Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

liefern i. d. R. um den Faktor zwei bis vier stärkere Mittel als
domestizierte Tiere.
Ein Fund aus dem Jahre 1891, der keltische
Gundestrupkessel, zeigt einen Hirsch mit Geweih sowie den
mit einem Geweih geschmückten keltischen Gott
Cernunnos - was darauf hinweist, dass die belebendverjüngende
Wirkung von Pantokrin den Hagias schon seit
jeher bekannt gewesen sein muss.
Andere „gehörnte“ Götter waren Faunus bei den Römern,
Pashupati bei den Indern sowie Pan bei den Griechen – ein
Hinweis darauf, dass die Verwendung von Pantokrin weit
verbreitet gewesen sein dürfte. In den archaischen
Naturreligionen galten eben diese Gottheiten als Bewahrer
und Befruchter der Natur – womit sich die Frage aufdrängt,
ob nicht das Bild des gehörnten Satans aus der christlichen
Lehre hier seinen Ursprung hat, indem polytheistische
Gottheiten diskreditiert worden sind. Aphrodisierend
wirkendes Pantokrin und eine die Natur befruchtende,
gehörnte Gottheit – entspricht das nicht ziemlich genau dem
Bild eines „unzüchtigen Teufels“ in der Walpurgisnacht (also
zum Beltaine-Fest)?
Aber wie dem auch sei - in eben den biologisch wertvollen
Aufbaustoffen unterscheidet sich das Geweih des
Rothirsches daher von wirkungslosen Mitteln wie z. B.
Tiger- oder Nashornteilen, welche wahrscheinlich nur
aufgrund der Symbolik in späteren Zeiten verwendet worden
sind.