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Oldenburger Jahrbuch

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<strong>Oldenburger</strong> <strong>Jahrbuch</strong> 1937<br />

solche Schiffe zu sichern, deren „Lagerung" an der Ostsee nicht<br />

zweckmäßig schiene.<br />

2. Die strategischen Vorteile, die man gewönne, seien sehr erheblich.<br />

Elbe und W eser lägen dem englischen Helgoland zu nahe.<br />

Die Barren im Jadefahrwasser bildeten ein natürliches Hindernis für<br />

jeden Feind.<br />

3. Von allen Strommündungen böte die Jade die größten Vorteile.<br />

Dank Wangeroog gestalte sich die Einsegelung vorteilhafter als in<br />

Elbe und Weser. Außerdem wiese die Jade besonders günstige Eis-<br />

verhältnise auf.<br />

4. In politischer Hinsicht sei hervorzuheben, daß Fährhuk durch<br />

die Küstengebiete Oldenburgs und Ostfrieslands von der holländischen<br />

Grenze hinreichend getrennt wäre. Auch Dänemark drohe nicht unmittelbar.<br />

5. Das Binnenfahrwasser der Jade sei sowohl in militärischer als<br />

auch in seemännischer Hinsicht gut geschützt.<br />

6. Für die freie Bewegung der Schiffe, aber auch für die Aufrechterhaltung<br />

der Manneszucht schiene es sehr wertvoll, daß kein Handelshafen<br />

vorhanden sei.<br />

Auf Grund der Anregungen des Prinzen Adalbert fanden nunmehr<br />

schriftliche und mündliche Auseinandersetzungen zwischen ihm<br />

und dem Kriegsminister statt. Der Prinz verlieh hierbei der Meinung<br />

Ausdruck, mit Oldenburg würde man leicht handelseinig werden, da<br />

das Großherzogtum ja selbst die Jade wiederholt als Flottenstützpunkt<br />

in Vorschlag gebracht habe.<br />

Tatsächlich verhielt es sich auch so, obwohl noch eine längere<br />

Zeit vergehen sollte, bis die Angelegenheit des Vertragswerkes öffentlich<br />

zu einem Abschluß gelangte. Diese Verzögerung lag aber w eder<br />

an Preußen noch an Oldenburg, sondern lediglich an dem Bestreben,<br />

im Rahmen des deutschen Bundes innerpolitische Reibungen und<br />

Schwierigkeiten zu vermeiden. Solcher Schwierigkeiten mußte man<br />

aber gewärtig sein, denn das deutsche Volk und seine Fürsten erschöpften<br />

nur zu gern ihre Kraft an ihnen.<br />

V. Das Vertragswerk.<br />

1. Die ersten Schritte.<br />

Im Juli 1852 erhielt der preußische Gesandte für Oldenburg, Graf<br />

Nostiz, auf Anregung des Kriegsministers von Bonin vom Minister<br />

des auswärtigen Amtes von Manteuffel den Auftrag, wegen der Jadefrage<br />

unauffällig beim Großherzog von Oldenburg auf den Busch zu

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