Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

Sehr viel später im Mittelalter war Schwefel eine der
Grundkomponenten des Schwarzpulvers. Schwarzpulver
war das erste Schießpulver. Es setzt sich aus 75 % Salpeter,
15 % Kohlenstoff (vorzugsweise Weiden-Holzkohle) und 10
% Schwefel zusammen. Alle drei Stoffe wurden trocken gut
vermahlen und miteinander vermengt. Je feiner das Pulver
war, desto brisanter war auch hinterher die
Gesamtmischung. Der Wirkungsgrad der Mischung liess sich
durch das so genannte „Corning“ noch sehr deutlich
steigern. Beim Corning wurde die o. a. fertige Mischung mit
etwas Wasser zu einer streichfähigen Paste verrührt,
gründlich (Luft-) getrocknet und anschließend erneut zu
einem staubfeinen Puder zermahlen. Der Prozess bewirkte
ein Lösen des Salpeters, so dass er in die Kohlenstoffporen
eindringen konnte. Auf seinem Weg dorthin transportierte er
auch Schwefelpartikel in den Kohlenstoff, was für eine
optimale Durchmischung und damit für eine maximierte
Verbrennungsreaktion sorgte.
Mineralische Stoffe - Arsenik (As 2O 3):
Arsenik – auch „Hüttenrauch“ genannt - kommt als
natürliches Arsenmineral Arsenolith in den
Vererzungszonen von Karst und Schiefer vor (z. B. in den
österreichischen Hohen Tauern oder in der Schwäbischen
Alb). Obgleich Arsenik in höchstem Maße giftig ist, wurde
es schon seit jeher in winzigsten Mengen als maskulines
Aphrodisiakum (ca. 600 µg/Dosis) und gegen
Appetitlosigkeit sowie als Tonikum (max. 2 mg/Dosis)
eingesetzt. Darüber hinaus ist es noch ein Novum: Arsen in
Form von Arsenik ist das einzige bekannte anorganische
Halluzinogen (bei ca. 8 mg/Dosis). In Mengen ab etwa 60