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INFORMATIONEN RUND U M DEN B A MBUS

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Juni 2000 Nummer 2<br />

12. Jahrgang<br />

<strong>INFORMATIONEN</strong> <strong>RUND</strong> U M <strong>DEN</strong> B A <strong>MBUS</strong><br />

Europäische Bambusgesellschaft · EBS-Deutschland · ISSN 0942-4679


Inhalt ........................................................................... 2<br />

Editorial, Das Bambus-Sommerfest ................................ 3<br />

Voll neben der Kapp, Fotowettbewerb 2000 .................. 4<br />

Entdeckungen in Tschechien – die Bambus-Reise ............ 5<br />

Bambus für Anfänger: Gießen und Düngen .................... 6<br />

Bambus auf der Rauhen Alb, Bambus im Kindermuseum.. 8<br />

Bambus in Pagodenform ............................................... 9<br />

Bambus von Calgary bis San Francisco .......................... 10<br />

Die Bambusfreunde von Großbritannien ......................... 11<br />

Über die Gartentauglichkeit von Kamelien ...................... 12<br />

Gräfin Sonja Bernadotte, Schloss Insel Mainau<br />

Prof. Dr. Dr. mult. h.c. Walter Liese, Hamburg<br />

Bürger, Ralf, Königsbronnerstr. 25, 89555 Steinheim<br />

Dr. Kovac, D., Senckenberganlage 25, 60325 Frankfurt<br />

Eberts, Wolfgang, Saarstr. 3-5, 76532 Baden-Baden<br />

Hoag, Bill, Göthestr. 8, 76477 Elchesheim<br />

Kasimir, Ines, Stahlbühlring 96, 68526 Ladenburg<br />

Dr. Liese, Walter, Bernhard Ihnenstr. 2F, 21465 Reinbeck<br />

Münst, Alois, Richard-Strauß-Str. 8, 88276 Berg<br />

2<br />

Inhalt<br />

Ehrenmitglieder<br />

Autoren<br />

Windspiel mit schönen Halmscheiden ............................ 14<br />

Interessante neue Bücher, Aktiv für die EBS ................... 15<br />

Bambusimpressionen aus dem hohen Norden ................. 16<br />

Ginkgo biloba – ein lebendes Fossil ................................ 18<br />

Einladung in fremde Gärten, Winterharte Fuchsien .......... 19<br />

Was alles unter dem Bambus wächst,<br />

Besuchenswert: Der Stadtgarten in Überlingen ............. 21<br />

Sprichwörter sind immer richtig,<br />

Bambussprossen einmal anders ................................... 22<br />

Verschiedenes .............................................................. 23<br />

Werner Vogel, Hebertsfelden<br />

Palmengarten (Leitung Dr. Jenny), Frankfurt a. Main<br />

Pleister, Hans, Am großen Kuhkamp 3a, 28307 Bremen<br />

Recht, Christine, Vogesenstr. 49, 77743 Neuried<br />

Riede, Wolfgang, Wilhelm Pitt Weg 17, 97749 Jena<br />

Schnell, Bernd, Lauweg in der Sackgasse, 21037 Hamburg<br />

Sieber, Gerhard, Schloßstr 10, 65439 Flörsheim-Weilbach<br />

Trautmann, Reinhard, Goldregenweg 12, 51061 Köln<br />

Vogel, Werner, Spanberg 19, 84332 Hebertsfelden.<br />

Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder<br />

Thomas Karthaus, Gustav-Müller-Straße 46, 10829 Berlin<br />

Christian Suna, Hafenstraße 5, 24376 Kappeln<br />

Andreas Bergemann, Reinickendorfer Sraße 1, 24768 Rendsburg<br />

Werner Wiechmann, Am Kniependamm 27, 27726 Worpswede<br />

Andrea Eggert, Buchbergstraße 19, 38871 Ilsenburg<br />

Rainer Boergartz, Haraldstraße 3, 47228 Duisburg<br />

Axel Zscheile, Blumenweg 3, 48341 Altenberge<br />

Michael Hardt-Erdmann, Kaltenweg 16, 51467 Berg.-Gladbach<br />

Andreas Rust, Berkersheimer Bahnstraße 16a, 60435 Frankfurt<br />

Eheleute Jürgen Riebel, Am Dornbusch 24, 65239 Hochheim<br />

Dietmar Saupe, Goethestraße 6, 67363 Lustadt<br />

Stephan Siebenhüter, Königsbergerstraße 32, 86690 Mertingen<br />

Herausgeber: EBS Deutschland<br />

Geschäftsstelle:<br />

Edeltraud Weber · John-Wesley-Straße 4 · 63584 Gründau / Rbn · Telefon (0172) 6 64 42 90<br />

eMail: EBS-E.Weber@t-online.de<br />

Redaktion:<br />

Christine Recht · Vogesenstraße 49 · 77743 Neuried-Altenheim · Telefon (0 78 07) 28 38<br />

Telefax (0 78 07) 17 64<br />

Herstellung/Anzeigen:<br />

Roland Eitel · Feldstraße 37 · 63584 Gründau/Rbn · Telefon (0 60 51) 1 24 71<br />

Telefax (0 61 04) 6 59 08 · eMail: Roland.Eitel@km-digital.com<br />

Impressum<br />

Johannes Dürschinger, Steinbach 73, 90556 Cadolzburg<br />

Markus Kern, Lindenweg 8, 94161 Ruderting<br />

J.G. Burmann, Onde Roswinkelerweg 139, NL-7814 RS Emmen<br />

Heinz W. Knobloch, Kenross, Richlands 2580/Australien<br />

Unbekannt verzogen – wer kann mithelfen?<br />

R. Marschall, Am Lilienveen 26, 46485 Wesel<br />

Klaus-Ulrich Boehm, Wetterstraße 4, 61231 Bad Nauheim<br />

Frank Reimer, Schlosshofstraße 40, 33615 Bielefeld<br />

Wolfgang Mauer, Rue Dominique Larrey 30, 13405 Berlin<br />

Richard Wegmann, Obernauer Straße 11, 51570 Windeck<br />

Ute Hagen, Hauptstraße 42, 35288 Wohratal-Holsdorf<br />

Titelgestaltung: Franz Josef Steinhage<br />

Das Bambus-Journal erscheint viermal im Jahr.<br />

Für Mitglieder der EBS-D ist der Bezug der Zeitschrift im Mitgliedsbeitrag enthalten. Für<br />

Nichtmitglieder beträgt der Bezugspreis DM 12,50 plus Porto pro Ausgabe. Alle Rechte vorbehalten,<br />

Nachdruck, Vervielfältigung, Übersetzung und Übernahme in andere Medien nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.<br />

Die Auffassung der Autoren und die Inhalte müssen nicht mit der Meinung der EBS übereinstimmen.<br />

Die Redaktion behält sich das Recht vor, Artikel zu ändern oder zu kürzen.<br />

Titelfoto: Reinhart Mundt<br />

Liebe Bambusfreunde,<br />

wir bitten unsere ausländischen Mitglieder, wegen der außerordentlich hohen Bankgebühren die Beitragszahlung<br />

nur über Postscheck oder in bar vorzunehmen. Den Mitgliedern, die trotz Einzug des Mitgliedsbeitrages<br />

überwiesen haben verrechnen wir den Betrag für 2001. Die Mitglieder, die den Mitgliedsbeitrag<br />

noch nicht überwiesen haben, bitten wir dies umgehend zu erledigen.<br />

Ihre Geschäftsstelle Edeltraud Weber


Liebe Bambusfreunde,<br />

sicherlich haben auch Sie mit Schrecken<br />

festgestellt, dass die ersten sechs Monate<br />

des neuen Jahrtausends schon vorüber<br />

sind. Die vielen guten Vorsätze wie „nicht<br />

mehr Rauchen“ oder „weniger Essen“ haben<br />

wir schon wieder vergessen. Statt<br />

dessen haben wir uns etwas früher als in<br />

anderen Jahren Gummistiefel und Handschuhe<br />

angezogen, um unseren Garten auf<br />

Vordermann zu bringen. Wir haben gehackt,<br />

gesät, gepflanzt, haben Winterschäden,<br />

soweit vorhanden, beseitigt. Und<br />

haben die Frühlingssonne wärmer und<br />

früher als in anderen Jahren genossen.<br />

Wussten Sie, dass der Europäer vor tausend<br />

Jahren weder Kartoffel noch Tomate<br />

kannte, dass die Äcker zum Teil von<br />

Hand umgegraben wurden, wobei ein Feld<br />

immer brach lag, um sich zu erholen. Und<br />

jetzt, tausend Jahre später nehmen wir immer<br />

noch Spaten und Hacke in die Hand,<br />

Editorial<br />

aber nicht wie unsere Vorfahren, um uns<br />

damit zu ernähren, sondern um Ruhe und<br />

Entspannung in unserem Garten zu finden.<br />

Freizeitforscher prophezeien dem Garten<br />

eine große Zukunft. Laut einer Umfrage ist<br />

das Gärtnern zur Zeit so attraktiv wie noch<br />

nie. Ein Vier-Personen-Haushalt gibt, statistisch<br />

gesehen, jedes Jahr zwischen 450<br />

bis 500 DM für Gartenbedarf und Pflanzen<br />

aus.<br />

Wie gefällt Ihnen eigentlich unser neues<br />

Bambus-Journal? Wir denken, der Sprung<br />

hat sich gelohnt, das Heft ist handlicher<br />

und auf seine Art auch übersichtlicher. Es<br />

hat den Vorteil, noch mehr Berichte und<br />

Beiträge aufzunehmen, auch mehr Bilder.<br />

Deshalb meine Bitte an Sie, liebe Mitglieder:<br />

Schreiben Sie an die Redaktion Beiträge<br />

aus Ihrem (Bambus)-Garten, von Exkursionen<br />

in fremde Länder und was Ihnen<br />

sonst noch mitteilenswert erscheint.<br />

Ebenfalls möchte ich mich an dieser Stelle<br />

einmal ganz herzlich bei allen 681 Mit-<br />

gliedern der EBS Deutschland (Stand Dezember<br />

99) für ihre Treue zur Gesellschaft<br />

bedanken. Nur durch Sie, liebe Pflanzenund<br />

Bambusfreunde, durch Ihre Anregungen<br />

und Ihre Kritik war es möglich, das zu<br />

erreichen, was wir heute sind. Die zehn<br />

Jahre seit der Gründung im Palmengarten<br />

unter der Leitung von Werner Vogel haben<br />

gezeigt, was wir wollen. Eine lockere<br />

Gemeinschaft von Gleichgesinnten mit<br />

jährlich einem großen Fest, bei dem wir die<br />

Möglichkeit haben, uns wiederzusehen<br />

oder uns kennenzulernen. Viele kleine<br />

Treffen, bei denen wir unsere Erfahrungen<br />

austauschen können und eine große Fahrt<br />

im Jahr. Und nicht zuletzt unser Bambus-<br />

Journal. Ich darf mich noch einmal im Namen<br />

unserer Arbeitsgruppe und des Redaktionsteams<br />

ganz herzlich bedanken -<br />

wir machen weiter so.<br />

Ihr Gerhard Sie-<br />

Das Bambus-Sommerfest am 2. und 3. September 2000<br />

Jedermann freut sich heute schon aufs<br />

Bambus-Sommerfest in Offenbach-<br />

Bieber, das am 2. und 3. September stattfinden<br />

wird. Lisa Wahl-Hieronymi hat<br />

schon alles aufs beste geplant, die Gäste<br />

sollen sich auf ihrem Hof zwischen Pflanzen<br />

und Tieren wie zuhause fühlen und viel<br />

zu sehen und zu hören bekommen.<br />

Das „Programm“ beginnt am Samstag,<br />

2. September mit einem lockeren Kennenlernen,<br />

natürlich einer herzlichen Begrüßung<br />

und einem leichten Mittagessen.<br />

Danach wird es eine Führung durch den<br />

Bambus- und Tiergarten geben. Nach dem<br />

Kaffee hört man einige interessante Vorträge.<br />

Dazwischen gibt es viel zu sehen: den<br />

Fotowettbewerb natürlich, eine Ausstellung<br />

von Büchern und Schriften, von buddhistischen<br />

Skulpturen, von Bonsai-Pflanzen<br />

und dazu noch einige Überraschungen. Am<br />

Spätnachmittag gibt es ein kleines aber feines<br />

Konzert und zum Abendessen gibt es<br />

Musik in der Musikantenscheune. Je nachdem,<br />

wie viele Gäste Übernachtungen gebucht<br />

haben, werden sie zum Hotel gebracht<br />

- man kann sich also auch ein gutes<br />

Viertel Wein leisten.<br />

Am Sonntag geht das Programm um 10<br />

Uhr weiter - und vermutlich geht es an diesem<br />

Tag richtig rund, denn durch die Medien<br />

wird die Öffentlichkeit verständigt werden<br />

und viele Bambusfreunde aus der<br />

näheren Umgebung werden sich einfinden.<br />

Ausser Essen, Trinken und etwas Musik<br />

werden mindestens drei Experten alle Fragen<br />

zum Thema Bambus beantworten. Es<br />

werden Klänge aus Bambusflöten zu hören<br />

sein, chinesische Drachen werden aufsteigen<br />

und vieles andere mehr. Frau Hieronymi<br />

ist noch voll in der Organisation, das eine<br />

oder andere kann hinzukommen.<br />

Wichtig ist auf jeden Fall, dass alle Interessenten<br />

die Karte, die diesem Bambus-Journal<br />

beigelegt ist, ausfüllen und einschicken,<br />

damit die Veranstalterin weiß, wer wann<br />

ankommt, wer übernachtet und wer am Essen<br />

teilnehmen wird.<br />

Da unser Standort schwierig zu beschreiben<br />

ist, bitten wir Ortskundige über die A3<br />

zur Ausfahrt Obertshausen (zwischen Offenbacher<br />

Kreuz und Ausfahrt Hanau) zu<br />

fahren. Ab hier folgen Sie der Beschilderung<br />

durch den Ort Obertshausen. Circa<br />

150 m nach einem Bahnübergang links abbiegen<br />

(Beschilderung). Von hier an sind<br />

es noch circa 3 km bis zum Veranstaltungsgelände:<br />

Bambus-Kulturen Rhein-Main<br />

Waldhofstraße 69a<br />

63073 Offenbach-Bieber<br />

Telefon & Fax 0 69 – 89 39 83<br />

Mit Sicherheit wird es ein wunderschönes<br />

Fest werden - hoffen wir nur, dass das Wetter<br />

mitspielt.<br />

3


Werner meint...<br />

Ein heißer schöner Frühlingstag ist angesagt.<br />

Endlich Frühling auch in Niederbayern,<br />

endlich werden die Bambusse des Rottals<br />

erweckt. Natürlich führt mein erster<br />

Weg immer zu meinen Lieblingen, zum<br />

Bambus. Der Hang zeigt sich wieder, wie<br />

so oft in den vergangenen Jahren, in einheitlichem<br />

Braun. Aber überall leuchtet das<br />

Leberblümchen - Nationalblume der Alkoholiker.<br />

Zwar gibt es weit mehr davon, als<br />

da schon verschämt hervorlugen, die meisten<br />

sitzen im dicken Mulm der abgefallenen<br />

Bambusblätter. Die bleiben natürlich<br />

liegen, das Silicium gibt ja dem Bambus<br />

natürlichen Schutz vor Gicht, Karies und<br />

Prostata.<br />

Junge Bambusspitzen schiessen schon<br />

überall neugierig durch. Es ist wie beim<br />

Spargelstechen. Man nimmt sein original<br />

doppelt gehämmertes japanisches Spargel-<br />

besser Bambusmesser. Niemals billigen<br />

Ramsch von Werweißwoher. Es muss<br />

ein japanisches Messer sein, alles anderes<br />

taugt nichts.<br />

Dann legt man sich erst mal in den Schatten.<br />

Der Wind säuselt im trockenen Bambuslaub.<br />

Die Wolken ziehen dahin - daher. Die<br />

Noch ist der Termin für die Teilnahme am<br />

Fotowettbewerb 2000 nicht abgelaufen.<br />

Bis zum 22. August können alle Mitglieder<br />

der EBS schöne Bambusfotos einsenden.<br />

4<br />

Wir veranstalten das<br />

EBS-Sommerfest<br />

am 2. und 3. September<br />

Voll neben der Kapp<br />

Grillen zirpen. Ich liege entspannt im Gras,<br />

mit 70 steht man ihm ohnehin recht nahe.<br />

Ich döse vor mich hin. Die Christel<br />

schreit: „Hast Du bei der Hitze die Kapp<br />

auf?“ Ich denke über die Kapp nach. Ein<br />

echtes Phänomen, so eine Kapp. Will man<br />

„in“ sein, muss man die nämlich verkehrt<br />

herum aufsetzen. Also das Schild nach hinten.<br />

Ich frage mich natürlich, für was ist<br />

das Schild dann gut? Und, stellt Euch vor,<br />

die Kapp wird neuerdings nur in überdachtem<br />

Raum, im Büro oder im Klassenzimmer<br />

aufgesetzt.<br />

Im vergangenen Jahr hielt ich mit dem Fotoexperten<br />

der EBS, Hermann Finke, zwei<br />

Vorträge bei den Gartenbauschülern einer<br />

Fachschule. Ich glaub, mich tritt das<br />

berühmte Pferd. Die hatten doch im Unterricht<br />

alle die Kappen auf und dazu noch<br />

verkehrt herum. Da hatten die Lehrkörper<br />

wohl Angst, etwas zu sagen. Nach den<br />

Vorträgen haben wir uns unters Volk gemischt<br />

und uns mit den Junggärtnern unterhalten<br />

- aber die Leitung war gestört.<br />

Die wollen nur Spass und Fun. Gut, wir<br />

hatten früher keinen Fun, aber lustig wars<br />

trotzdem.<br />

Über 40 winterharte Bambusarten<br />

vom Zwerg- bis zum Riesenbambus.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Sa. 9 – 18 Uhr<br />

