nährstoffreichem Lehm oder Sand, an
Wegrändern, Mauern und Schutthalden. Es braucht sehr
stickstoffhaltigen Boden.