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Neues Kommunales Finanzmanagement Handbuch zum NKF ...

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3.3 Forderungsmanagement<br />

90<br />

zieren und die Prozessabläufe von der Entstehung bis zur Realisierung bzw. Niederschlagung<br />

von Forderungen zu optimieren.“ 24<br />

Bilanz und Forderungsübersicht, als Bestandteile des neuen Rechnungswesens, zeigen den Forderungsbestand<br />

und sorgen für Transparenz. 25 § 41 Abs. 3 GemHVO NRW unterteilt die Forderungen<br />

der kommunalen Bilanz in öffentlich-rechtliche Forderungen und Forderungen aus Transferleistungen<br />

und privatrechtliche Forderungen. Im Rahmen der Jahresabschlussarbeiten sind in Anlehnung an das<br />

kaufmännische Rechnungswesen die <strong>zum</strong> Abschlussstichtag bestehenden Forderungen mit ihren<br />

Restlaufzeiten in einem Forderungsspiegel darzustellen. 26<br />

Im Rahmen der Beitreibung von Forderungen und dem damit in Verbindung stehenden Mahnwesen<br />

werden in der Praxis häufig Defizite beklagt. Nicht selten liegen hohe Außenstände vor, die sich negativ<br />

auf die Liquidität auswirken. Andererseits werden beim Einzug öffentlich-rechtlicher als auch privatrechtlicher<br />

Forderungen hohe Ausfälle beklagt. 27 So reichen die zu bilanzierenden Wertgrößen für das<br />

kommunale Forderungsvolumen von 45% bis 50% ihres Nennwertes. Wesentliche Ursachen dafür<br />

können in der Altersstruktur der Forderungsbestände und in der Vielzahl niedergeschlagener Forderungen<br />

gesehen werden. 28<br />

Ein kennzahlengestütztes Forderungscontrolling und Berichtswesen kann bereits unterjährig erste<br />

Hinweise zur Feststellung von Defiziten oder Auffälligkeiten im Aufgabengebiet des Forderungsmanagements<br />

geben. Zur Einordnung und Beurteilung von Forderungsausfällen und zeitlich verzögerten<br />

Einzahlungen können spezielle Kennzahlen des Forderungsmanagements unterstützend herangezogen<br />

werden:<br />

Spezielle Kennzahlen <strong>zum</strong> Forderungsmanagement<br />

Im erwerbswirtschaftlichen Bereich trifft man häufig auf die<br />

„Außenstandsdauer“. Sie gibt Aufschluss darüber, wie viele<br />

Tage im Durchschnitt vergehen, bis ein Debitor (Empfänger<br />

einer Leistung) seiner Zahlungsverpflichtung nachkommt.<br />

Überträgt man diese Kennzahl auf die kommunale Praxis,<br />

stellt sich jedoch die Frage, wie der „Jahresumsatz“ zu definie-<br />

ren ist. Im kommunalen Bereich kann alternativ die „durch-<br />

schnittliche Bestandsdauer einer Zahlungsaufforderung“ her-<br />

angezogen werden, wobei der Erfassungszeitraum vor dem<br />

Hintergrund des gewünschten Ziels individuell festgesetzt<br />

werden kann.<br />

Zur Verbesserung des Liquiditätsziels kann eine unterjährige<br />

Erfassung der Forderungslaufzeiten dazu beitragen, erste<br />

Anhaltspunkte zur Realisierung von Forderungen und deren<br />

Risikogehalt zu erhalten. Auf diese Weise können Gegensteu-<br />

erungsmaßnahmen ergriffen werden, bevor Maßnahmen des<br />

Mahn- und Vollstreckungsverfahrens zur Anwendung kom-<br />

men.<br />

Zur Steuerung rechtlich problembehafteter Forderungen, wie<br />

z.B. Mahnungen, können das „Mahnvolumen“, das „erfolgrei-<br />

che Mahnvolumen“ und schließlich die „angefallenen Kosten<br />

pro Mahnfall“ als Kennzahlen herangezogen werden. Neben<br />

der internen Steuerung können diese Kennzahlen im inter-<br />

kommunalen Bereich für ein Benchmarking herangezogen<br />

werden.<br />

Formel 3-1: Außenstandsdauer<br />

Formel 3-2: Forderungslaufzeit<br />

Formel 3-3: Mahnvolumen<br />

Formel 3-4: Erfolgreiches Mahnvolumen<br />

Formel 3-5: Kosten pro Mahnfall

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