1. März – 30. Oktober<br />

Beratung und Verkauf nach tel. Vereinbarung auch zu anderen Zeiten<br />

Waldhofstraße 69a · 63073 Offenbach-Bieber<br />

Tel. und Fax 0 69 / 89 39 83<br />

Dann die Themen: Immer nur die Wahrheit.<br />

Seit der Zeit kann ich die Wahrheit<br />

echt nicht mehr hören.<br />

Nun aber zurück zum braunen Bambushang.<br />

Im vergangenen Jahr war das Rottal,<br />

und damit auch unser Hang, Gebiet<br />

Numero Eins in Sachen Zecken. Die Plage<br />

war enorm und sehr gefährlich. Überall<br />

wurde vom Landwirtschaftsamt gegen die<br />

Zecken gespritzt. Monatelang hingen Warnungsschilder<br />

vor Zecken herum. Und bei<br />

den Herbstwahlen erhielten die Zecken immerhin<br />

8%. So ist das Leben, alles, was<br />

gut ist, findet man immer nur ausserhalb<br />

der Norm.<br />

Nach dem neuen Geheimtip in Sachen<br />

Bambus - im letzten Bambusjournal angekündigt<br />

- haben tatsächlich einige gefragt.<br />

Das Geheimnis findet man in den<br />

großen Baumärkten: Bambus light, auf<br />

Wunsch und gegen Aufpreis gepierct und<br />

mit Tatoo.<br />

Ja, so ist das Leben halt, aufregend und<br />

geheimnisvoll.<br />

Euer Bambusfossil<br />

Werner Vogel<br />

Erinnerung an den Fotowettbewerb 2000<br />

Die besten werden beim Sommerfest von<br />

den Besuchern gekürt. Pro Teilnehmer<br />

dürfen drei Fotos (Format 13 x 18 oder<br />

18 x 24) eingesandt werden.<br />

Bitte die Fotos an:<br />

Reinhard Trautmann<br />

Goldregenweg 12<br />

51061 Köln<br />

Titelfoto:<br />

„Aus dem Unscheinbaren<br />

entspringt das Edle,<br />

um sich mit dem lautlosen Klang<br />

des Lichts zu vereinen.“<br />

Foto:<br />

Reinhard Mundt, Köln


Wolfgang Riede<br />

Entdeckungen in Tschechien – die Bambus-Reise<br />

Tschechien ist nicht nur eine Reise wert, hier<br />

gibt es für Bambus- und Pflanzenfreunde viel<br />

zu entdecken. Das erlebten die Mitglieder der<br />

EBS auf ihrer Bambusreise Anfang Juni.<br />

Auftakt nach Maß: Kurz vor der tschechischen<br />

Grenze verordnete EBS Mitglied Joachim<br />

einen Bus-Stop im Wald und es gab<br />

ein zünftiges Sektfrühstück mit belegten<br />

Broten, von Roswitha liebevoll zubereitet.<br />

Nachdem wir das etwas schickanöse Procedere<br />

beim Betreten der Tschechischen<br />

Republik hinter uns gebracht hatten, war<br />

unsere erste Station der Park von Chudenice,<br />

der von den Grafen Cernin angelegt<br />

wurde. Dort erwies sich besonders der<br />

amerikanische Teil als besonders interessant.<br />

Weiter ging es in Richtung Pilsen, in<br />

dessen Außenbezirk wir einen Meditationsgarten<br />

besuchten. Diese bemerkenswerte<br />

Anlage, von Koniferen dominiert,<br />

gehört ganz sicher zu den geschmackvollsten<br />

ihrer Art, nicht zuletzt dank der zentral<br />

gelegenen überaus gepflegten Rasenfläche,<br />

die man bestenfalls auf den<br />

britischen Inseln vermutet hätte.<br />

Anmerkung am Rand: Gerhard Sieber<br />

wurde hier zum ersten, aber nicht zum letzten<br />

Mal fündig und vereinbarte den Transfer<br />

von Veredelungsreisern einer Larix decidua<br />

Pendula, vermittelt von einer<br />

charmanten Dolmetscherin, die ihre<br />

Deutschkenntnisse während eines einjährigen<br />

Gymnasiumsaufenthalts in Magdeburg<br />

erworben hat.<br />

Böhmischer Radikalbarock<br />

Der zweite Tag begann mit einem Rundgang<br />

auf der Prager Burg. Nach dem Abstieg besuchten<br />

wir die Gärten unterhalb des Hradschin.<br />

Diese Flächen, ehemals Teil der Befestigungsanlagen,<br />

wurden vom Adel und<br />

wohlhabenden Bürgern erworben, die sich<br />

oberhalb ihrer Paläste Renaissancegärten<br />

anlegen ließen. Nach der Verwüstung Prags<br />

durch die Schweden Mitte des 17. Jahrhunderts<br />

wurden diese im Stil des Böhmischen<br />

Radikalbarock wieder errichtet. Dieses zusammenhängende<br />

Band von Terrassengärten<br />

weist nicht nur die typischen baulichen<br />

und gestalterischen Stilelemente dieser kulturellen<br />

Epoche auf. Wir konnten auch Reben<br />

entdecken, deren Blätter sehr an Zierwein<br />

erinnern. Es handelt sich jedoch um<br />

eine sehr alte Nutzweinsorte, die speziell für<br />

die Lage und das Klima Prags ausgelesen<br />

wurde und zur Burgunderfamilie gehört.<br />

Wundervolles Alpinum<br />

Nach dem Mittagessen in einem typischen<br />

böhmischen Biergarten ging die Reise ins<br />

Adlergebirge, wo wir das private Alpinum<br />

von Herrn Grulich besuchten, ein versteckt<br />

gelegenes Kleinod, Lebensinhalt seines<br />

Besitzers und nur ausgewählten Gästen zugänglich.<br />

Der vordere Teil, eine bewegte<br />

Landschaft, von Teichen und Bachläufen<br />

durchzogen, geht in einen Steilhang über,<br />

der die Anlage im hinteren Teil abgrenzt.<br />

Es ist unvorstellbar, was Herr Grulich hier<br />

in Jahrzehnten aus allen Gebirgslagen der<br />

Welt zusammengetragen hat, bzw. was<br />

ihm von Pflanzenfreunden mitgebracht<br />

wurde. Deshalb soll gar nicht erst versucht<br />

werden, mit Beispielen die Vielfalt an Alpinen<br />

zu skizzieren. Diese kann ohnehin<br />

nur von denen erahnt werden, die dabeigewesen<br />

sind. Hier ist nicht schlechthin<br />

von einer Sammlung die Rede, sondern<br />

von einer beeindruckenden Kombination<br />

von Stauden und Gehölzen, die hinsicht-<br />

Alpinum im Adlergebirge Foto: W. Riede<br />

5


lich Wasserversorgung, Windschutz, Lichtbedarf,<br />

Nährstoffbedarf, Wärmebedürfnis<br />

und Konkurrenzverhalten bestmöglich auf<br />

jede einzelne Pflanze eingestellt wurde. In<br />

diesem optimal komponierten Blütenmeer<br />

von Enzian, Verbascum, Dicentra, Cyclamen<br />

oder in Felsspalten angesiedelten Jovibarba<br />

ließen sich unsere durchaus erwachsenen<br />

„Bambusen“ zu manchem<br />

entzückten Aufschrei hinreissen und die<br />

Auslöser der Fotoapparate klickten ständig.<br />

Eine Entdeckung ganz anderer Art<br />

machte unser Ehrenpräsident Werner Vogel,<br />

in einem Teich erspähte er eine Rarität,<br />

nämlich einen Karpatenmolch, eine<br />

fast ausgestorbene Spezies.<br />

Die Parks von Pruhonice<br />

Der Samstag war den berühmten Parkanlagen<br />

von Pruhonice vorbehalten. Zuerst<br />

führte uns Herr Tabor durch den neueren<br />

Teil des Dendrologischen Gartens des Institutes<br />

für Zierpflanzenbau, der 1976 auf<br />

dem Grundstück der ehemaligen Dendrologischen<br />

Gesellschaft angelegt wurde.<br />

Christine Recht<br />

Bambuspflanzen sind im Grunde recht<br />

pflegeleicht - doch was Wasser und Nahrung<br />

angeht, sind sie anspruchsvoll. Mit anderen<br />

Worten: Bambus braucht viel Wasser<br />

und viel Dünger.<br />

Bambus hat Durst<br />

Die vielen Blätter des Bambus verdunsten<br />

im Sommer viel Feuchtigkeit. Zwar holt<br />

sich die Pflanze die fehlende Feuchtigkeit<br />

mit ihren Wurzeln an den Rhizomen wieder<br />

aus dem Boden - und ein eingewachsener<br />

Bambus hat weit- und tiefgehendes<br />

Wurzelwerk. Aber in langen Trockenperioden<br />

reicht in unserem Klima die Restfeuchtigkeit<br />

im Boden nicht aus. In der ursprünglichen<br />

Heimat des Bambus herrscht<br />

ein anderes Klima - dort regnet es häufiger<br />

und heftiger, die Luftfeuchtigkeit ist<br />

höher als bei uns. Es ist also immer ein Reservoir<br />

in der Erde vorhanden und über die<br />

Blätter kann die Pflanze weitere Feuchte<br />

aufnehmen. Die Pflanze ist also gut versorgt,<br />

ohne dass der Mensch eingreifen<br />

muss.<br />

Anders bei uns. Windiges trockenes Wetter<br />

fördern die Verdunstung durch die Blätter,<br />

trocknen auch den Boden tief aus. Und<br />

dann muss man gießen - und zwar viel. Es<br />

6<br />

Hauptzweck des Gartens und damit Forschungsgegenstand<br />

ist die Sichtung einheimischer<br />

und fremder Pflanzen hinsichtlich<br />

ihrer Verwendungswürdigkeit im<br />

Garten- und Landschaftsbau.<br />

Hier begegneten uns Raritäten wie Tilia<br />

henryana mit ihren gezahnten Blättern,<br />

Cercis candadiensis mit rotem Laub, Populus<br />

wilsonii und die eigene Acer plantanoides<br />

Sämlingsauslese „Jirka“ mit besonders<br />

engem Knospenabstand.<br />

Nach einem kurzen Mittagessen ging es in<br />

den alten Park Pruhonice, wo wir von<br />

Herrn Burda fachlich betreut wurden. Obschon<br />

etwas „fußkrank“, wurden wir<br />

schnell von den alten Gehölzbeständen<br />

und den weiß leuchtenden in voller Blüte<br />

stehenden Syringa reticulata vereinnahmt<br />

und übers Fachsimpeln vergaßen wir fast<br />

die Zeit zur Rückfahrt.<br />

Am Nachmittag teilte sich die Reisegesellschaft.<br />

Die Mehrheit schaute sich das Prager<br />

Stadtzentrum mit Altstädter Ring, Karlsplatz,<br />

Universität und Wenzelsplatz an, die „ganz<br />

Bambus für Anfänger: Gießen und Düngen<br />

ist besser, zweimal in der Woche sehr<br />

gründlich zu gießen als täglich nur oberflächlich.<br />

An große Bambushorste kann<br />

man einen Schlauch legen und das Wasser<br />

mit schwachem Druck eine Stunde<br />

oder länger einfach in die Erde laufen lassen.<br />

Größere Bambushaine oder -hecken<br />

werden ebenso bewässert, nur dass man<br />

einen Schlauch mit vielen kleinen Löchern<br />

auslegt, durch den das Wasser mit geringem<br />

Druck läuft und so das Areal gleichmäßig<br />

durchfeuchtet.<br />

In „idealen Sommern“, wenn es tagsüber<br />

warm ist und nachts Gewitterregen niedergehen,<br />

muss man Bambus nicht wässern,<br />

zumindest nicht Bambuspflanzen, die<br />

gut eingewachsen sind. Frisch gesetzte<br />

Pflanzen sollte man mit Fingerspitzengefühl<br />

gießen, denn sie konnten ihre Wurzeln<br />

ja noch nicht weit genug im Erdreich ausbreiten,<br />

um an ausreichend Feuchtigkeit<br />

heranzukommen. Sie brauchen also einerseits<br />

Wasser, andererseits dürfen sie<br />

nicht zuviel bekommen, damit die Rhizome<br />

nicht faulen. Bambus im Kübel muß,<br />

wenn das Blattwerk sehr dicht ist, sogar an<br />

Regentagen gegossen werden, denn die<br />

Blätter leiten den Regen nach aussen über<br />

den Kübelrand hinweg ab.<br />

Harten“ gingen zum Botanischen Garten.<br />

Der Heimreisetag führte uns über Marienbad<br />

- noch Sonne - und Franzensbad - der<br />

Himmel öffnete seine Schleusen - zur<br />

Grenze, die wir reibungslos passierten.<br />

Kurz vor Amberg hielten wir nochmals auf<br />

einem Parkplatz an zum standesgemäßen<br />

Kaffeetrinken mit Kuchen und Bambussekt.<br />

Das Verrückte war, dass es niemand<br />

eilig hatte, wieder in den Bus zu steigen.<br />

Ein untrügliches Zeichen dafür, wie sehr<br />

diese Reise allen gefallen hatte. Dafür gebührt<br />

dem Organisationsteam, vor allem<br />

Hermann Finke, großen Dank. Vom bewährten<br />

Double des Touristikunternehmens<br />

Dietz bis hin zu Mitglied Josef Cermak,<br />

der uns gemeinsam mit seiner in Prag<br />

lebenden Schwester ortskundiger Begleiter<br />

und immer präsenter Dolmetscher war<br />

und dessen Bruder im Vorfeld der Reise<br />

die wichtigsten Türen geöffnet und Wege<br />

geebnet hatte: ihnen allen verdanken wir<br />

eine Reise, wie sie interessanter, harmonischer<br />

und schöner nicht hätte sein können.<br />

Eingerollte Blätter zeigen Durst<br />

Viele Bambuspflanzen zeigen, dass sie durstig<br />

sind, indem sie ihre Blätter einrollen.<br />

Dann ist es höchste Zeit, gründlich zu wässern.<br />

Kurz nach dem Gießen entrollen sich<br />

die Blätter wieder. Es gibt aber einige Bambusarten,<br />

vor allem solche, die in den Nebelwäldern<br />

des Himalaja zuhause sind, die<br />

ihre Blätter bei Sonnenschein und Hitze<br />

einrollen, auch wenn das Erdreich ausreichend<br />

feucht ist. Diese Pflanzen schützen<br />

sich so vor der Sonne. Es genügt also nicht,<br />

nur die Pflanze zu beobachten, um zu wissen,<br />

wann gegossen werden muss. Besser<br />

ist es, auf den Boden zu achten. Man wird<br />

feststellen, dass es vor allem bei dichten,<br />

großen Beständen relativ lange dauert, bis<br />

man nach einer gründlichen Wässerung<br />

wieder gießen muss. Das kommt daher,<br />

dass Bambus den Boden gut beschattet.<br />

Bei Solitären und kleineren Pflanzen ist der<br />

Boden schnell wieder trocken. Man kann<br />

also nicht planen: Donnerstag wird der<br />

Bambus gegossen.<br />

Tödliche Staunässe<br />

Schlimmer als Trockenheit ist für den Bambus<br />

Staunässe. In sehr schweren Böden<br />

muss für eine gute Drainage, etwa aus Kies,


unter dem Wurzelwerk gesorgt werden, damit<br />

sowohl Regengüsse als auch üppige<br />

Güsse aus dem Gartenschlauch abfließen<br />

können. Denn die Rhizome sind gegen andauernde<br />

Nässe empfindlich, sie faulen<br />

schnell und dann geht die Pflanze ein. Im<br />

Freiland muss es allerdings schon recht<br />

happig kommen mit der Nässe, damit der<br />

Bambus leidet. (Wie wir im letzten Bambusjournal<br />

gelesen haben, hat der Bambusbestand<br />

im Überlinger Stadtgarten sogar<br />

eine fünfwöchige Überschwemmung<br />

prächtig überlebt). In Kübeln allerdings ist<br />

