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Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

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mg/Tag<strong>es</strong>dosis gilt <strong>es</strong> als tödlich<strong>es</strong> Gift - in noch höheren<br />

Konzentration wurde <strong>es</strong> auch früher mit Fett vermischt als<br />

Rodentizid (Mittel gegen Mäuse und Ratten, so genannte<br />

„Mäusebutter“) eing<strong>es</strong>etzt.<br />

Di<strong>es</strong>e Wirkungen dürften zumind<strong>es</strong>t z. T. auch bereits den<br />

Hagias bekannt gew<strong>es</strong>en sein. Ihr Problem beim Einsatz von<br />

Arsenik als Heilmittel b<strong>es</strong>tand wahrscheinlich hauptsächlich<br />

darin, das Mineral auf ein dosierbar<strong>es</strong> Maß<br />

„herunterzuverdünnen“. Ein praktikabl<strong>es</strong> Verfahren dabei<br />

sieht so aus: Ca. 1 g d<strong>es</strong> Minerals wird sorgfältig zu einem<br />

staubfeinen, weißgrauen Pulver zermahlen. Nach Zugabe<br />

von genau 9 g Ruß oder Mehl wird all<strong>es</strong> gründlichst<br />

vermischt. Davon 1 g abnehmen. Di<strong>es</strong><strong>es</strong> enthält jetzt 0,1 g =<br />

100 mg Arsenik. Das mit 9 g Ruß oder Mehl gründlichst<br />

vermischen. Davon wieder 1 g abnehmen. Di<strong>es</strong><strong>es</strong> enthält<br />

jetzt 10 mg Arsenik. Das mit 9 g Ruß oder Mehl gründlichst<br />

vermischen. 1 g di<strong>es</strong>er letzten Verdünnungsstufe enthält nun<br />

genau 1 mg Arsenik und erlaubt so die zuverlässige<br />

Dosierung. Da den Hagias (noch) keine hochgenauen<br />

Waagen zur Verfügung standen, wird das Abm<strong>es</strong>sen von ca.<br />

1 g d<strong>es</strong> Minerals wohl durch den Vergleich mit<br />

Pflanzensamen von konstantem Gewicht (z. B.<br />

Johannisbrot, d<strong>es</strong>sen Samen so hart sind, dass sie <strong>nicht</strong><br />

eintrocknen und daher konstant 0,18 g wiegen) erfolgt sein.<br />

Arsenik wirkt in geringen Mengen als Stärkungsmittel für<br />

Mensch und Tier, vor allem beim Pferd: Betrügerische<br />

Bauern fütterten in späteren Zeiten ihre alten Gäule mit<br />

Arsenik, um sie b<strong>es</strong>ser verkaufen zu können<br />

(„Roßtäuscher“). Magere, ausgezehrte Pferde erhalten durch<br />

kleine Arsenikgaben einen g<strong>es</strong>unden, feurigen Anschein. Vor<br />

allem das Haar wird dadurch schön glatt und glänzend.

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