Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

Konsum bzw. Aufarbeitung zu einer Salbe, durch das
Rauchen oder Verräuchern getrockneter Krötenhaut, durch
den Konsum abgeschabten Sekrets und durch das Ablecken
des Sekretes (das Märchen vom „Froschkönig“ lässt
grüssen!). Im Rahmen der Zubereitung bzw. Anwendung
verändern sich die Wirkstoffe des Sekrets, so dass frisches
Sekret und Sud bzw. Salbe oder Rauch von unterschiedlicher
Wirkung sind.
Die Stoffe in dem Chemiecocktail wirken nach dem Prinzip
von Steuerung und Gegensteuerung. Sie beeinflussen
Herzschlagfrequenz und Kreislauf, so dass zunächst
Schwindel, Kopfschmerzen, Krämpfe, Übelkeit und
Erbrechen u. ä. auftreten können. Etwa eine halbe Stunde
später setzen LSD-ähnliche Halluzinationen ein, welche bis
zu fünf Stunden andauern und von Selbstüberschätzung,
Redefluss und Euphorie, aber mitunter auch von Delirien,
begleitet werden. Das Ritual (also „Set“ und „Setting“)
entscheidet darüber, ob es eine angenehme halluzinogene
Reise oder ob es ein Horrortrip wird. Lebensbedrohliche
Zustände und das Freisetzen latent vorhandener Psychosen
sind möglich.
Aufgrund dieses „Kontaktes mit den Geistern“ galten die
Kröten früher in Europa als die Tiere der „Erdmutter“. Ihr
Gebrauch in früheren Zeiten muss so umfangreich gewesen
sein, dass die katholische Kirche sich genötigt sah, sie als
„Tiere der Sünde“ zu brandmarken. Heute existieren in
Europa noch drei - geschützte! - Krötenarten, deren Haut
das Sekret absondert, nämlich die Erdkröte (Bufo bufo), die
Wechselkröte (Bufo viridis) und die Kreuzkröte (Bufo
calamita). Allerdings ist die Halluzinogenkonzentration im
Sekret dieser Tiere vergleichsweise gering, so dass sie eine