die Gefahr für Staunässe immer gegeben.<br />

Bambus hat Hunger<br />

Wenn Bambus richtig üppig wachsen soll,<br />

muss man ihn gut ernähren. Schließlich erbringt<br />

er über eine kurze Zeit einen enormen<br />

Zuwachs. Bambus braucht große<br />

Mengen Stickstoff - etwa dreimal soviel wie<br />

Mais. Und Mais ist eine extrem stickstoffbedürftige<br />

Pflanze. Immer wieder hört man<br />

das Argument, dass Bambuswälder in Asien<br />

ja auch nicht gedüngt werden und trotzdem<br />

riesige Halme hervorbringen. Aber<br />

dieses Argument hinkt, denn erstens fällt<br />

durch die große Blattmasse dieser Wälder<br />

auch eine Menge natürlicher Dünger an<br />

(wir kehren das gefallene Laub im Garten<br />

ja weg) und zweitens wird dort, wo in Asien<br />

Bambus wirklich groß werden soll, nämlich<br />

in den Plantagen, mehr als üppig Dünger<br />

ausgebracht.<br />

Der Allesfresser<br />

Bambus will also eine Menge Dünger. Dabei<br />

ist es ihm völlig egal, aus was das „Futter“<br />

besteht. Pferdemist bekommt den<br />

Pflanzen ebenso gut wie Hornspäne oder<br />

Mineraldünger, wie Kompost oder sogar<br />

Schlachtabfälle (mit denen man in manchen<br />

Plantagen Asiens düngt). Organisch<br />

oder mineralisch - Bambus verwertet alles<br />

und gedeiht dabei prächtig.<br />

An organischen Düngern ist erst einmal<br />

Kompost zu nennen, der allerdings nur bei<br />

Jungpflanzen oder Neupflanzungen eingesetzt<br />

wird, denn er enthält nicht genug<br />

Stickstoff. Pferdemist enthält viel Stickstoff,<br />

sollte aber zumindest etwas gelagert<br />

sein, damit die Rhizome nicht verbrennen.<br />

Man kann Pferdemist im sehr zeitigen<br />

Frühjahr an die Pflanzen geben (eingraben<br />

geht ja nicht) oder schon im Herbst. Allerdings<br />

fühlen sich unter einer dicken Mist-<br />

Stroh-Schicht auch Wühlmäuse wohl, zumal<br />

sie hier üppig zu fressen finden -<br />

Rhizome. Auch Rindermist kann zur Düngung<br />

verwendet werden. Schweinemist<br />

stinkt, eignet sich deshalb weniger für den<br />

Ziergarten, hat aber durchaus Nährstoffe,<br />

die der Bambus liebt.<br />

Hornspäne sichern eine gute Stickstoffversorgung<br />

im Boden. Man muss sie im<br />

zeitigen Frühjahr geben, denn sie müssen<br />

erst verrotten, bevor sie den Stickstoff<br />

pflanzenverfügbar machen. Und es sollte<br />

warm sein. Am besten gibt man Hornspäne<br />

unter eine Mulchschicht, die den Boden<br />

warm hält.<br />

Rasenschnitt kann ständig zwischen die<br />

Halme der Bambushorste gestreut werden,<br />

er verrottet relativ schnell, wärmt dabei den<br />

Boden und düngt, allerdings eher schwach.<br />

Pflanzenbrühen aus Comfrey (Beinwell)<br />

und aus Brennesseln sind sehr stickstoffhaltig.<br />

Die frischen Pflanzen werden zehn<br />

Tage lang zum Vergären in einem Fass an<br />

die Sonne gestellt, dann gießt man die<br />

Brühe achtfach mit Wasser verdünnt an die<br />

Bambuspflanzen. Diese Art der Düngung<br />

ist praktisch bei bodendeckendem Bambus,<br />

den man ja schlecht mit Mist versorgen<br />

kann.<br />

Mit Mineraldüngern ist die Versorgung des<br />

Bambus mit Nährstoffen relativ einfach.<br />

Wichtig ist seine Zusammensetzung. Als<br />

Faustregel gilt: Relativ hoher Stickstoffgehalt,<br />

etwas weniger Kalium, noch etwas<br />

weniger Phosphor (z.B. N 16%, Ca 12 %,<br />

P 8 %), dazu Magnesium (2%) und Spurenelemente.<br />

Für bequeme Gärtner eignet<br />

sich Langzeitdünger, der im zeitigen Frühjahr,<br />

spätestens im März gegeben wird.<br />

Man braucht pro Quadratmeter etwa<br />

200 g. Der Dünger wirkt jedoch nur, wenn<br />

er in den Boden eingewaschen wird. Also<br />

fleißig gießen!<br />

Allerdings ist Langzeitdünger nicht ganz<br />

zuverlässig. Mal regnet es nicht, mal ist es<br />

zu kalt, mal zu warm. Wer Zeit hat, sollte<br />

also lieber mit kleineren Düngergaben<br />

mehrmals im Monat düngen, beginnend<br />

im März. Ende Juli allerdings ist Schluss<br />

mit lustig, von jetzt an darf nicht mehr gedüngt<br />

werden, weil sonst die jungen Hal-<br />

me nicht verholzen, also nicht winterfest<br />

werden.<br />

Wenn allerdings im November Pferdemist<br />

an die Pflanzen gegeben wird, spielt das<br />

keine Rolle mehr für die Entwicklung der<br />

Halme. Der Mist bildet im Winter eine warme<br />

Fußbedeckung für die Pflanze und gibt<br />

die Nährstoffe erst wieder ab, wenn es im<br />

Frühjahr warm wird.<br />

Bambus braucht viel Kieselsäure (Silizium).<br />

Große Bestände, die ständig Blätter abwerfen,<br />

versorgen sich ausreichend selbst.<br />

Kleinere Horste und junge Pflanzen sollte<br />

man mit Kieselsäure zusätzlich düngen, damit<br />

die Halme hart und stark werden. Am<br />

billigsten ist es, Schachtelhalme kleinzuschneiden<br />

und zwischen die Halme zu legen.<br />

Wenn der Schachtelhalm im Sommer<br />

voll ausgewachsen ist, enthält die Pflanze<br />

noch mehr Kieselsäure als Bambus, man<br />

kann sich einen Vorrat trocknen, damit im<br />

Frühjahr vor dem Austrieb der neuen Halme<br />

schon mit Schachtelhalmtee gedüngt<br />

werden kann.<br />

Die Rolle des Bodens<br />

Wie man düngt und vor allem, wieviel man<br />

düngt, hängt vor allem auch von dem Boden<br />

ab, in dem der Bambus steht. Sandböden<br />

sind sehr durchlässig, sie können<br />

weder Wasser noch Nährstoffe speichern.<br />

Bei Regen wird auch der beste Dünger ins<br />

Grundwasser ausgewaschen. Also wird<br />

man in Sandböden mit kleinen Düngergaben<br />

die besseren Erfolge erzielen als mit<br />

Langzeitdünger, organische Dünger verbessern<br />

den Boden. Gute Speicherfähigkeit<br />

haben Lehmböden, die ohnehin schon<br />

nährstoffhaltig sind. Hier braucht man weniger<br />

Dünger und kann durchaus mit Langzeitdüngern<br />

arbeiten. In Böden, die aus<br />

verwittertem Sandstein bestehen, muss<br />

keine Kieselsäure zugegeben werden, weil<br />

sie bereits im Boden enthalten ist.<br />

Wichtig: Die Bodenanalyse<br />

Das „Füttern“ des Bambus erscheint komplizierter,<br />

als es ist. Wenn man einmal seinen<br />

Gartenboden kennt, seine Pflanzen<br />

(und seine eigenen Gewohnheiten) bildet<br />

sich schnell ein Schema heraus, nachdem<br />

man seine Bambuspflanzen düngen kann.<br />

Das ist nicht anders, als bei Rosen und Tomaten<br />

auch. Sicherheit gewinnt man durch<br />

eine Bodenanalyse, die eindeutig sagt, welche<br />

Nährstoffe im Boden in welcher Menge<br />

enthalten sind und was fehlt. Mit einer<br />

solchen Analyse als „Düngeanleitung“<br />

kann man praktisch nichts mehr falsch machen.<br />

7


Ralf Bürger<br />

Vor vielen Jahren wusste ich nur eines vom<br />

Bambus: Schnellwachsende Pflanze in den<br />

Subtropen. Umso größer war meine Überraschung,<br />

als ich in einem Urlaub in der<br />

Toskana in freier Natur Bambus gedeihen<br />

sah. Mein erster Gedanke damals: das muss<br />

doch bei mir zuhause auch funktionieren.<br />

Also ab in die nächste Gärtnerei und Bambus<br />

kaufen. Die „Auswahl“ beschränkte sich<br />

damals noch auf Fargesia murielae. Zwei<br />

Exemplare davon pflanzte und pflegte ich<br />

dann nach den Angaben des Gärtners. Die<br />

Vorstellung, bald Besitzer eines schönen und<br />

großen Bambushaines zu sein, nahm ein<br />

jähes Ende. Die Pflanzen nahmen nach und<br />

nach eher die Gestalt eines vertrockneten<br />

Getreidestrausses an, als die eines Bambus.<br />

Was war passiert? In einer Zeitschrift fand<br />

ich des Rätsels Lösung. Mein Bambus hatte<br />

sich leider zu Tode geblüht.<br />

Aber aus dem anfänglichen Ärger über die<br />

Fehlinvestition wurde bald eine „Liebe fürs Leben“.<br />

Ich holte mir Rat aus Fachbüchern und<br />

versuchte mein Glück aufs Neue. Ich besorgte,<br />

diesmal in einer auf Bambus spezialisierten<br />

Gärtnerei, mehrere Exemplare der Gattung<br />

Phyllostachys mit verschiedenen Sorten.<br />

Und hier nun meine Erfahrungen mit Bambus<br />

auf der schwäbischen Rauhen Alb.<br />

Walter Liese<br />

Bambus war das Thema einer spielerisch<br />

gestalteten Aktivität des Kindermuseums<br />

Hamburg e.V. Unter dem Thema „Zum<br />

Beispiel Bambus“ wurde Ende 1999 mehr<br />

als zwei Wochen lang in Hamburg am<br />

Großneumarkt Kindern und Erwachsenen<br />

die faszinierende Welt des Bambus durch<br />

zahlreiche Objekte und durch aktives Mitmachen<br />

anschaulich dargeboten. An dem<br />

jeweils dreistündigen Werkunterricht beteiligten<br />

sich etwa 25 Schulklassen mit<br />

über 500 Schülern.<br />

Beginnend mit einer anschaulichen Diaprojektion<br />

über das wundersame Leben eines<br />

Bambushalmes wurde zunächst seine<br />

vielfältige Nutzung weltweit aufgezeigt. An<br />

sieben Arbeitsstationen konnten dann die<br />

Kinder selbst „Hand anlegen“, um das<br />

8<br />

Bambus auf der „Rauhen Alb“<br />

Zu unserem Klima hier auf der Alb muss<br />

man folgendes sagen: Heidenheim (dort<br />

stehen meine Bambusse) liegt ca. 550 m<br />

ü.M. Die Winter hier sind auf gut schwäbisch<br />

gesagt „saukalt und staubtrocken“.<br />

Die Temperaturen können auf minus 20<br />

Grad und tiefer absinken und auch Dauerfrost,<br />

also 24 Stunden am Tag unter Null,<br />

kommt des öfteren zu Besuch. Deshalb<br />

kann ich auch meinen Pflanzen durch Besprühen<br />

des Laubes mit Wasser keine<br />

Schützenhilfe geben. Was noch nachteilig<br />

auf die Pflanzen einwirkt, ist die Tatsache,<br />

dass wir öfter ein langanhaltendes Hoch<br />

mit viel Frost und Sonne genießen können.<br />

Das ist zwar schön für uns, schlecht aber<br />

für den Bambus, denn die kräftig strahlende<br />

Sonne macht den Pflanzen mächtig<br />

zu schaffen und eine schützende Schneedecke<br />

ist eher die Ausnahme. Meine Bambuspflanzen<br />

stehen übrigens frei und ohne<br />

Rhizomsperren im Garten (mein Nachbar<br />

freut sich seit Jahren über dieses Wundergras<br />

in seinem Garten, ohne es jemals gepflanzt<br />

zu haben) und sie sind voll den eisigen<br />

Winden ausgesetzt.<br />

Was geht und was nicht geht<br />

Ph. aurea und Ph. nigra Henonis wurden<br />

die ersten Opfer der Rauhen Alb. Ph. pro-<br />

Bambus im Kindermuseum Hamburg<br />

reichlich verfügbare Material zu sägen, zu<br />

bohren, zu feilen, Muster einzubrennen<br />

oder die Strukturen im Mikroskop zu betrachten.<br />

Mit großer Begeisterung entstanden<br />

Flöten, Serviettenringe, kleine<br />

Flöße, ein Aquädukt, Schreibfedern, Pinsel<br />

und ornamentale Strukturen. Besonderes<br />

Vergnügen bereitete das Schöpfen<br />

von Bambuspapier aus einer Faseraufschwemmung<br />

sowie das anschließende<br />

Verspeisen von Bambussprossen mit Bambusstäbchen.<br />

In einer Stöberecke konnten<br />

die Besucher die Vielfalt der Bambusprodukte<br />

bestaunen - von der Büroklammer<br />

bis zum Bambusparkett. Die Materialien<br />

waren großzügig von Firmen, Museen und<br />

privat zur Verfügung gestellt worden.<br />

Beeindruckend ist die Begeisterung und<br />

pinqua und Ph. iridescens kamen ebenfalls<br />

mit dem Klima nicht zurecht und verschwanden<br />

nach der zweiten Saison im<br />

Erdinnern. Ph. nigra f. boryana hielt zwar<br />

durch, wurschtelt aber seit Jahren mit<br />

zahnstocherdünnen Halmen mehr<br />

schlecht als recht vor sich hin. Allein Ph.<br />

bissetii und Ph. aureosulcata f. spectabilis<br />

trotzen dem rauhen Klima.<br />

Obwohl ich meine Pflanzen hege und pflege,<br />

erleiden sie doch jeden Winter starke<br />

Blattschäden (von immergrünen Pflanzen<br />

kann bei mir nicht die Rede sein). Es<br />

kommt allerdings einem Wunder gleich,<br />

dass meine „zwei“ immer wieder aufs Neue<br />

austreiben, und das nicht zu knapp. Halme<br />

bis zu 5 m Höhe und einem Durchmesser<br />

von 2,5 cm sind die Regel. Es ist<br />

immer wieder ein wunderbares Ereignis,<br />

das mein Herz höher schlagen lässt.<br />

Es hat sich also gezeigt, dass Bambus<br />

(wenn auch nur bestimmte Sorten) durchaus<br />

auf der rauhen schwäbischen Alb gedeihen<br />

und einen Hauch von Fernost in<br />

unsere Gärten bringen kann. Die Suche<br />

nach neuen, für unser Klima tauglichen<br />

Sorten und Arten stellt für mich eine Herausforderung<br />

dar, der ich nicht widerstehen<br />

kann.<br />

Tatkraft der für diese Ausstellung verantwortlichen<br />

Damen, die Interessierten gerne<br />

ihre Erfahrungen weitergeben werden.<br />

(Kindermuseum Hamburg, Frau Hildrun<br />

Masberg, Juliusstrasse 2b, 22769 Hamburg)<br />

Ein vorzügliches Begleitheft mit über 70<br />

Seiten hat den Lehrkräften die spätere<br />

Nachbereitung erleichtert. In einer derartigen<br />

Schulstunde - mit der Klasse meines<br />

Enkels - war ich erstaunt, wieviel die Kinder<br />

an Bambuswissen aufgenommen hatten<br />

und welch gute Fragen gestellt wurden.<br />

In meiner bald 50jährigen Beschäftigung<br />

mit dem Bambus war ich selten so bambus-glücklich,<br />

wie bei dieser gelungenen<br />

Vermittlung von Wissen an wissbegierige<br />

Kinder.


