Böse Hexen gibt es nicht - Versuch einer interdisziplinären - Heim

Verletzungen des Bewegungsapparates heilten. Derartige
Stoffe wurden in der Signaturenlehre „Signata plantarum“
des Philippus Aureolus Theophrastus Bombastus von
Hohenheim, genannt Paracelsus, um 1540 herum
zusammengefasst. Mag Paracelsus auch ein großer Heiler
gewesen sein - hinsichtlich der Signaturenlehre irrte er
gewaltig! Stierhoden, Stinkmorcheln, zerpulverte Teile
altägyptischer Mumien, Ziegenkot, Rindermist, Robbenfett,
Hasenhaare, Katzenhirn, Säuglingsblut, Einhorn-Hörner
(welche tatsächlich aus zermahlenen, fossilen
Mammutzähnen oder aus den fossilen Knochen von
Höhlenbären bestanden), Ochsengalle, Elfenbein und
andere Kuriositäten von z. T. abenteuerlichem Ursprung
statten ihren Konsumenten bestimmt nicht mit besonderen
Kräften aus, sondern bestenfalls mit
Verdauungsbeschwerden.
Derartige pharmakologisch wertlose Stoffe werden daher
hier auch nicht weiter betrachtet. In allen diesen Fällen war
es bestenfalls der Aberglaube, welcher den Placebo-Effekt
„einschaltete“. Doch darüber hinaus gab (und gibt!) es eine
ganze Reihe von Naturstoffen, welche pharmakologisch
durchaus wirksam sind: Tiere (bzw. Teile davon),
mineralische Stoffe, Harze biogener Herkunft und -
natürlich! - Pflanzen. Da die Harze entweder tierischen,
mineralischen oder pflanzlichen Ursprungs sind, werden sie
nachfolgend zusammen mit den produzierenden Pflanzen
und Tieren bzw. Mineralen abgehandelt.
Tiere - Kröten (Bufo bufo, Bufo viridis, Bufo calamita):
Schon seit der Antike wird davon berichtet, dass Kröten
Bestandteile von Hexengebräuen und von Hexentränken