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Oldenburger Jahrbuch

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V<br />

V I <strong>Oldenburger</strong> <strong>Jahrbuch</strong> 1937<br />

gerade dieser Haltung des Unterrichts wertvolle Anregung als Naturwissenschaftler<br />

zu verdanken.<br />

Zunächst für unterrichtliche Zwecke mit dem Ziele einer Vertiefung<br />

seiner Darbietungen betrieb K. seit 1895 archivalische Studien im damaligen<br />

Haus- und Zentralarchiv. Diese Forschungen verdichteten<br />

sich seit 1900 mehr und mehr auf die Geschichte der Stadt Oldenburg<br />

und führten ihn dazu, auch die bei der Stadt Oldenburg selbst erwachsenen<br />

Archivalien zu Rate zu ziehen. Dabei erwies sich, daß die<br />

meisten derselben ungeordnet und unzugänglich ein Dornröschendasein<br />

auf dem Rathausboden führten, vom Staub der Jahrhunderte bedeckt.<br />

Auf das Drängen von Dr. Kohl entschloß sich der Stadtmagistrat im<br />

Frühjahr 1903, den Übelständen ein Ende zu machen und beauftragte<br />

den erfolgreichen Wiederentdecker wichtiger Stadtarchivalien, ein besonderes<br />

Stadtarchiv mit eigenem Dienstraum neu einzurichten und<br />

zu ordnen. Hierbei machte Dr. Kohl eine Reihe wertvoller Funde. Mit<br />

Sorgfalt und Liebe baute er die städtischen Archivalien nach dem<br />

Herkunftsgrundsatz auf, und zwar nebenamtlich, ohne besondere<br />

Diensterleichterungen im Hauptberuf. Die Frucht seiner eingehenden<br />

Beschäftigung waren verschiedene Aufsätze zur Geschichte der Stadt<br />

Oldenburg. Um die städtische Geschichtsforschung machte er sich<br />

dann besonders verdient durch die Herausgabe des U.B. der Stadt<br />

Oldenburg (Old. U.B. Bd. 1, Oldenburg 1914) im Aufträge des Vereins<br />

für Altertumskunde und Landesgeschichte, dem er als Mitglied<br />

desSchriftleitungsausschusses und des Vorstandesbesonders nahestand.<br />

Seine Bemühungen um die quellenmäßige Geschichtsforschung<br />

von Stadt und Land Oldenburg wurden staatlicherseits dadurch anerkannt,<br />

daß er 1907 zum Mitglied der staatlichen Kommission für die<br />

Bearbeitung der Bau- und Kunstdenkmäler des Herzogtums Oldenburg<br />

an Stelle von Dr. Hermann Oncken ernannt wurde. In Anerkennung<br />

seiner Verdienste um die Landesgeschichte verlieh ihm Großherzog<br />

Friedrich August 1914 die „Goldene Medaille für Wissenschaft und<br />

Kunst“. Übrigens war Kohl schon früh nach der Gründung der Historischen<br />

Kommission zu Hannover als Mitglied gewählt worden.<br />

Wissenschaftliche Reisen führten ihn u. a. nach Island und nach K openhagen<br />

und brachten seinen handelsgeschichtlichen Forschungen<br />

wertvolle Anregungen. Im Jahre 1923 wurde er auf eigenen Antrag in<br />

den Ruhestand versetzt und konnte seitdem bis zum Jahre 1931 als<br />

Stadtarchivar von Oldenburg seine Gaben ganz entfalten. Zahlreiche<br />

Studien aus seiner Feder beleuchten die verschiedensten Gebiete und<br />

Abschnitte der Geschichte der Stadt Oldenburg; unter ihnen nimmt<br />

seine <strong>Oldenburger</strong> Stadtgeschichte (Teil I) eine bemerkenswerte

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