Phyllostachys aureoc. „Spectabilis“ seit 1993<br />

im Freiland auf der rauhen Alb. Halm bis 5 m<br />

hoch und 2,5 cm Durchmesser.<br />

Foto: R. Bürger<br />

Wolfgang Eberts<br />

Bambus<br />

in Pagodenform<br />

In Kalifornien sah ich wie Pagoden geformte<br />

Bambusse - „topiaries“, die sehr dekorativ<br />

sind. Besonders geeignet für diese<br />

besondere Art der Formierung ist Phyllostachys<br />

vivax aureocaulis. Bei der Formierung<br />

werden einige Etagen ganz herausgenommen,<br />

damit die Pagodenform<br />

entsteht, die Verzweigung auf den anderen<br />

Etagen wird um die Hälfte eingekürzt. Im<br />

zweiten Jahr nach dem Schnitt sieht man<br />

schon die Form, nach mehreren Jahren<br />

entstehen dichte Blätterdächer. Auch bei<br />

uns werden zunehmend mehr Versuche<br />

unternommen, Bambus zu formen - vielleicht<br />

versuchen es auch unsere Mitglieder<br />

einmal.<br />

Bambus im Kindermuseum: Geschickt werden Muster und Namen eingebrannt<br />

Foto: W. Liese<br />

Gestalteter Sinobambusa tootsik ‘Variegata’ Foto: W. Eberts<br />

9


Wolfgang Eberts<br />

Die wunderbaren Eigenschaften des Bambus<br />

sind uns hinreichend bekannt. Von vielen<br />

aber wird besonders die Tatsache geschätzt,<br />

dass der Bambus Menschen<br />

zusammenbringt, dass er hilft, Freundschaften<br />

zu schließen. Der in Japan hochverehrte<br />

Dr. Koichuro Ueda hat dies in den<br />

letzten Jahren seines Lebens deutlich erkannt<br />

und ist nicht müde geworden, immer<br />

wieder auf diese Chance hinzuweisen,<br />

die uns durch den Bambus gegeben wird.<br />

Wir durften diese Bambusfreundschaft anlässlich<br />

einer Reise an die Westküste der<br />

USA erfahren. Wir, das war eine kleine<br />

Gruppe von Bambusfreunden - zwei Italiener<br />

und drei Deutsche.<br />

Unsere Reise begann in Calgary am Fuße<br />

der Rocky Mountains. Diese Stadt ist eher<br />

berühmt durch ihre Ölquellen und die riesigen<br />

Farmen, als für Bambuspflanzungen.<br />

Auf Einladung von Fliegerfreunden flogen<br />

wir mit einer zweimotorigen Maschine<br />

über die verschneiten Rocky Mountains,<br />

vorbei an Mount St. Helens, und landeten<br />

zwei Stunden später in Portland, Oregon.<br />

Jede Menge Baumschulen<br />

Der Staat Oregon zeichnet sich aus durch<br />

mildes und feuchtes Klima, und wegen dieser<br />

günstigen Wachstumsbedingungen gibt<br />

es dort eine große Anzahl von Baumschulen,<br />

etwa vergleichbar mit dem holsteinischen<br />

Baumschulengebiet. Aber eben - wie<br />

alles in den USA - etwas größer.<br />

Am Flughafen wurden wir nicht nur von<br />

drei Bambusfreunden erwartet, sondern<br />

auch von einem einmaligen Zollbeamten.<br />

Als wir den bürokratischen Fängen dieses<br />

Erbsenzählers nach fast zwei Stunden<br />

schließlich entronnen waren, begann unsere<br />

Tour. (Das Mieten unseres Van war<br />

Minutensache!)<br />

Wir waren zu Gast bei Ned, dem Inhaber<br />

des „Bamboo-Garden“. Ned ist nett. Ich<br />

kenne ihn schon seit mehr als 15 Jahren.<br />

10<br />

Bambus von Calgary bis San Francisco<br />

Ursprünglich fuhr er für die Western Pacific<br />

Railroad, heute hat er eine sehr gute<br />

Bambus-Baumschule. Erstaunlich zu sehen,<br />

wie ein Mann ohne gärtnerische Berufsausbildung<br />

sich derartige Kenntnisse<br />

erwerben kann. Kerrie, seine Obergärtnerin,<br />

hatte ihrem Chef drei Tage freigegeben.<br />

So fuhren wir in den besten Wohnvierteln<br />

von Portland auf und ab und<br />

besuchten sehenswerte Privatgärten.<br />

Nicht nur Bambusse standen auf dem Programm.<br />

Dennoch muss gesagt werden,<br />

dass es uns überrascht hat, ofenrohrstarke<br />

Halme von Phyllostachys vivax zu sehen.<br />

Kaum vorstellbar, dass wir in einigen Jahren<br />

dasselbe in Gelb mit einem leichten<br />

grünen Streifen erleben werden. Das wird<br />

dann eine Sensation. Bis jetzt sind die Halme<br />

des neu eingeführten Ph. vivax aureocaulis<br />

erst besenstieldick.<br />

Der neueste Mitarbeiter von Ned ist Ian<br />

Connor, ein Engländer, der zuletzt mehrere<br />

Jahre im Hillier-Arboretum gearbeitet<br />

hat. Ian hat ein gutes Gespür für Bambus.<br />

Er ist gerade kürzlich zum Redakteur der<br />

ABS-Newsletters, dem offiziellen Organ<br />

der amerikanischen Bambusgesellschaft,<br />

bestellt worden. Ned zeigte uns auch ein 5<br />

Hektar großes Gelände in einer Flussaue,<br />

wo ein Bambuspark entstehen soll.<br />

Bambusse im Koffer<br />

Nicht weit von Portland, in Boring, besuchten<br />

wir die Baumschule Frank<br />

Schmidt, wo wir freundlich empfangen<br />

wurden. Dort sind 550 Menschen beschäftigt,<br />

davon wohl 90 % Mexikaner.<br />

Frank hat hinter den Betriebsgebäuden<br />

zwei Schuppen, in denen zwei Flugzeuge<br />

untergestellt sind. Von der Graspiste<br />

davor fliegt er zu seinen anderen Betrieben.<br />

Am gleichen Tag besuchten wir Isely,<br />

weltweit bekannt durch seine „toparies“,<br />

die geformten Bäume. Mister Isely,<br />

ursprünglich aus der Schweiz kommend,<br />

stellt den Urtyp des amerikanischen Erfolgsunternehmers<br />

dar. Er hat seine eigene<br />

Unternehmerphilosophie und ist<br />

sehr stolz darauf. Auch hier hat sich der<br />

Chef für uns Zeit genommen. Sehen ist<br />

eine Sache, das Gespräch mit den Betriebsinhabern<br />

eine andere. Beides zusammen<br />

rundet das Bild ab. Zurück zu<br />

Neds Bamboo-Garden. In seinen Gewächshäusern<br />

machten wir die Runde<br />

und „kauften ein“. Man wird sich denken<br />

können, dass es nicht die gewöhnlichen<br />

Bambusse waren, auf die unsere Wahl<br />

fiel. Wir haben die Ballen dieser Bambuspflanzen<br />

teilweise kleiner gemacht<br />

und sie sorgfältig in unseren Koffern verstaut,<br />

denn wir wollten mit der kalifornischen<br />

Landwirtschaftsbehörde keine<br />

Schwierigkeiten haben.<br />

Über den Dächern von San Francisco<br />

Die Strecke von Portland nach San Francisco<br />

ist zweifellos sehr schön, aber unser<br />

Zeitplan war eng. Also gingen wir wieder<br />

in die Luft. In San Francisco angekommen,<br />

steuerten wir schnurstracks das „Financial<br />

Center“ an. Dort, von den höchsten Wolkenkratzern<br />

der Stadt umgeben, wohnen<br />

Rosy und ihr Mann Bill in einem normalen<br />

kleinen Einfamilienhaus. Dieses Haus<br />

befindet sich, zusammen mit vier weiteren<br />

Häusern, auf einem Parkdeck 10 Meter<br />

über dem Straßenniveau. Das Besondere<br />

aber, wie könnte es anders sein, ist der<br />

Bambusgarten um Rosys Haus. Phyllostachys<br />

bis 10 Meter Höhe stehen in<br />

großen Pflanzwannen, künstlich bewässert,<br />

abends angestrahlt.<br />

Am nächsten Tag besuchten wir den „Golden<br />

Gate Park“, ein Eldorado für Pflanzenfreunde.<br />

Gleich nebenan im Asian Museum<br />

gab es eine Ausstellung „Bamboo<br />

Masterworks“ aus der Lloyd Cotsen<br />

Collection. Sie übertraf an Qualität alles,<br />

was wir bislang an Ausstellungen dieser Art<br />

gesehen hatten.<br />

Danach fuhren wir mit unserem Van weiter<br />

rein in die Bay Area, überquerten die<br />

Gebirgskette, um in Watsonville die Firma<br />

„Suncrest Nurseries“ zu besuchen.<br />

Wir hatten gehört, dass diese ein großes<br />

Bambus-Sortiment führt. Neven Smith,<br />

bekannt durch viele Veröffentlichungen<br />

in den USA, führte uns kundig. Was wir<br />

an Bambus sahen, war nicht so überwältigend,<br />

dafür gab es eine große Auswahl<br />

an „special plants“ und Stauden in sehr<br />

guter Qualität. Wenn man dort einkau-


fen wollte, müsste man allerdings im Mittelmeerraum<br />

wohnen, vieles von dem,<br />

was wir dort sahen, taugt nicht für unser<br />

Klima.<br />

Ein Wald wie eine Kirche<br />

Weil die meisten unserer kleinen Gruppe<br />

noch nie einen Wald von Sequioadendron<br />

sempervirens (coastal redwoods) gesehen<br />

hatte, machten wir einen Abstecher zum<br />

Henry Cowell State Park. Die rotborkigen<br />

Riesen sind beeindruckend, sowohl an<br />

Höhe wie auch an Umfang. Der Besuch<br />

dieser ehrwürdigen Bäume ersetzt einen<br />

Kirchgang. Im Schatten der Bäume fühlt<br />

man sich wie im Mittelschiff einer großen<br />

Kathedrale.<br />

Die Einladung beim Freundeskreis „Hakones<br />

Gardens“ in Saragota war lange zuvor<br />

ausgemacht, Shizue Tomlinson und Bruce<br />

Parkinson hatten alles organisiert. Zuvor<br />

machten wir mit unseren 25 Gastgebern<br />

eine Runde durch den Garten, der ganz<br />

Bill Hoag<br />

In Großbritannien gibt es Unmengen von<br />

Pflanzenvereinen und die Bambusgesellschaft<br />

dort hat nicht das Gewicht und das<br />

Ausmaß unserer deutschen EBS. Zur Zeit<br />

hat die EBS Großbritannien 220 Mitglieder<br />

(nur sehr wenige haben beruflich mit<br />

Bambus zu tun). Die meisten leben in Südund<br />

Südwestengland. Bevor man so viel<br />

wie heute über Bambus wusste, war man<br />

in England davon ausgegangen, dass man<br />

nur in den wärmeren Gegenden der Insel<br />

Bambus halten kann. Inzwischen gibt es in<br />

Schottland einen sehr aktiven Bambuskreis<br />

und richtig große Sammlungen. Die Mitglieder<br />

der EBS-England treffen sich mehrmals<br />

im Jahr, öfters werden ganz spontan<br />

Gartentreffs und Gartenbesuche organisiert.<br />

Die Hauptversammlung wird meist im<br />

Herbst in Kew Gardens nahe London abgehalten.<br />

Und es gibt immer einen Frühlingstreff<br />

über ein Wochenende in Carwinion<br />

in Cornwall mit interessanten<br />

Gartenbesuchen.<br />

Der Kalender für die zweite Hälfte des Jahres<br />

2000 sieht so aus:<br />

5. - 7. Mai Cornwallmeeting.<br />

nach japanischem Vorbild aufgebaut ist.<br />

Hier befinden sich die einzigen Phyllostachys<br />

pubescens bicolor und ein schöner<br />

Bestand von Kikku Chikku. Wir wurden<br />

mit japanischen Gerichten verwöhnt<br />

und revanchierten uns mit einem exzellenten<br />

italienischen Risotto.<br />

Fische statt Bambus<br />

Am nächsten Tag tauchten wir zur Abwechslung<br />

mal nicht in die Pflanzenwelt, sondern<br />

in die Tiefen des Pazifik ein und besuchten<br />

das Monterey Bay Aquarium. Auf<br />

dem Gelände der früheren Sardinenfabrik in<br />

der Cannery Row (bekannt durch John<br />

Steinbecks Romane) hat man mit großem<br />

Aufwand der Welt größtes und interessantestes<br />

Ozean-Aquarium gebaut. Wir mussten<br />

uns leider beeilen, denn dies war unser letzter<br />

Tag. Pünktlich trafen wir bei Carol und<br />

Vern ein. Auf ihrem Grundstück am Fluss<br />

stehen nicht nur beeindruckende Bambusse,<br />

sondern auch etliche „Redwoods““. Einige<br />

Die Bambusfreunde von Großbritannien<br />

Ein Samstag im Juli Treffen im Garten von<br />

Tony Pike<br />

18.-20 August EBS Europa Treff 2000 in<br />

Falmouth<br />

30. September Treff im Garten von David<br />

McClintock bei Sevenoaks, der mutige „Besitzer“<br />

der Nationalsammlung von Sasa.<br />

von ihnen wurden vor etwa 80 Jahren gefällt<br />

und ausgebrannt, in ihrem Inneren ist<br />

Platz für ein Dutzend Leute.<br />

Es war eine interessante Gesellschaft von<br />

etwa 30 Gästen, auch Richard Haubrich,<br />

Gründer der ABS, war von weither angereist.<br />

Was es da alles an Köstlichkeiten gab!<br />

Und damit war unsere Reise durch die USA<br />

zu Ende. Unsere Koffer, randvoll mit Pflanzen,<br />

verschwanden im Labyrinth der<br />

