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KANALINSELN - fischer reisen

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DIE KULTUR<br />

Die Megalithanlagen der Kanalinseln bestehen aus 25 relativ gut erhaltenen von einst mehr als 110<br />

belegbaren Großsteingräbern, hinzukommen Menhire und Steinkisten. Viele Anlagen wurden Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts von Frederick Corbin Lukis (1788-1871), einem Amateur-archäologen, ausgegraben bzw.<br />

registriert. Einige wurden aber erst im 20. Jahrhundert unter Dünen entdeckt. Neolithische Monumente sind<br />

Ausdruck der Ideologie neolithischer Gesell-schaften. Ihre Entstehung und Funktion ist abhängig von der<br />

sozialen Entwicklung.<br />

Eine Hauptkategorie bilden 10 gut erhaltene Dolmen mit Gang auf den beiden großen Kanal-inseln. Sieben<br />

dieser Dolmen liegen auf Jersey und drei auf Guernsey. Hinzu kommen einige mehr oder minder gestörte<br />

(La Table des Marthes, Le cinq Pierres, Le Trepied) oder rekon-struierte (Le Couperon) Anlagen. Selbst auf<br />

der nur zwei Quadratkilometer großen Insel Herm finden sich – allerdings stark zerstörte – Anlagen (Roberts<br />

Cross) und einige Menhire. Soweit nachweisbar, lagen fast alle Megalithanlagen der Kanalinseln in<br />

Rundhügeln mit niedrigen, kurzen oder langen Gängen. Einige von ihnen haben Seitenkammern (Faldouet,<br />

Le Dehus).<br />

DIE NATUR UND VEGETATION<br />

Aufgrund des milden Klimas, bedingt durch den Golfstrom, findet sich eine interessante Mischung aus<br />

mediterraner Vegetation (z.B. Palmen, Drachenbäume, Kamelien) und solcher gemäßigter Breiten (z.B.<br />

Ginster, Nadelgewächse). Auf der Insel wachsen auch wilde terres-trische Orchideen (Naturschutzgebiet Pré<br />

Noir an der Westküste), darunter einige, die dort endemisch sind. Der größte Teil der Insel ist entweder<br />

landwirtschaftlich bewirtschaftet oder bebaut, wobei vor allem in den kleineren Orten die Häuser oft mit<br />

schönen Gärten oder Park-anlagen umgeben sind. Daneben gibt es noch Reste von Mischwäldern in den<br />

Tälern (z.B. im St. Peter's Valley), wo auch Wanderwege angelegt sind. An einem Teil der Küsten, vor allem<br />

im Norden der Insel, findet man steil abfallende Klippen, die mit Ginster, Farnen sowie niedrigen Sträuchern<br />

und Kräutern bewachsen sind. Diese Klippen können über die Cliffpathes erwandert werden<br />

(Ausgangspunkt z.B. Plémont Bay oder Bouley Bay). Im Südwesten sind auch noch Sanddünen zu finden.<br />

Interessant ist ebenfalls der Gezeitenunterschied, der bis zu zwölf Meter beträgt, wobei die bei Ebbe<br />

freigelegten Felsen oder Wattbereiche erheblich sein können, insbesondere im Südosten der Insel.<br />

Bei der Tierwelt sind vor allem die Seevögel zu erwähnen, z.B. diverse Möwenarten oder Austern<strong>fischer</strong>;<br />

mitunter verirrt sich auch ein Papageitaucher von den benachbarten Inseln an die Klippen der Nordküste.<br />

Auffallend ist auch die große Zahl von Fasanen, die auf der ganzen Insel anzutreffen ist.<br />

PASSAGE TOMBS AUF GUERNSEY:<br />

Le Dehus, mit einem Menhir in der Kammer und La Hougue Bie sind die bekanntesten Anlagen des<br />

Archipels. Die dortigen Funde stammen aus einer 1500 Jahre währenden Nutzungsphase.<br />

Les Fouaillages (auf Guernsey) ist ein Unikat. Der ganglose Dolmen in der dreieckigen Einfassung wurde<br />

1979 unter einer Düne gefunden. Er gilt und als die älteste Anlage der Kanalinseln. Diese älteren<br />

neolithischen Anlagen, deren größte Steine 20 Tonnen wiegen, stammen aus der Zeit um 3.800 v. Chr.<br />

Die bedeutendste Steinkiste des Archipels steht in einem kleinen Steinkreis, der wohl die Randsteine seiner<br />

einstigen Hügeleinfassung darstellt, in Ville ès Nouaux auf Jersey. Sie steht neben dem rekonstruierten<br />

Dolmen und war ebenfalls von einer Düne bedeckt. In das Hogue Bie Museum versetzt wurde die Steinkiste<br />

von Hougue des Platons. Es existieren mehrere Menhire die noch am originalen Standort stehen, darunter<br />

La Dame Blanche. Eine Eigentümlichkeit stellen die einzigen und zugleich nördlichsten Statuenmenhire<br />

Europas auf Guernsey dar. Die „Gran' Mere du Chimquiere“ wurde 1878 unter dem Boden des Chores, der<br />

im 6. Jahrhundert errichteten Kirche, von St. Martin gefunden. Die zwei Meter hohe, im Freien stehende,<br />

Gran' Mere (Großmutter) von Castel befindet sich nur 2,5 km entfernt, im Hinterland der Inselhauptstadt<br />

Saint Peter Port.<br />

JERSEY<br />

Jersey ist die größte und mit etwa 90.000 Einwohnern zugleich bevölkerungsreichste der Kanalinseln. Sie<br />

liegt im Ärmelkanal in der Bucht von Saint-Malo rund 160 km von Großbritannien und etwa 20 km vor der<br />

Westküste der nordfranzösischen Halbinsel Cotentin. Zu den anderen Kanalinseln betragen die<br />

Entfernungen 41 km nach Guernsey, 35 km nach Sark und 72 km nach Alderney. Jersey gilt als<br />

sonnenreichste aller britischen Inseln und ist berühmt für ihre ausgedehnten Strände. Die Hauptstadt ist<br />

Saint Helier. Jersey und die anderen Kanalinseln sind weder ein Teil des Vereinigten Königreiches noch eine<br />

Kronkolonie, sondern sind als Kronbesitz (engl. crown dependency) direkt der britischen Krone unterstellt.<br />

Sie sind gesonderte Rechtssubjekte und sind nicht Teil der Europäischen Union.<br />

Jersey ist 118 km² groß – von Nord nach Süd 8 km breit und 14,5 km lang von Ost nach West. Die Insel<br />

besitzt ein 570 km umfassendes Straßennetz. Allein rund 100 km nimmt das Wegesystem der „Green<br />

Lanes“ ein. Dies sind kleine verkehrsberuhigte Straßen und Wege, auf denen eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 24 km/h gilt. Wanderer, Fahrradfahrer und Reiter haben hier Vorrang.<br />

FISCHER TOURISTIK TEL: 815 86 87 www.<strong>fischer</strong>-<strong>reisen</strong>.at Seite 2/4

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