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Neues Kommunales Finanzmanagement Handbuch zum NKF ...

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3.4 Schuldenmanagement<br />

Anstieg der Pro-Kopf-Verschuldung des Landes führen, da sowohl die vorhandenen als auch neuen<br />

Schulden künftig von einer schrumpfenden Bevölkerungszahl getragen werden müssen.<br />

Über die Hebelwirkung der Verschuldung schlägt das Primärdefizit (Differenz zwischen Auszahlungen<br />

und Einzahlungen, ohne Zinszahlungen) auf das Eigenkapital durch.<br />

Beispiel:<br />

Anhand folgender Daten einer kreisangehörigen Kommune soll die Tragweite dieses Hebels unter<br />

Zuhilfenahme der Kennziffer der Eigenkapitalrendite verdeutlicht werden: 33<br />

� Saldo aus lfd. Verwaltungstätigkeit (=Primärsaldo) bezogen auf das Eigenkapital:<br />

Gesamtkapitalrendite: (rGK) = -1,60%<br />

� Verzinsung des Fremdkapitals (iFK) = 3,00%<br />

� Eigenkapital (EK) = 20<br />

� Fremdkapital (FK) = 100<br />

Formel 3-6: Eigenkapitalrendite<br />

(<br />

Setzt man diese Daten in die Formel ein, so ergibt sich eine Eigenkapitalrendite von – 24,6%.<br />

Dies bedeutet, dass das Eigenkapital in nur einem Jahr um rund ein Viertel sinken wird!<br />

Daneben stellt auch ein Sekundärdefizit (Zinszahlungen der Kommune) ein nicht zu unterschätzendes<br />

Risiko dar, da auch zukünftig ein Zinsänderungsrisiko besteht.<br />

Beispiel:<br />

Anhand folgender Kennziffer soll dieses Risikopotential deutlich gemacht werden, wobei die Daten<br />

dem obigen Beispiel entlehnt sind.<br />

Formel 3-7: Zinsbelastung des Eigenkapitals (ZBEK)<br />

Setzt man die Daten in diese Formel ein, so weist die Zinsbelastung des Eigenkapitals einen Wert von<br />

-15% auf. Dies führt dazu, dass 15% des Eigenkapitals vom Sekundärdefizit, d.h. vom Zinsaufwand<br />

aufgezehrt werden.<br />

Der Effekt verstärkt sich weiter, sobald zu Beginn des Folgejahres der Jahresfehlbetrag vom Eigenkapital<br />

abgezogen wird. Denn durch das Absenken des Nenners steigt die Zinsbelastung des Eigenkapitals,<br />

ohne dass ein faktischer Anstieg der Zinsen damit verbunden ist. Ein derartiges Risiko muss kumulativ<br />

in die Betrachtung einbezogen werden.<br />

)<br />

93

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