Transportbänder des San Francisco Airport.<br />

Ich durfte (Bambusfreund und Pilot<br />

Tony hatte das gefingert) die Startvorbereitungen<br />

und den Start im Cockpit des<br />

Jumbojet miterleben - ein tolles Erlebnis.<br />

Auch zur Landung in London wurde ich -<br />

mit einer Flasche Champagner - ins Cockpit<br />

eingeladen. Bambusfreundschaften öffnen<br />

offensichtlich nicht nur Gartentüren,<br />

sondern auch die Tür zum Cockpit eines<br />

Jumbojets.<br />

7. Oktober Jahrestreffen am Cambridge<br />

Cottage in Kew mit Hauptversammlung.<br />

Die Veranwortlichen der EBS Großbritannien<br />

sind: Präsident Mike Bell, Wadebrid<br />

ge/Cornwall. Vizepräsident Ray Townsend,<br />

Surray. Sekretär David Helliwell, Colin<br />

Ellis (Finanzen).<br />

Kompetenz in Sachen Bambus<br />

Ihren wüchsigen Bambus<br />

finden Sie bei uns!<br />

BA<strong>MBUS</strong>INSEL BAUMSCHULE<br />

Ihr Bambusteam<br />

Janssen<br />

Stöckheimer Straße 11<br />

50259 Pulheim<br />

Telefon 0 22 38 / 96 55 3-0<br />

Telefax 0 22 38 / 96 55 3-55<br />

11


Ines Kasimir<br />

Als ich gebeten wurde, über Kamelien als<br />

Begleitpflanze zu Bambus zu schreiben,<br />

habe ich erst einmal gestutzt. Denn ich als<br />

Kamelienliebhaberin denke eher an Bambus<br />

als Begleitpflanze für Kamelien. Ich<br />

glaube allerdings, dass ich schon die richtige<br />

Person bin, Ihnen etwas über die Gar-<br />

tentauglichkeit von Kamelien zu berichten,<br />

denn mein Mann und ich gehören zu den<br />

wenigen Mitgliedern der Deutschen Kameliengesellschaft,<br />

die ihre Kamelien ausschließlich<br />

im Freien kultivieren und das<br />

seit etwa 10 Jahren. Und dies kam so: Seit<br />

ich zu meinem 20. Geburtstag - lang, lang<br />

ist’s her - eine Kamelie geschenkt bekommen<br />

hatte, bin ich von dieser Pflanze begeistert.<br />

Als nun vor zehn Jahren mein<br />

Traum in Erfüllung ging - ein Wintergarten<br />

wurde an unser Haus gebaut - glaubte ich,<br />

dass ich nun auch Kamelien halten könnte.<br />

In unserem Wintergarten fühlen sich<br />

viele Pflanzen wohl, aber die Kamelien leider<br />

nicht. Ihnen war es zu warm. Wohin<br />

nun mit den Kamelien? Wegwerfen ist zu<br />

schade, also pflanzten wir sie in den Vorgarten<br />

und zu unserer großen Überraschung<br />

blühten sie im nächsten Frühjahr<br />

hervorragend. Und so wurden wir immer<br />

mutiger und pflanzten viele Kamelien in<br />

den Garten.<br />

Bevor ich nun aber mehr über Kamelien<br />

im Garten erzähle, möchte ich Sie warnen:<br />

der Kamelienvirus ist sehr ansteckend. Es<br />

könnte sein, dass Sie in einigen Jahren an<br />

Bambus nur noch als Begleitpflanze denken,<br />

wenn Sie sich auf diese kühle Schönheit<br />

aus Asien einlassen.<br />

12<br />

Über die Gartentauglichkeit von Kamelien<br />

Wie beim Bambus auch, gibt es Arten und<br />

Sorten von Kamelien, die besser mit den<br />

klimatischen Verhältnissen in Deutschland<br />

klarkommen, als andere. Denn winterharte<br />

Kamelien, wie sie oftmals in Gartencentern<br />

und Baumärkten angeboten werden,<br />

gibt es nicht. Kamelien sind bedingt<br />

winterhart. Das heisst, es sind folgende<br />

Punkte zu beachten, bevor eine Kamelie in<br />

den Garten gepflanzt werden kann:<br />

1. Die klimatischen Verhältnisse Ihres<br />

Wohnortes<br />

2. Das Kleinklima Ihres Gartens<br />

3. Die Bodenbeschaffenheit<br />

3. Die Auswahl der Pflanze.<br />

Zu Punkt 1: Wenn Sie in einer klimatisch<br />

begünstigten Region von Deutschland le-<br />

ben, wie wir das Glück haben, dürften Sie<br />

kaum Schwierigkeiten mit den meisten im<br />

Handel angebotenen Kamelien haben. Dies<br />

trifft zu rund um den Bodensee, rechts und<br />

links das Rheintal hinauf bis zur Kölner<br />

Bucht. In den Küstenregionen von Nordund<br />

Ostsee dürften Sie auch keine größeren<br />

Probleme bekommen. Allerdings weiss<br />

ich von Mitgliedern in den anderen Regionen<br />

von Deutschland, insbesondere im<br />

Osten oder in Bayern, dass sie ihre Kamelien<br />

frustriert wieder ausgegraben haben,<br />

weil nach jedem Winter starke Schäden aufgetreten<br />

sind.<br />

Zu Punkt 2: Um die Kamelien gut durch<br />

den Winter zu bringen, sollte der Standort<br />

ideal sein: In der Winterzeit möglichst<br />

schattig und gegen austrocknende Ostwinde<br />

geschützt. Unsere Kamelien stehen<br />

z.B. an der Nordseite des Hauses und sind<br />

durch ein Spalier aus Efeu gegen Wind geschützt.<br />

Zu Punkt 3: Vor der Pflanzung müssen die<br />

Bodenverhältnisse geprüft werden.<br />

Staunässe und alkalische Untergründe sind<br />

auszuschließen. Kamelien lieben einen<br />

leicht sauren (PH Wert 5,5), durchlässigen,<br />

waldhumusähnlichen Boden, der gegebenenfalls<br />

geschaffen werden muss. Wo Rhododendren<br />

gut gedeihen, sind Kamelien<br />

gut aufgehoben. Nur gesunde Kamelien<br />

haben eine Chance, einen strengen Winter<br />

zu überstehen.<br />

Zu Punkt 4: Die Auswahl der Pflanzen ist<br />

sicherlich das schwierigste Kapitel. Denn<br />

Sie müssen aus ca 40 000 Sorten die Pflanze<br />

heraussuchen, die die besten Chancen<br />

hat, in Ihrem Garten zu überleben und auch


zu blühen. Und sie muss Ihnen auch gefallen<br />

in Farbe und Form der Blüten. Da<br />

sich aber nur ca. 200 Sorten in Deutschland<br />

im Handel befinden, ist die Auswahl<br />

nicht ganz so schwer.<br />

Wichtige Auswahlkriterien sind meiner<br />

Meinung nach nicht nur die Winterhärte<br />

der Pflanze, sondern auch die Blühfreudigkeit<br />

bei der Kultur im Freien, die Frostverträglichkeit<br />

der Knospen und vor allem<br />

die Wettertauglichkeit der Blüten. Was<br />

nützt eine Kamelie, die zwar den härtesten<br />

Winter übersteht, aber nur wenige Knospen<br />

ansetzt und diese dann noch beim ersten<br />

Frost abwirft. Oder eine Kamelie, die<br />

zwar alle Widrigkeiten des deutschen Winters<br />

übersteht, aber nach einem Dauerregen<br />

so hässliche Blüten hat, dass man die<br />

Blüten sofort auf den Kompost wirft. Und<br />

da Sie als Bambusfreund/in Kamelien nur<br />

als Begleitpflanze zu Bambus pflanzen werden,<br />

sollten diese Kamelien einen besonders<br />

guten Eindruck machen und einen ansprechenden<br />

Wuchs haben. Da wir in<br />

unserem kleinen Garten über fünfzig Kamelien<br />

ausgepflanzt und in Töpfen und Kübeln<br />

auf der Terrasse haben und somit genug<br />

Erfahrungen sammeln konnten, kann<br />

ich einige Sorten empfehlen, die auch nach<br />

gelegentlichem Frost und Dauerregen<br />

noch herrlich blühen:<br />

Camellia japonica-Sorten: Grand Prix,<br />

Hagoromo, Hatsuwarai, Oki No Nami, Tricolor<br />

Camellia Hybriden: Black Lace, Comish<br />

Snow, Debbie, Spring Festival<br />

Diese Sorten decken das gesamte Farbspektrum<br />

und mögliche Blütenformen ab.<br />

Von weiß über rosa bis rot und mehrfarbige<br />

Blüten, von kleinen vollständig gefüllten<br />

bis großen Blüten mit wunderschönen<br />

Staubgefäßen.<br />

Zu den Sorten Black Lace und Spring Festival<br />

möchte ich noch folgende Anmerkung<br />

machen: Diese beiden Pflanzen haben den<br />

strengen Winter 96/97 (7 Wochen Dauerfrost)<br />

bei uns im Garten ohne Schaden<br />

überstanden und haben zu unserer großen<br />

Freude auch noch geblüht, als ob es keinen<br />

strengen Winter gegeben hätte.<br />

Es gibt noch weitere Sorten, die von der<br />

Deutschen Kameliengesellschaft e.V. für<br />

die Gartenkultur empfohlen werden.<br />

Wenn Sie einen frankierten und an Sie<br />

adressierten Rückumschlag an die im Autorenverzeichnis<br />

vermerkte Adresse senden,<br />

schicken wir Ihnen gerne eine Liste<br />

dieser Sorten oder eine Liste der Sorten,<br />

die wir in unserem Garten ausgepflanzt haben.<br />

Ausserdem ist noch eine Info über Kamelien<br />

im Topf erhältlich.<br />

Eines möchte ich noch bemerken, obwohl<br />

es nicht zum Thema Kamelien im Garten<br />

gehört. Falls Sie in Ihrem Garten keine Kamelien<br />

pflanzen können, kommen Sie bitte<br />

nicht auf die Idee, Kamelien im Zimmer zu<br />

kultivieren. Dies geht überhaupt nicht. Kamelien<br />

sind Kalthauspflanzen und werden<br />

in keinem Zimmer zufriedenstellende Blüten<br />

produzieren. Wahrscheinlich werden sogar<br />

alle Knospen fallen, weil Temperatur<br />

und Luftfeuchtigkeit nicht stimmen. Optimale<br />

Temperaturen sind 10 bis maximal<br />

15º C mit einer Luftfeuchtigkeit von 60%.<br />

Ines Kasimir ist die Redakteurin von „Camellia“,<br />

des Organs der Deutschen Kamelilengesellschaft.<br />

Abbildungen:<br />

links oben: Hagoromo<br />

links unten: Debbie<br />

rechts oben: Tricolor<br />

rechts unten: Grand Prix<br />

Fotos: Ines Kasimir<br />

13


Bill Hoag<br />

Ein ungewöhnliches Windspiel mit schönen<br />

Halmscheiden ist leicht herzustellen. Es wird<br />

besser drinnen als draußen aufgehängt, denn<br />

bei hoher Luftfeuchtigkeit rollen sich die<br />

Halmscheiden zusammen und bewegen sich<br />

dann nicht mehr so schön.<br />

Man braucht für das Windspiel 5 bis 10 kurze<br />

Bambusstücke (ca. 1 cm Durchmesser),<br />

mit einer Nodie, am anderen Ende offen.<br />

Dazu dieselbe Anzahl großer schöner Halmscheiden<br />

(ideal ist Semiarundinaria fastuosa),<br />

eine Schnur und ein Gewicht. Dieses kann<br />

ein dekorativer basaler Aurea-Halm mit<br />

komprimierten Nodien sein oder ein schöner<br />

Kieselstein - hier ist Fantasie gefragt.<br />

Gebaut wird das Windspiel so: In die kurzen<br />

Bambusstücke wird hinter der Nodie eine<br />

kleine Bohrung durch nur eine Wand geführt.<br />

Das offene Ende wird vorsichtig gespalten<br />

und zwar so, dass dieser Spalt auf<br />

derselbe Achse liegt, wie die Bohrung.<br />

Nun wird an das untere Ende einer Schnur<br />

das Gewicht gehängt, dann führt man die<br />

Schnur durch die Bohrungen so, dass sie zuerst<br />

durch das offene Ende vor der Nodie<br />

läuft und dann durch die Bohrung. So werden<br />

die Bambusstücke nacheinander aufgefädelt<br />

und wenn man die Schnur aufgehängt<br />

hat, werden die Halmscheiden in die Spaltung<br />

der offenen Enden gesteckt. Nun ordnet<br />

man die Stäbe so an der Schnur, dass<br />

sich die Halmscheiden nicht be-rühren. Jetzt<br />

wird man auch feststellen, ob das Gewicht<br />

genügt, um die Stäbe gerade an der Schnur<br />

zu halten. Wenn nicht – einfach noch etwas<br />

ans Ende der Schnur knüpfen. An einem<br />

Platz, wo leichter Luftzug ist, bewegt sich dieses<br />

Windspiel sachte den ganzen Tag.<br />

14<br />

BA<strong>MBUS</strong><br />

ZENTRUM<br />

MÜNCHEN<br />

Bambus- und Gräser-Raritäten<br />

für Freiland, Wintergarten und<br />

Terrasse · Bambus-Accessoires<br />

Stein-Laternen und -Buddhas<br />

Windspiel mit schönen Halmscheiden<br />

Eine Möglichkeit unter vielen...<br />

Kein Pflanzenversand !<br />

Rote-Kreuz-Straße 12 · 85737 Ismaning · Industriegebiet am Lenzenfleck<br />

Telefon: 089/96201060 · Fax 089/96201080 · Funk: 0171/5287900<br />

EBS Europatreff in Cornwall<br />

Vom 18. bis 20. August findet in Falmouth<br />

in Cornwall das Treffen aller<br />

Europäischen Bambusgesellschaften<br />

mit einem großen und interessanten<br />

Programm statt (s. Bambusjournal<br />

1/2000). Die Anmeldefrist ist zwar<br />

schon abgelaufen, aber wer weiß –<br />

wenn man gerade in der Gegend ist,<br />

kann man ja mal reinschauen!


