Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

gewesen sein sollen. Bis vor noch nicht allzulanger Zeit hat
die Forschung dies als Phantasien abgetan und sich nicht
weiter darum gekümmert, was sich jedoch als voreilig
herausstellen sollte. Kröten verfügen nämlich in ihrer Haut
über Drüsen, welche zum Schutz vor Fressfeinden einen
giftigen Sekretkomplex absondern. Dieser Sekretkomplex
enthält große Mengen an psychoaktiven Stoffen, nämlich
biogene Amine, Bufogenine und Bufotoxine. Zu den
biogenen Aminen zählt u. a. das Bufotenin, chemisch ein
Derivat des Halluzinogens N,N-Dimethyltryptamin (DMT).
Ferner zählen zu dieser Gruppe Substanzen, welche
chemisch nahezu identisch mit den Hormonen Adrenalin
und Noradrenalin sind sowie das Ortho-Methyl-Bufotenin
und das Bufotenidin.
Alle diese Stoffe weisen hinsichtlich ihrer Struktur eine nahe
Verwandtschaft zu den Indolalkaloiden auf, welche sich in
Form von Psilocybin und Psilocin in den so genannten
„Zauberpilzen“ (auch als „Psilos“ oder „Psilocyben“
bezeichnet) wiederfinden. Da diese Wirkstoffe entsprechend
ihres molekularen Aufbaus dem hirneigenen Botenstoff
Serotonin ähneln, können sie auch an den
Serotoninrezeptoren der Nervenzellen andocken und dort
ihre Wirkung entfalten. Zu den Bufogeninen zählen das
Bufotalin sowie einige Substanzen, welche in Bezug auf ihre
Struktur den Steroidhormonen und Gallsäuren des
Menschen entsprechen. Sie sind Abkömmlinge des
Cholesterins. Zur Gruppe der Bufotoxine zählen die
Suberylarginin-Bufogenin-Ester.
Das psychoaktive Sekret der Kröten kann auf verschiedene
Weise gewonnen bzw. aufgenommen werden: Durch das
Kochen eines Sudes aus der Haut und durch dessen