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Neues Kommunales Finanzmanagement Handbuch zum NKF ...

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3.1 Vermögensmanagement<br />

ten Zinsaufwand sind langfristig zu sehen. Ggf. besteht auch die Möglichkeit stille Reserven zu realisieren.<br />

Gebäudemanagement<br />

Das Immobilienvermögen ist in der Regel einer der größten Vermögenswerte auf der Aktivseite einer<br />

kommunalen Bilanz. Hierzu zählen insbesondere Schulen, Kindergärten, Verwaltungsgebäude etc.<br />

Gleichzeitig stellt die Bewirtschaftung und Finanzierung dieser Vermögensgegenstände einen der<br />

größten Aufwandstreiber (Abschreibungen, Zinsen, Instandhaltungsaufwendungen etc.) in der Ergebnisrechnung<br />

einer Kommune dar. Grundsätzlich sollte die Kommune daher nur so viel Immobilienvermögen<br />

vorhalten, wie es zur Erfüllung ihrer Aufgaben nötig ist.<br />

Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels sollte die Kommune prüfen, ob es in bestimmten<br />

Bereichen möglich ist, das kommunale Immobilienvermögen zu verringern. Vor allem im Bereich der<br />

Schulen und Kindergärten ergeben sich durch den demographischen Wandel zunehmend Chancen,<br />

den derzeitigen Flächenverbrauch zu reduzieren. Neben einer Optimierung des Flächenverbrauches<br />

kann auch eine optimierte Steuerung der Gebäudewirtschaft zu einer Reduzierung des Aufwandes<br />

beitragen.<br />

Nach den Erfahrungen der Gemeindeprüfungsanstalt NRW ist hierfür die Zentralisierung der Gebäudewirtschaft<br />

eine wichtige Voraussetzung. Es werden hierzu folgende Handlungs- und Steuerungsmöglichkeiten<br />

empfohlen:<br />

� Zentralisierung aller immobilienwirtschaftlichen Aktivitäten.<br />

� Verbesserung der immobilienwirtschaftlichen Daten- und Informationslage. Hierzu sollten insbesondere<br />

Flächen, entsprechend der DIN 277 bis auf Raumebene aufgemessen und in einer<br />

entsprechenden Fachsoftware dokumentiert werden.<br />

� Konsequente Implementierung des Vermieter-Mieter-Modells verbunden mit einem Anreiz- und<br />

Sanktionssystem auf der Nutzerseite.<br />

� Schaffung einer vollen Kostentransparenz durch den Aufbau einer objektbezogenen Kosten-<br />

und Leistungsrechnung innerhalb des Immobilienmanagements.<br />

� Einführung einer Erfolgskontrolle auf der Basis eines standardisierten immobilienwirtschaftlichen<br />

Kennzahlensystems.<br />

� Sobald eine ausreichende immobilienwirtschaftliche Informationsgrundlage vorliegt, sollte die<br />

Kommune neben einer optimierten Bewirtschaftungsstrategie dem Aufbau eines Portfolio- und<br />

Flächenmanagements eine hohe Bedeutung beimessen. Dieses sollte die Nutzungsintensität<br />

jedes Gebäudes erfassen (Haupt- und Nebennutzungen), die Gesamtkostenbetrachtung eines<br />

jeden Gebäudes umgerechnet auf eine Flächeneinheit ermöglichen und weitere Komponenten<br />

wie Substanz, Lage und „weiche Faktoren“ berücksichtigen, um hieraus federführend Entwicklungsmöglichkeiten<br />

von Flächen (Nutzung, Verkauf, kostendeckende Vermietung) zu analysieren<br />

und strategische Entscheidungen vorzubereiten.<br />

� Vor dem Hintergrund, dass 80% der Gesamtkosten eines Gebäudes in der Nutzungsphase<br />

entstehen, sollten größere Investitionsentscheidungen ausschließlich auf der Basis von Lebenszyklusberechnungen<br />

getroffen werden.<br />

Bei der Frage, ob die Gebäudewirtschaft gegebenenfalls in der Organisationsform einer eigenbetriebsähnlichen<br />

Einrichtung zentralisiert werden sollte, spielen die folgenden Überlegungen eine Rolle:<br />

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