Bill Hoag<br />

The Gardener’s Guide to growing<br />

Temperate Bamboos von Mike Bell.<br />

Das lange erwartete Buch von Mike Bell<br />

ist erschienen. Es ist eine gelungene Vorstellung<br />

der Bambuswelt, präzise und sachliche<br />

Infos und Beobachtungen über diese<br />

Pflanze. England hat ja ein ozeanisch beeinflusstes<br />

Klima mit der Wärme des Golfstromes<br />

auf der Westseite. Und kann sich<br />

deshalb eine breite Palette von Pflanzen<br />

gönnen. Vermutlich ist das die Erklärung,<br />

warum es in diesem Land so viele begeisterte<br />

Gärtner gibt, warum die Gartenkultur<br />

so ausgeprägt ist. Seit 1968 ist allerdings<br />

kein neues englisches Buch über<br />

Bambus mehr entstanden und Mike Bell<br />

hat es sich zur Aufgabe gemacht, den aktuellsten<br />

Stand des Bambus darzustellen<br />

mit all den inzwischen neu entdeckten und<br />

entstandenen Arten (bis hin zu den neuen<br />

Fargesien). Das Besondere an Gardener’s<br />

Guide ist, dass die Angaben sich nicht nur<br />

auf England und sein Klima beschränken,<br />

sondern es ist ein internationales Werk,<br />

gültig auch für Europa und Amerika. Die<br />

Einführung zum Bambus ist für den Laien<br />

ebenso interessant wie für den Bambusliebhaber.<br />

Detaillierte Beschreibungen, exzellente<br />

Fotos von Pflanzen in natürlicher<br />

Umgebung und Aufnahmen von Unterscheidungsmerkmalen<br />

der Bambuszweige<br />

und -blätter, von Rhizomen und Halmen.<br />

Zum Schluss werden die wichtigsten Bambusgärten<br />

in Europa beschrieben. Es ist ein<br />

wirklich empfehlenswertes Buch über eine<br />

Pflanzengattung, von welcher der Autor<br />

wirklich sehr viel weiss und mit denen er<br />

Bill Hoag ist ein leiser Mensch, er tritt nicht<br />

in den Vordergrund, hört lieber zu, als er<br />

spricht. Aber ohne ihn hätten Sie im Bambusbrief<br />

oder Bambusjournal so manche<br />

Anekdote, so manchen interessanten Artikel<br />

nicht lesen können. Denn Bill Hoag<br />

durchforstet alle Bambusbriefe unserer europäischen<br />

und amerikanischen Freunde<br />

und übersetzt Artikel, die (wie er genau<br />

weiss) auch die deutschen Bambusfans interessieren.<br />

Bill ist der Sohn amerikanischer Eltern irischer<br />

Abstammung und in Chinon im Loi-<br />

Interessante neue Bücher<br />

umfassende Erfahrungen hat. Mike Bell ist<br />

der Präsident der EBS England und besitzt<br />

um die 165 Arten Bambus, unter anderem<br />

auch die Nationalsammlung der kultivierten<br />

Formen von Phyllostachys. Seit Jahren<br />

in Cornwall lebend, pflegt er in seiner<br />

knappen Freizeit die Bambushaine in den<br />

verwilderten cornischen Gärten und Parks.<br />

The Gardener’s Guide To Growing Temperate<br />

Bamboo (ISBN 0-7153-0859-9)<br />

von Mike Bell, 160 Seiten, 70 Farbfotos,<br />

100 botanische Illustrationen. 16.99<br />

Pfund, zur Zeit nur in englisch.<br />

Les Cèdres von Jean Pierre Demoly:<br />

Les Cèdres ist die ehemalige Sommerresidenz<br />

des belgischen Königs und liegt am<br />

wärmsten Ort der Cote D’Azur mit einem<br />

für Europa einmaligen subtropischen Klima.<br />

Auf der höchsten Erhebung der Halbinsel<br />

St. Jean/Cap Ferrat unweit von Nizza<br />

gelegen, ist dieser Garten 14 Hektar<br />

groß und der Standort der umfangreichsten<br />

Pflanzensammlung in privater Hand.<br />

Um die 16.000 Arten gedeihen hier im<br />

Freien in tropischer Üppigkeit. Das Buch<br />

von Demoly ist ein Spiegelbild des Gartens.<br />

Natürlich werden nicht alle Pflanzen beschrieben,<br />

aber die Hauptsammlungen<br />

und besonders seltene und gut angepaßte<br />

Pflanzen sind in den Vordergrund gestellt<br />

und ausführlich beschrieben. Der Text ist<br />

nicht trocken-botanisch, viele Anekdoten<br />

über die Geschichte des Gartens, berühmte<br />

Pflanzensammler und die Geschichten<br />

von besonderen Pflanzen machen das<br />

Buch absolut lesenswert. Unter den 22 Ka-<br />

Aktiv für die EBS: Bill Hoag<br />

retal geboren. Sein Vater war Zivilangestellter<br />

bei der US Army. „Das Besondere<br />

an meinem Leben“ - sagt Bill - „ist, dass<br />

ich immer in wunderschönen Häusern gelebt<br />

habe“. Drei Wochen nach seiner Geburt<br />

wurde Papa Hoag nach Italien in die<br />

Toscana versetzt, der kleine Bill lebte in einer<br />

großen Villa mit Terrassen und Türmen<br />

und grandiosem Meeresblick in den<br />

Bergen. An den klassich-italienischen Garten<br />

mit Statuen und einer Allee von Dattelpalmen<br />

kann er sich vage erinnern.<br />

Zurück in Frankreich lebte die Familie acht<br />

piteln ist natürlich eines über den Bambusgarten.<br />

In dieser zweitgrößten Bambussammlung<br />

Frankreichs (nach Prafrance)<br />

gedeihen empfindliche Arten wie<br />

Bambusa arundinacea, B. oldhamii, B. tuldoides,<br />

Drepanostachyum falcatum und<br />

viele andere unter freiem Himmel und<br />

meist so üppig wachsend wie in ihren Heimatländern.<br />

Wir von der EBS haben Les<br />

Cèdres während einer unserer ersten Bambusreisen<br />

besucht und viele werden sich<br />

auch noch an den Besuch anlässlich des<br />

Europatreffs in Grasse erinnern, als René<br />

Hebding, der Botanische Direktor des<br />

Parks, uns alle Sehenswürdigkeiten zeigte.<br />

Das Buch hat leider ein paar Nachteile: Es<br />

ist nicht im Handel erhältlich, muss direkt<br />

beim Verlag bestellt werden. Es ist ziemlich<br />

teuer - 900 Francs (das sind 300 DM).<br />

Und es ist bis jetzt nur in Französisch und<br />

Englisch erhältlich. Aber es ist seinen Preis<br />

wert.<br />

Les Cèdres von Jean-Pierre Demoly, 304<br />

Seiten, 395 Fotos und ein Index von 1500<br />

Namen. Verlag Editions Franklin Picard,<br />

109. Boulevard Haussmann, F-750008<br />

Paris.<br />

ISBN 2-913863-00-00<br />

französisch normal gebunden<br />

ISBN 2-913863-01-9<br />

franz. In Leder gebunden<br />

ISBN 2-913863-02-7<br />

englisch normal gebunden<br />

ISBN 2-913863-03-5<br />

engl.- in Leder gebunden<br />

Jahre lang im Schloss von Mondion - 60<br />

Zimmer, riesiger Park und die größte Sophora<br />

japonica Frankreichs. Mit seinen<br />

zwei Schwestern besuchte er die Französische<br />

Schule, Französisch wurde so Bills<br />

Muttersprache, obwohl seine ersten Worte<br />

italienisch gewesen waren. Das Englische<br />

nahm er von den Eltern mit. Später<br />

zog die Familie im selben Dorf an der Loire<br />

in ein großes Bauernhaus aus dem Jahr<br />

1450 mit Wehrmauern, Schießscharten,<br />

Taubenturm - reines Mittelalter. Seine Mutter<br />

lebt heute noch da. Ende der 60 Jahre<br />

15


Bill Hoag: Künstler, Übersetzer, Gärtner<br />

Reinhard Trautmann<br />

Als ich im Rahmen unserer Gartenreportagen<br />

einen Besuch bei Hans und Ria Pleister<br />

in Bremen plante, assoziierten wir mit<br />

dieser Stadt das geschäftige Treiben von<br />

hanseatischen Großreedereien, Freihafen<br />

und Handelskontoren, verbunden mit den<br />

üblichen Attributen modernen Großstadtlebens.<br />

Doch je näher wir zum "Großen<br />

Kuhkamp" an die südliche Landesgrenze<br />

kamen, desto mehr offenbarte sich das<br />

zweite, eindeutig ländlich geprägte Gesicht<br />

der Metropole an der Weser: hier scheint<br />

die Weite der norddeutschen Marschen eine<br />

Symbiose mit den baumdurchsetzten<br />

Landschaften des Teufelsmoores eingegangen<br />

zu sein und entwickelt jenen rauhen<br />

Charme, dessen Reiz sich vielen Besuchern<br />

erst auf den zweiten oder dritten<br />

Blick erschließt. Entsprechend ländlich geprägt<br />

und gepflegt sind die Gärten der Region.<br />

Neugierig und gespannt stellten wir<br />

uns die Frage, wie wohl ein Bambusgarten<br />

in dieser Umgebung wirken würde?<br />

Fährt man die ca. 60m lange Zufahrt zu<br />

dem hinter einem Straßengrundstück versteckt<br />

liegenden Haus von Hans und Ria<br />

Pleister entlang, so fällt sofort die an beiden<br />

Seiten des Weges gepflanzte Buchshecke<br />

auf. Was in anderen Teilen unseres<br />

Landes eher ungewöhnlich ist, greift hier<br />

16<br />

verabschiedeten sich die Amerikaner aus<br />

Frankreich, Bill Hoag musste nun die amerikanische<br />

Schule in Pirmasens besuchen,<br />

hier machte er sein Abitur. Später studierte<br />

er Kunst in München und Angueleme/Frankreich.<br />

Zurück in Deutschland<br />

jobbte Bill Hoag in verschiedenen Berufen,<br />

war Elektronikverkäufer, Reisebürofachmann,<br />

Maschinentechniker. Nebenbei arbeitete<br />

er immer als freischaffender Künstler,<br />

ist Mitglied von drei Kunstvereinen mit<br />

Ausstellungen in Südwestdeutschland. Damals<br />

hatte Bill mehr Interesse an Häusern<br />

als an Pflanzen, aber in den 80er Jahren<br />

packte es ihn. Erst die Begeisterung für<br />

Stauden, dann für Bambus. 1991 wurde<br />

er Mitglied in der EBS.<br />

Inzwischen arbeitet Bill Hoag als Gärtner<br />

bei Norbert Pohl und hat im eigenen Garten<br />

viele Bambusse „rumstehen“, aber<br />

nicht als Sammlung wie er sagt, er genießt<br />

einfach die Pflanzenfamilie an sich. Kümmert<br />

sich auch um Rhododendron und andere<br />

Pflanzen, die nicht viele Ansprüche<br />

an ihren Gärtner stellen, weil er ja nur am<br />

Wochenende zuhause ist. Bill Hoag ist<br />

Single. „Meine Kinder sind meine Pflanzen,<br />

meine Familie sind die schönen alten<br />

Gärten und Parks in Europa“ sagt er. Er ist<br />

auch Mitglied der EBS France und arbeitet<br />

dort an der Bambuszeitschrift „Bambou“<br />

mit. Außer Pflanzen hat Bill Hoag<br />

noch andere Hobbys: Druckradierungen<br />

und Graphik in den Wintermonaten, Sammeln<br />

von Steinzeit-Werkzeugen im Herbst<br />

und die Herstellung von Bambus-Konstruktionen,<br />

wenn Material vorhanden ist<br />

(und davon profitieren wir dann wieder im<br />

Bambus-Journal).<br />

Buchs und Bambus in harmonischer Verbindung<br />

Blick vom Laubengang auf den Japangarten Foto: Hans Pleister


nur die ländlich-gärtnerischen Traditionen<br />

der Region auf und bildet, um gleich eine<br />

Antwort auf die obige Frage vorwegzunehmen,<br />

die ideale Verbindung einheimischer<br />

und asiatisch geprägter Gestaltungskomponenten.<br />

Buchs in mehreren Sorten<br />

und einer Vielfalt von Gestaltungsideen ist<br />

die große Vorliebe von Ria Pleister: ob als<br />

Hecke, als Riesenkugel, als Kugelarrangement,<br />

Beeteinfassung oder künstlerischer<br />

Formschnitt, alles ist ihr Werk und gleichzeitig<br />

der Mittler zwischen Tradition und<br />

(Bambus-)Moderne.<br />

Über die lange Zufahrt, die dem eigentlich<br />

1000 qm großen Grundstück ca. 240 qm<br />

abnimmt, erreicht man das freistehende<br />

Haus von Nordwesten her. Ein kleiner<br />

Parkplatz und der daran grenzende Fahrradschuppen,<br />

hübsch umstellt mit einigen<br />

Bambusraritäten, sind die unvermeidlichen<br />

Zugeständnisse an das Praktische des Alltags.<br />

Von dort aus erreicht man auf der<br />

schmalen Westseite des leicht erhöht gebauten<br />

Hauses den Eingangsbereich mit<br />

eher geometrischer Formgebung. Hier dominieren<br />

farbig panaschierte Immergrüne,<br />

Kirschlorbeer, und formgeschnittener<br />

Buchs in schönen Kübeln.<br />

Bambus hält Wind ab<br />

Bambuswände, im rechten Winkel zum<br />

Haus aufgestellt, sind einerseits dekorativer<br />

Blickfang und weisen andererseits auf<br />

das Problem der Bambusfreunde des Nordens<br />

hin: Wie kann man den begrenzenden<br />

Einfluss des heftigen Windes mindern?<br />

Folgerichtig hat Hans Pleister an diesem<br />

bevorzugten Platz eine inzwischen 2,50 m<br />

hohe Ph. bambusoides ‚Castillonii - inversa'<br />

gepflanzt. Als weiteren Blickpunkt im<br />

Eingangsbereich hat seine Frau das "Blaue<br />

Beet" angelegt aus Lavendel, Azaleen, Hibiscus,<br />

blauen Frühlingsblühern und Stauden<br />

- eine Reminiszens an die maritime<br />

Umgebung?<br />

Im Süden des Grundstücks eröffnet sich der<br />

eigentliche Hauptgarten der Pleisters mit<br />

der Bambussammlung des Hausherrn. Ein<br />

kleiner Hinweis vorweg: Hatten wir in den<br />

bisherigen Beschreibungen ausschließlich<br />

"fertige Gärten" vorgestellt, also solche, in<br />

denen der Bambus 10 oder mehr Jahre<br />

wächst, so wenden wir uns nun einem<br />

Bambusgarten im Aufbau zu. Erst vor<br />

5 Jahren entdeckte Hans Pleister auf einer<br />

Gärtnerbörse in Bremen, dass es neben der<br />

in Norddeutschland traditionell häufigen<br />

Fargesia murielae noch viel mehr Bambus<br />

gibt und seine Sammelleidenschaft entflammte.<br />

Schnell wuchs der Bestand und<br />

noch schneller sein Wissen über diese Lieblingspflanze,<br />

da er sein Hobby sehr enga-<br />

giert betreibt und über die Herausgabe des<br />

Bambusheftes der Gruppe Nord inzwischen<br />

zur Redaktion des Bambus-Journals<br />

gestoßen ist. Wie legt also ein "Junger<br />

(Bambus-)Wilder" seine Sammlung an?<br />

Beim Rundgang durch den Hauptgarten<br />

fällt die erfreuliche Tatsache auf, dass die<br />

neue Generation von Bambussammlern<br />

ganz selbstverständlich und zielgerichtet<br />

die Erfahrungen der "Pioniere" auswertet<br />

und deren Fehler zu vermeiden sucht.<br />

Kostbare Sammlerstücke<br />

Geschickt hat Hans Pleister deshalb z. B.<br />

die vergleichsweise große Winter- und<br />

Windresistenz von Ph. bissetii genutzt und<br />

sie an die Ostseite des Hauptgartens gesetzt,<br />

um den Geräteschuppen zu verdecken.<br />

In-zwischen fast 5 m hoch, schützt<br />

der kleine Hain die empfindlicheren Arten<br />

und Sorten des Hauptgartens gegen die besonders<br />

im Winter gefährlichen Ostwinde<br />

und bietet zugleich einen schönen Blickpunkt.<br />

Ein weiteres Beispiel ist die Standortwahl<br />

von Ph. nigra: als vergleichsweise<br />

empfindliche Art schmiegt sie sich mit<br />

ihrem zierlichen Laub an den großen Wintergarten<br />

und hat sich in seinem Schutz zu<br />

einem ca. 5 m hohen Prachtexemplar entwickelt.<br />

Hier ruht sich die Familie Pleister<br />

an heißen Sommertagen auf dem einladenden<br />

Sitzplatz aus.<br />

Auch die große Arten- und Sortenvielfalt,<br />

die das Angebot an Bambus in den letzten<br />

Jahren so nachdrücklich erweitert hat, wird<br />

von den jungen Sammlern selbstverständlich<br />

genutzt und zielgerichtet in die Gartenplanung<br />

einbezogen. Arten und Sorten,<br />

die noch vor einigen Jahren ein Traum bleiben<br />

mussten oder nur in kleinsten Teilstücken<br />

erhältlich waren, wurden von Hans<br />

Pleister bewusst ausgewählt und erhielten<br />

ihren besonderen Platz in den verschiedenen<br />

Teilen des Hauptgartens. Nennen<br />

möchte ich hier nur: Ph. vivax ‚Aureocaulis',<br />

Ph. iridescens, Ph. nigra megurochiko,<br />

Fargesia robusta und rufa - man darf auf<br />

die Entwicklung dieser mit 3–4 Jahren<br />

noch recht jungen Bestände im Hohen<br />

Norden gespannt sein.<br />

Freies Spiel der Stile<br />

Und die Gestaltung? - Im Garten von Hans<br />

und Ria Pleister fällt die Experimentierfreude<br />

auf, das teilweise recht freie und freche<br />

Spiel mit den Gartenstilen und deren<br />

Verbindung sowie der Ansatz, regionale<br />

und traditionelle Elemente einzubeziehen.<br />

So befindet sich im Zentrum des Hauptgartens<br />

ein Ruhe ausstrahlender, japanisch<br />

dominierter Teilgarten mit großem Tor,<br />

Kiesfläche, Steinlaterne und anderen Attributen<br />

asiatischer Gartenkunst, variabel<br />

umstellt von verschiedenen Bambusarten.<br />

Durchquert man diesen, so stößt man auf<br />

einen kleinen Sitzplatz, der durch die Wahl<br />

des Materials und der Accessoires den mediterranen<br />

Zauber des Südens im Hohen<br />

Norden verbreitet. Der Bambus, geschickt<br />

um diesen Platz gruppiert und von einer<br />

sehr schönen, fast 5 m hohen Ph. nigra<br />

‚Boryana' überragt, trennt beide Plätze<br />

voneinander, erweist sich aber gleichzeitig<br />

als überzeugender Mittler zwischen den<br />

Gartenstilen. Von hier aus stößt man an der<br />

Westgrenze des Grundstücks auf einen originellen<br />

Laubengang, der von Kirschlorbeer<br />

und Kiwi berankt wird und als weiterer<br />

Sicht- und Windschutz dient. Man<br />

muss einige von einer schönen Buchshecke<br />

umrahmte Stufen zum Wintergarten<br />

hinaufsteigen, um den direkt daran grenzenden<br />

norddeutschen Teilgarten zu bewundern.<br />

Hier dominieren eine Kugelforsythie<br />

und die Sammlung rotblühender<br />

Azaleen, während die verschiedenen Arten<br />

von zartblättrigen Fargesien (z. B. ‚Simba',<br />

‚Kranich' und F. rufa) die norddeutsche<br />

Bambustradition aufgreifen. Ergänzt wird<br />

dieser Teil durch den alten Rhododendrongarten<br />

an der Nordterrasse des Hauses.<br />

Hobby und Spaß<br />

Als die Hausherrin am Ende einer interessanten<br />

Gartenführung zu ostfriesischem<br />

Tee und vorzüglicher Weisswein-Eierlikör-<br />

Apfeltorte "à la Ria" in ihren Wintergarten<br />

lud, entwickelte sich schnell die unter Gartenfreunden<br />

übliche Fachsimpelei. Dabei<br />

wurde deutlich, wieviel Spaß Hans und Ria<br />

Pleister beim freien Spiel mit den Gartenstilen<br />

und mit ihren Hobbys Bambus/Exoten<br />

und Buchs/Steinaccessoires haben und<br />

dass sie selbst gespannt sind, wie dieses Experiment<br />

endet. Lächelnd gestehen sie<br />

übereinstimmend, dass die Spannung zwischen<br />

ihren Pflanzen im Garten oft geringer<br />

ist als die zwischen den Platzansprüchen<br />

ihrer Sammler.<br />

Auf der Rückfahrt von einem vergnüglichen<br />

Nachmittag stellten wir uns noch einmal<br />

die Ausgangsfrage und die Antwort fiel<br />

leicht: Bambus ist zwar ein Exot im Hohen<br />

Norden, doch in dem geschickten Arrangement<br />

von Hans und Ria Pleister absolut<br />

kein Fremdkörper.<br />

Wir hoffen, diesen Garten im Aufbau in<br />

fünf Jahren noch einmal besuchen zu können<br />

und sind gespannt auf seine Entwicklung.<br />

17


Gerhard Sieber<br />

Die Vorfahren unseres heutigen Ginkgo<br />

bevölkerten schon vor 280 bis 300 Millionen<br />

Jahren unsere Erde und hatten im Jura<br />

und in der Kreidezeit ihren Höhepunkt.<br />

Als einziger Überlebender der ganzen Familie<br />

bildet unser Ginkgo biloba nicht nur<br />

eine Art, sondern auch eine Familie, eine<br />

Ordnung, eine Klasse. Spontan bekannt ist<br />

er nur aus der Provinz Chekian in China,<br />

zwischenzeitlich ist er aber auch in Japan<br />

verwildert. Verbreitet wurde er durch Mönche<br />

und wird heute noch als Tempelbaum<br />

verehrt.<br />

Die imposantesten und ältesten Bäume<br />

stehen in China. Zum Teil über 40 m hoch<br />

und 3 000 bis 4 000 Jahre alt. In Japan<br />

und Korea stehen einige um die tausend<br />

Jahre alten Bäume. Gegen Ende des 17.<br />

Jahrhunderts bereiste der deutsche Mediziner<br />

und Botaniker Engelbert Kaempfer<br />

Japan und entdeckte dort den Ginkgo, um<br />

1730 kamen die ersten Bäume nach Europa.<br />

Die wahrscheinlich ältesten deutschen<br />

Ginkgos stehen im Park Wilhelmshöhe<br />

in Kassel und sind ca. 200 Jahre alt.<br />

Im deutschen Sprachraum heisst der Ginkgo<br />

nach seinen Blättern Fächerblattbaum<br />

oder Elefantenohrbaum, nach seinen<br />

Blattnerven auch Mädchenhaarbaum, aufgrund<br />

seiner Vorgeschichte auch Tempelbaum.<br />

Seit Linée 1771 heisst er Ginkgo<br />

biloba.<br />

Schon Goethe, der ein angesehener Bo-<br />

18<br />

Bambus und Musik<br />

in Saxdorf<br />

Wie schon seit sieben Jahren findet<br />

am zweiten Wochenende im August<br />

– nämlich am 12. und 13. August –<br />

in Saxdorf das traditionelle Bambusund<br />

Kulturfest statt, bei dem sich viele<br />

Bambus- und Musikfreunde in sehr<br />

angenehmer Umgebung treffen werden.<br />

Im vergangenen Jahr waren<br />

über tausend Gäste zu Hanspeter<br />

Bethke und Karlheinz Zahn gekommen,<br />

leider nur wenige „Westler“<br />

über deren Besuch sich in diesem<br />

Jahr die Veranstalter ganz besonders<br />

freuen würden. Denn es lohnt sich<br />

wirklich!<br />

Ginkgo biloba – ein lebendes Fossil<br />

taniker war, wurde von der Schönheit und<br />

Fremdartigkeit des Baumes beeindruckt.<br />

Im Buch Suleika des West-Östlichen Diwans<br />

befindet sich ein kurzes Gedicht:<br />

Dieses Baumes Blatt, der von Osten<br />

meinem Garten anvertraut,<br />

gibt gemeinen Sinn zu kosten<br />

wies den Wissenden erbaut.<br />

Ist es ein lebendig Wesen,<br />

das sich in sich selbst getrennt?<br />

Sind es zwei, die sich erlesen,<br />

dass man sie als eines kennt?<br />

Solche Frage zu erwidern<br />

fand ich wohl den rechten Sinn:<br />

fühlst Du nicht an meinen Liedern,<br />

dass ich eins und doppelt bin?<br />

Ein typisches Merkmal des Ginkgo ist seine<br />

Zweihäusigkeit, d.h. es gibt männliche<br />

und weibliche Bäume. Die Unterscheidung<br />

ist bis zur ersten Blüte (nach ca. 40 Jahren)<br />

sehr schwierig. Männliche Pflanzen<br />

sind schmaler und hochstrebender als die<br />

weiblichen mit rundem und weit ausladen-<br />

Über 30 Jahre Erfahrung<br />

in der Anzucht und Kultur von<br />

BA<strong>MBUS</strong><br />

in Darmstadt-Eberstadt<br />

Großes Sortiment – Gute Beratung<br />

Winterharte Stauden<br />

Spezialitäten:<br />

Hemerocallis, Hosta und Paeonien<br />

Bambus Willumeit<br />

Gartenbau GmbH<br />

Nußbaumallee 69<br />

64297 Darmstadt-Eberstadt<br />

Tel: 0 61 51 / 53 80 08 59 69 48<br />

Fax: 0 61 51 / 53 80 18<br />

dem Wuchs. Im Frühjahr entfalten die<br />

weiblichen Pflanzen ihre Knospen zwei bis<br />

drei Wochen später als die männlichen und<br />

im Herbst setzt der Laubfall entsprechend<br />

verzögert ein. Die Zweihäusigkeit entspricht<br />

dem Wunsch des Fernen Ostens<br />

nach Dialektik: Minimum - Maximum,<br />

Nord - Süd, männliches und weibliches<br />

Prinzip, Ying und Yang. Der Ginkgo wird<br />

in Asien sehr oft paarweise gepflanzt. Die<br />

Chinesen setzen ihn seit alters her in der<br />

medizinischen Behandlung ein, wie das<br />

Handbuch der Barfuß-Medizin (2 800 v.<br />

Ch) belegt.<br />

Aus größeren Gärten, Parks und im öffentlichen<br />

Grün ist der Ginkgo nicht wegzudenken.<br />

Neben seiner Unempfindlichkeit<br />

gegenüber der Umweltverschmutzung<br />

besitzt der Ginkgo auch eine erstaunliche<br />

Immunität gegenüber den üblichen Schädlingen<br />

und Pilzen. Diese aussergewöhnliche<br />

Widerstandsfähigkeit macht ihn als<br />

Strassenbaum geeignet – tatsächlich ist er<br />

in Japan der am meisten gepflanzte Strassenbaum.<br />

Er bevorzugt silikathaltige Böden<br />

oder Silikat-Tonerde, die das ganze<br />

Jahr ausreichend feucht sind. Das Sortenspektrum<br />

hat sich erst in den letzten Jahren<br />

vergrößert - es gibt inzwischen 30 - 40<br />

verschiedene Sorten: Klein- und großblättrige,<br />

geschlitzte, mit gelbem Laub, panaschierte,<br />

zwergwüchsige und viele andere<br />

mehr.<br />

Liste anfordern!<br />

(gegen 3,–– DM in Briefmarken)<br />

Besuch jederzeit – Beratung und Verkauf nach Vereinbarung


Einladung in fremde Gärten<br />

Mitglieder der EBS laden Pflanzenfreunde in ihre Gärten ein:<br />

Josef Müller, Ringweg 9 in 86519 Wiesenbach,<br />

Tel. 08283/1645<br />

Jürgen Eisel, Schalltorstr. 19 in 56579<br />

Rengsdorf, Tel.02634/2642 (historische<br />

und englische Rosen, dazu Bambus, Camelien,<br />

48 Arten Orchideen, Baumfarne,<br />

Palmen, Magnolien, Yuccas, Sukkulenten<br />

und eine große Sammlung exotischer<br />

Pflanzen.)<br />

Gabriele Rall, Konzenbergstr. 15, in Tuttlingen-Möhringen,<br />

Tel. 07462/923066<br />

(2o Bambus-Sorten)<br />

Dr. Armin Wissmann , Lärchenweg 11 in<br />

Bad Griesbach, Tel. 08532/7822 (ostasiatisch-bayrischer<br />

Felsengarten)<br />

Gerd Hildebrandt, Rosengarten (Ortsteil<br />

Neu Eckel, 25 km von Hamburg) hat einen<br />

japanischen Garten mit Trockenteich,<br />

Gerhard Sieber<br />

Im Frühjahr sind sie mir bei einem Besuch<br />

in einer bekannten Baumschule wieder<br />

aufgefallen: Die winterharten Fuchsien.<br />

Wir alle kennen die Gattung Fuchsia als<br />

Sommerblume für Balkon und Beet. Kaum<br />

aber jemand weiß, dass es durchaus zufriedenstellende<br />

winterharte Arten gibt.<br />

Die meisten Fuchsien stammen aus Südamerika<br />

und Neuseeland. Sie sind seit Ende<br />

des 17. Jahrhunderts durch den Forschungsreisenden<br />

Charles Plumier<br />

bekannt geworden.<br />

Fuchsien gehören zur Familie der Onagraceae<br />

wie unsere Weidenröschen oder<br />

Nachtkerzen. Etwa 100 Arten mit weit<br />

über 1000 Sorten sind heute bekannt.<br />

Genügend Winterhärte aber weisen nur<br />

Fuchsia magellanica und Fuchsia procumbens<br />

auf. Fuchsien sind in unseren Breiten<br />

wie Stauden anzusehen, das heißt, der obe-<br />

Bambus, Ahorne, Heidegarten, Zwergkoniferen,<br />

Telefon 04105/76319<br />

Dr. Reiffenstuel, Pfarrkirchen Rottal, (Exoten<br />

Arboretum, Rhododendren, Azaleen,<br />

Magnolien, exotische Koniferen und viele<br />

andere seltene Pflanzen). Tel. 08562/421<br />

Leo Jambura, Braunau/Österreich (Bambussammlung,<br />

seltene Gehölze, Camelien)<br />

Tel. 0043/ 7722/ 84661<br />

Gerd Zimmer, Völklingen/Saar (Raritätengarten<br />

mit vielen Bambusarten und Exoten).<br />

Tel. 06898/76288<br />

Gerd Sieber, Flörsheim (viele Bambusarten,<br />

dazu Zieräpfel und Prunus). Tel.<br />

06145/31406<br />

Neu: Heinz Gohlke, Kalch,Österreich, Telefon<br />

0043/3329/2638. EBS-Mitglied<br />

re Teil stirbt ab und treibt im Frühjahr aus<br />

dem genügend tief gepflanzten Wurzelstock<br />

wieder aus. Sie erreichen in einem<br />

Jahr eine Höhe bis 1.50 m, je nach Sorte.<br />

Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis<br />

zu den ersten Frösten. Wenn im Herbst das<br />

Laub durch die ersten Fröste abgefallen ist,<br />

sollte die Pflanze ca. 30 cm dick mit Laub<br />

oder Torf angehäufelt werden. Das alte<br />

Laub darf noch nicht zurückgeschnitten<br />

werden, da in nassen Wintern sonst mit<br />

Stengelfäule zu rechnen ist. Erst im Frühjahr<br />

bei beginnendem Austrieb schneiden<br />

wir zurück.<br />

Fuchsien lieben einen leicht sonnigen bis<br />

halbschattigen Standort, nicht in der Nähe<br />

hoher Bäume oder Sträucher, da sie empfindlich<br />

auf Wurzeldruck reagieren. Der Boden<br />

sollte leicht sauer, durchlässig und nicht<br />

zu feucht sein. Gedüngt wird am besten or-<br />

Gohlke hat auf 5000 Quadratmetern Garten<br />

neun Teiche, rundum viel Bambus und<br />

andere interessante Pflanzen.<br />

Alois Münst, Berg, Tel. 0751/41936<br />

Klaus Kaiser, Coburg, Tel. 09561/99797<br />

Familie Gallikowski, Emden, Telefon<br />

04921/41508<br />

Hubert Döllmann, 49584 Fürstenau,<br />

Telefon 05901/3895<br />

Wer einen schönen interessanten Hausgarten<br />

und nichts gegen interessierte Besucher<br />

hat, sollte sich beim Bambusbrief<br />

melden. Die Kontakte mit anderen Mitgliedern<br />

der EBS sind immer sehr erfreulich.<br />

Aber bitte: Wer Besuche im fremden<br />

Gärten machen möchte, soll immer vorher<br />

anrufen!!<br />

Winterharte Fuchsien: Kleinod für halbschattige Lagen<br />

ganisch mit Hornspänen oder ähnlichem. In<br />

feuchten Jahren auf Schneckenfraß achten!<br />

Hier nun einige Sorten, die in guten Baumschulen<br />

und Staudengärtnereien zu finden<br />

sind:<br />

Fuchsia magellanica: Locker aufrechter<br />

Strauch, bis 1.50 m hoch, Blüten dunkelrot.<br />

Davon gibt es in England regelrechte<br />

Hecken.<br />

var. alba: Strauch bis 1.50 m, weiße Blüten<br />

var. gracilis: Bis 80 cm hoch, purpurfarbene<br />

Blüten<br />

var. pumila: Bis 30 cm hoch, rot-blaue Blüten<br />

var. variegata: bis 60 cm hoch, panaschiertes<br />

Laub, rote Blüten<br />

Fuchsia procumbens Mm. Cornelissen: 80<br />

cm hoch, rot-weisse Blüten<br />

var. Riccartonii: 1 m hoch, rot-blaue Blüten<br />

19


Galium odorata – Waldmeister / Hosta-Funkie / Omphalodes verna – Wald Vergißmeinnicht Foto: G. Sieber<br />

Helleberus niger – Christrose / Farne / Tiarella cordifdin – Schaumblüte Foto: G. Sieber<br />

Sukkulentensammlung im Stadtgarten Überlingen Foto: A. Münst<br />

20


Gerhard Sieber<br />

Bambus alleine als Solitär gepflanzt, sieht<br />

sehr dekorativ aus. Aber was machen wir mit<br />

dem Bereich, wo die Halme aus dem Boden<br />

kommen? Nur mit Mist oder Rindenmulch<br />

Abdecken sieht auf die Dauer langweilig<br />

aus. Versuchen wir es doch einmal mit<br />

einer Unterpflanzung.<br />

Wir müssen beim Bambus unterscheiden in<br />

leptomorphes und pachymorphes Rhizomsystem.<br />

Leptomorph sind alle ausläuferbildenden<br />

Gattungen wie Phyllostachys, Sasa,<br />

Pleioblastus usw., pachymorph sind alle<br />

horstbildenden wie Fargesia, Yushania,<br />

Chusquea usw.<br />

Für eine Unterpflanzung eigenen sich nur<br />

Bambusse mit leptomorphen Rhizomen, nur<br />

sie lassen durch den weiteren Halmabstand<br />

genügend Licht und Niederschläge bis auf<br />

den Boden durch. In der Praxis sieht das so<br />

aus: Wenn sich nach einigen Jahren ein<br />

Bambushain gebildet hat, werden die älteren<br />

Halme herausgeschnitten, es bildet sich<br />

dadurch mehr Raum zwischen den Halmen,<br />

Alois Münst<br />

Es ist kaum verwunderlich, dass rund um<br />

den Bodensee mit seinem milden Klima für<br />

dendrologisch Interessierte einiges geboten<br />

ist. Genannt seien neben der Insel Mainau<br />

auch die Gemüse-Insel Reichenau mit altem<br />

Kloster-Kräutergarten und vielen interessanten<br />

Privatgärten, Schloß Bodmann,<br />

Park Lindenhof und das Posterholungsheim<br />

Allwind, beide in Lindau-Bad Schachen und<br />

der Park Seeburg in Kreuzlingen/Schweiz.<br />

Besonders hoch im Ansehen steht bei mir<br />

der Stadtgarten in Überlingen. Ein besonderer<br />

Tipp: Parken kann man hinter verschiedenen<br />

Behördengebäuden in der<br />

Bahnhofstrasse (Garten rechts und links der<br />

Bahnhofstraße) am Wochenende und nach<br />

Dienstschluss sogar teils kostenlos.<br />

Hohe Felswände an der Nordseite mit Begrenzung<br />

nach Süden zum Bodensee verleihen<br />

dem Stadtgarten ein besonders mildes<br />

Kleinklima, was auch die Anpflanzung<br />

besonders wärmeliebender Pflanzen erlaubt.<br />

Berühmt ist der Garten seit Jahrzehnten<br />

durch seine große Sammlung an<br />

Kübelpflanzen-Hochstämmchen wie Abutilon,<br />

Fuchsien, Hibiscus, Lantana, Bougainvillea,<br />

Plumbago usw. Bei vielen Touristen<br />

ruft die große Kakteen- und Sukkulenten-<br />

Was alles unter dem Bambus wächst<br />

der sehr gut mit schatten-, bzw. halbschattenverträglichen<br />

Stauden bepflanzt werden<br />

kann. Mit zunehmender Ausbreitung des<br />

Haines stehen die Halme auch weiter auseinander.<br />

Durch das regelmäßige Herausschneiden<br />

bilden sich mehr neue, höhere<br />

und auch dickere Halme aus. Der Zwischenraum<br />

ist dann nicht mehr ganz so stark<br />

durchwurzelt. Je älter ein Bambushain ist,<br />

umso besser kann er mit Stauden, Zwiebeln<br />

oder auch niedrigen Gehölzen unterpflanzt<br />

werden.<br />

An den Heimatstandorten zeigt sich, dass<br />

große und alte Bambusbestände, aus denen<br />

regelmäßig Halme aus wirtschaftlichen Gründen<br />

entnommen werden, einen vielfältigen<br />

und artenreichen Unterwuchs aufweisen. Wir<br />

müsssen, wie in anderen Gesellschaften, die<br />

Pflanzen zwischen dem Bambus dem unterschiedlichen<br />

Lichtbedarf entsprechend auswählen.<br />

Das Auslichten von Bambushainen<br />

bietet nicht nur Stauden ect. die Möglichkeit<br />

zum Gedeihen, man erreicht auch eine schö-<br />

sammlung wahre Begeisterung hervor, die<br />

teils in gewaltigen Exemplaren, aufgebaut<br />

ist wie ein Theater-Arrangement.<br />

Freunde schöner alter Bäume kommen im<br />

Stadtgarten voll auf ihre Kosten. Bereits<br />

beim Einbiegen in den Stadtgarten nötigt<br />

ein Riesenlebensbaum (Thuja plicata) mit<br />

„Schleppenwald“ Respekt und Staunen ab.<br />

Bambus in größerem Umfang wurde zur Abpflanzung<br />

der neuen öffentlichen WC-Anlage,<br />

nur wenige Meter weiter, verwendet.<br />

Phyllostachys aurea, eine besonders schöne<br />

Ph. bissetii, Bashania fargesii und Fargesia<br />

murielae „Simba“ habe ich gefunden.<br />

Weitere Bambusarten im Park: Ph. viridiglaucescens<br />

(in Privatgärten gibt es noch<br />

weit höhere Exemplare), Ph. nigra, Fargesia<br />

nitida, Pseudosasa japonica und kleinere<br />

Wucher-bambus-Arten. Leider wird der<br />

Bambus im Garten arg im Zaum gehalten.<br />

Buxus findet sich in alten Exemplaren mit<br />

beinahe 1 m Stammumfang oder zu riesigen<br />

grünen Wänden formiert. Sequaiadendron<br />

giganteum (Mammutbaum), Sequoia<br />

sempervirens (Küsten-Mammutbaum),<br />

Cryptomeria japonica (Sicheltanne), Cedrus<br />

libani (Libanonzeder) und atlantica glauca<br />

(blaunadelige Atlaszeder), Davidia invo-<br />

nere optische Wirkung des Bambus, da die<br />

einzelnen Halme besser zur Geltung kommen.<br />

An Stauden eignen sich zur Unterpflanzung:<br />

Waldsteinie (Waldsteinia geoides), Storchenschnabel<br />

(Geranium), Waldmeister (Asperula<br />

odorata), Goldnessel (Lamium), Elfenblume<br />

(Epimedium), Gedenkemein (Omphalodes<br />

verna), Riesensteinbrech (Bergenia cordifolia).Gehölze<br />

zur Unterpflanzung: Johanniskraut<br />

(Hypericum), Efeu (Hedera helix),<br />

Dickmännchen (Pachysandra terminalis),<br />

Immergrün (Vinca minor), Zwergmispel<br />

(Cotoneaster in Sorten).<br />

Was mit Stauden und Gehölzen möglich ist,<br />

lässt sich auch gut auf Einjährige übertragen<br />

wie Fleißiges Lieschen (Impatiens) oder auf<br />

Zwiebelpflanzen wie Narcissus, Muscarie,<br />

Galanthus und Convallaria. Auch immergrüne<br />

Gräser wie Carex oder Luzula eignen sich<br />

sehr gut.<br />

Sie sehen, Bambus alleine muss nicht sein -<br />

man sollte es auch mal anders versuchen!<br />

Besuchenswert: Der Stadtgarten in Überlingen am Bodensee<br />

lucrata (Tauben- oder Taschentuchbaum),<br />

Metasequoia glyptostroboides (Urweltbaum),<br />

Cercidiphyllum (Kuchenbaum), Flügelnüsse,<br />

Ginkgo, Catalpa bignonioides<br />

(Trompetenbaum), Paulownia<br />

(Blauglockenbaum), Liquidambar (Amberbaum),<br />

Liriodendron (Tulpenbaum), Cercis<br />

(Judasbaum), malerische Kiefern, uralte<br />

mächtige Buchen, schöne Poncirus trifoliata<br />

(Wildzitronen), Musa basjoo, eine prächtige<br />

Strauchkastanie und vieles mehr, teils<br />

in prächtigen alten Exemplaren ist zu bewundern.<br />

In Privatgärten können weitere Raritäten<br />

gefunden werden, oft riesige Bäume. Dies<br />

hängt damit zusammen, dass ein reicher<br />

Bürger Überlingens, ein Pflanzennarr, um<br />

die Jahrhundertwende in seinem riesigen<br />

Besitz um und über dem Stadtgarten eine<br />

große Zahl seltener Bäume sammelte und<br />

pflanzte. Nach dessen Tod wurde das Gelände<br />

parzelliert und verkauft. So kam mancher<br />

Häuslebauer beispielsweise zu einem<br />

prächtigen hundertjährigen Mammutbaum<br />

oder einem anderen Prachtexemplar in seinem<br />

500 Quadratmeter großen Garten. Auf<br />

jeden Fall ist der Überlinger Stadtgarten einen<br />

Bummel und eine Erkundung wert.<br />

21


Alois Münst<br />

Normalerweise freue ich mich, wenn Besuch<br />

von Bambus-Freunden ins Haus steht<br />

- besser in den Garten. So auch an einem<br />

Sonntagnachmittag. Ausgerechnet an diesem<br />

Sonntag habe ich zwar eine Einladung<br />

zu einer Geburtstagsfeier, andererseits<br />

kommt für die Bambus-Liebhaberin nur<br />

dieser Termin in Frage. Ärgerlich, aber was<br />

hilfts. Wir vereinbaren schließlich 13 Uhr.<br />

Man ist ja letztlich Bambusfan und freut<br />

sich auf Gedankenaustausch. Ich lasse also<br />

das mutmaßlich leckere Mittagessen<br />

sausen (schließlich bin ich eh zu fett), wenn<br />

auch nicht leichten Herzens. Zu Kaffee und<br />

Kuchen wird es ja noch reichen.<br />

Mit einiger Verspätung wälzt sich ein<br />

schwerer Nobelwagen den schlechten<br />

Feldweg entlang - ein Wagen jenseits allen<br />

Vorstellungsvermögens für mich. Und die<br />

Verspätung? Gott, Köln liegt ja nicht ge-<br />

Bill Hoag<br />

In den ABS Newsletters habe ich Rezepte<br />

für Bambussprossen aus dem eigenen Garten<br />

gefunden. Bambussprossen müssen<br />

geschält und 20 Minuten gekocht werden,<br />

bevor man sie für ein Rezept verwendet.<br />

Man kann sie vielseitig verwenden: Als<br />

Gemüse mit etwas Butter, Pfeffer oder Sojasauce,<br />

in Salat oder Suppen, im Wok fritiert<br />

oder in Essig, Sesamöl und Sojasauce<br />

mehrere Stunden mariniert. Hier zwei Rezepte:<br />

Scalloped Bamboo<br />

3 Tassen gekochte Bambussprossen, 4 EL<br />

Gratis-Katalog anfodern<br />

22<br />

Sprichwörter sind immer richtig<br />

rade um die Ecke. Ist schon in Ordnung.<br />

Es werden zwei vergnügliche Stunden,<br />

mehr als ich eingeplant hatte. Bei der Geburtstagsfeier<br />

werden wohl nur noch Kuchenkrümel<br />

auf mich warten. Ein schmerzlicher<br />

Gedanke. Aber soviel Begeisterung<br />

und vor allem Wisssensdurst rund um unseren<br />

Bambus habe ich selten erlebt. Arten,<br />

Höhenwachstum, Ausbreitungsdrang,<br />

Düngen und vor allem Vermehrung<br />

wurden notiert und aufgesogen wie Wasser<br />

von einem trockenen Schwamm. Vor<br />

allem das Thema Vermehrung. Nette Leutchen,<br />

dachte ich mir und freute mich ehrlich<br />

darüber, soviel gesammeltes Wissen<br />

weitergeben zu können, auch wenn der<br />

Ehemann eher etwas gelangweilt wirkte.<br />

Einige Tage später erreichte mich auch noch<br />

in Dankesbrief und - weil es doch noch zu<br />

einem Stück Kuchen gereicht hatte - wäre<br />

Bambussprossen einmal anders<br />

Butter, 4 EL Mehl, 4 EL geriebener Käse,<br />

Salz, Paprika.<br />

Die gekochten Bambussprossen in eine flache<br />

gefettete Form legen, Butter schmelzen,<br />

mit Mehl und ein bißchen Milch eine<br />

weiße Sauce herstellen, den Käse zugeben<br />

und nach Geschmack salzen. Die Sauce<br />

über die Sprossen geben und 30 Minuten<br />

bei großer Hitze im Ofen backen. Paprika<br />

darüberstreuen und servieren.<br />

Evil Jungle Prince mit Gemüse<br />

Gemischtes Gemüse aus Bambussprossen,<br />

Zucchini, Paprika, Bohnen, Baby-<br />

Unter Fax 07 21 / 3 84 23 46 oder Tel. 07 21 / 3 84 23 45<br />

N<br />

i<br />

c<br />

h<br />

t<br />

s<br />

w<br />

a<br />

s<br />

das eigentlich ein Happy-End gewesen.<br />

Wenn ich den Brief nach dem ersten Satz<br />

weggelegt hätte. Die Dame fuhr im nächsten<br />

Satz nämlich fort: sie hätte auf dem<br />

Rückweg noch einen Besuch bei einer nicht<br />

ganz unbekannten Baumschule gemacht<br />

und ein paar Arten erworben. Darunter auch<br />

drei Arten, die sie bei mir nicht gesehen hat.<br />

Sie hätte aber bei mir auch Bambus in Töpfen<br />

gesehen und ich möchte ihr doch bitte<br />

drei bestimmte Pflanzen schicken. Sobald<br />

ihre Pflanzen dann groß genug wären, so in<br />

zwei bis drei Jahren, würde sie mir dann<br />

dafür drei Pflanzen zurückschicken.<br />

Bei dieser Zeile fiel mir meine verstorbene<br />

Großmutter ein. Warum, werden Sie fragen?<br />

Oma pflegte immer zu sagen: „Bei<br />

reichen Leuten lernt man das Sparen“.<br />

Und bei den Armen, fügte sie hinzu, das<br />

Kochen. Zeitlos, manche Sprichwörter!<br />

mais, Tomaten, Wasserkastanien, Pilze. 2-<br />

6 kleine rote Chilischoten, eine halbe Stange<br />

Zitronengras, 2 EL Öl, 1/2 Tasse Kokosmilch,<br />

1 Tasse gehackter Kohl,<br />

Basilikumblätter, Salz.<br />

Alle Gemüse in schmale Streifen schneiden,<br />

die scharfen Chilis mit dem Zitronengras<br />

im Mörser zerstampfen. Öl in einem<br />

Topf nicht zu heiß werden lasen, das Chilimus<br />

zugeben, kurz köcheln, Kokosmilch zugeben,<br />

2 Minuten köcheln, das Gemüse zugeben,<br />

5 Minuten kochen. Vom Feuer<br />

nehmen, das Basilikum zugeben und auf<br />

dem Bett von gehacktem Kohl servieren.<br />

nicht<br />

a<br />

u<br />

s<br />

Kreuzstraße 19, 76133 Karlsruhe<br />

Mo.- Fr. 11.00 - 18.30 Uhr<br />

Sa.11.00 - 14.00 Uhr<br />

Bambus<br />

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e


Geschäftsstelle<br />

Edeltraud Weber<br />

John-Wesley-Straße 4<br />

63584 Gründau (Rothenbergen)<br />

Telefon (0172)6644290<br />

eMail: EBS-E.Weber@t-online.de<br />

Bankverbindung:<br />

Kreissparkasse Gelnhausen<br />

Konto-Nr. 27001068<br />

BLZ 50750094<br />

Leitung der EBS<br />

Gerhard Sieber<br />

Schloßstraße 10<br />

65439 Flörsheim-Weilbach<br />

Telefon (06145)31406<br />

Internationale Kontakte<br />

Wolfgang Eberts<br />

Saarstraße 3-5<br />

76532 Baden-Baden<br />

Telefon (07221)50740<br />

Frühjahrsangebot:<br />

Bambus für Heim und Garten<br />

Wichtige Adressen<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

Albrecht Weiß<br />

Im Mundklingen 1<br />

64342 Seeheim-Jugenheim<br />

telefon (06257)81642<br />

Bambus-Videothek<br />

Gerd Zimmer<br />

Eisenbahnstraße 17<br />

66333 Völklingen<br />

Telefon (06898)76288<br />

Bambusfoto-Archiv<br />

Hermann Finke<br />

Rheinstraße 163c<br />

55218 Inglheim<br />

telefon (06132)87809<br />

Bambus-Kunst + Kultur<br />

Hans Peter Bethke<br />

Hauptstraße 5<br />

04895 Saxdorf<br />

Telefon + Fax (035341)2152<br />

Chusquea culeou ’Neue Generation‘ 60/80 10 l DM 165,--<br />

Bambus-Aktenkoffer hell oder dunkel, DM 225,-jetzt<br />

höherer Aufbau und damit auch für Ihr Laptop geeignet!<br />

Unseren Sortimentskatalog Kollektion 2000 für<br />

Bambus- u. Granitartikel senden wir gerne auf Anforderung zu<br />

➢➢➢ http://www.bambus-info.de ➢➢➢<br />

K. Steckhan – F. Vaupel · 31275 Lehrte-Steinwedel · Ramhorster Straße 1 · Tel. 05136/5742<br />

➢➢➢<br />

Bambus im Innenraum<br />

Ute und Friedrich Strohm<br />

Keltergasse 6<br />

74259 Widdern<br />

Telefon (06298)3024<br />

Kontaktstelle Ost<br />

Wolfgang Riede<br />

Wilhelm-Pitt-Weg 17<br />

07749 Jena<br />

Telefon (03641)445239<br />

Telefax (03641)606935<br />

eMail: Gartengest.Riede@t-online.de<br />

Nächste Bambusreise<br />

Nächstes Jahr nach Belgien und Holland<br />

Traditionell wird auf der Heimfahrt von der<br />

Bambusreise schon über die nächste EBS-<br />

Reise gesprochen. Gerhard Sieber schlug folgende<br />

Ziele vor:<br />

1. Berlin mit der Landesgartenschau in Potsdam,<br />

Schloss Sanssouci mit Park, Spreewald<br />

mit einer Bootsfahrt.<br />

2. Holland-Belgien mit dem Besuch einiger<br />

Baumschulen, dem Jos van Palen Arboretum<br />

und privaten Gärten.<br />

3. Italien mit Meran-Mailand, Gardasee mit<br />

Baumschule Eisenhut, private Gärten.<br />

4.Frankreich mit Prafrance, Monpellier und<br />

Mittelmeer.<br />

5. Österreich mit Graz, der Wiener Hofburg,<br />

Schönbrunn und anderem.<br />

Die überwältigende Mehrheit der Reiseteilnehmer<br />

stimmte für Holland-Belgien. Die<br />

Organsiation wird wieder Hermann Finke<br />

übernehmen, wer Anregungen und Kontakte<br />

hat, soll sich bitte an Hermann wenden.<br />

3 Fragesia robusta im 10-ltr.-Topf<br />

preisgünstig abzugeben.<br />

Jürgen Schmitz (Nähe Aachen)<br />

Telefon 00 31/43/4504573<br />

23


EXPO 2000<br />

EXPO 2000<br />

und der Bambusgarten vom<br />

BA<strong>MBUS</strong>CENTRUM DEUTSCHLAND<br />

Baumschule Baden-Baden<br />

Telefon +49 (0) 72 21 / 50 74 - 0 · Telefax +49 (0) 72 21 / 50 74 - 80<br />

www.bambus.de

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