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Neues Kommunales Finanzmanagement Handbuch zum NKF ...

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Änderungen im Vermö-<br />

gensbereich<br />

Änderungen im Ergebnis-<br />

bereich<br />

Auswirkungen<br />

3.1 Vermögensmanagement<br />

Reduzierung von kommunaler Infrastruktur durch Verringerung der kommunalen Einrichtungen:<br />

Dies wird auf Dauer die Abschreibungsintensität und die Investitionsquote verringern.<br />

Die sinkende Bevölkerung führt zu relativ geringeren Steuereinnahmen und/oder Schlüsselzu-<br />

weisungen des Landes, d.h. die Zuwendungs- und die Steuerquote wird beeinflusst. Gleichzeitig<br />

verringern sich der Personal- und der Transferaufwand, die Personalintensität und die Trans-<br />

feraufwandsquote (durch geringere Zuschüsse z.B. für den Betrieb von Kindergärten) sinken<br />

relativ ab.<br />

Abbildung 3-2: Auswirkungen der demographischen Anpassungsprozesse<br />

Setzt man die zu erwartenden Ertragsausfälle in ein Verhältnis mit den möglicherweise sinkenden<br />

Aufwendungen wird deutlich, wie notwendig aktive Anpassungsprozesse mit entsprechenden Zielvorgaben<br />

sind. Ansonsten wird durch die demographische Entwicklung die allgemeine schwache wirtschaftliche<br />

Wachstumsorientierung durch die kommunale haushaltswirtschaftliche Situation noch verstärkt.<br />

Kennzahl<br />

Auswirkungen<br />

Infrastrukturquote Die Infrastrukturquote eignet sich zur Steuerung einer Kommune nur bedingt. Sie zeigt, welcher<br />

Anteil des Gesamtvermögens in Infrastruktur gebunden ist. Eine hohe Quote sollte Überlegun-<br />

gen zur Folge haben, ob ein Abbau des Infrastrukturvermögens im Hinblick auf den demografi-<br />

schen Wandel erforderlich ist. Eine niedrige Quote kann ein Hinweis darauf sein, dass das Infra-<br />

strukturvermögen veraltet ist und daher einen niedrigen Wert hat. Um die Aufgabenerfüllung zu<br />

gewährleisten, müsste die Kommune in naher Zukunft hohe Investitionen tätigen, die mit einem<br />

hohen Kapitalbedarf einhergehen. Daher sollte einer Überalterung des Infrastrukturvermögens<br />

entgegen gewirkt werden.<br />

Eine Interpretation und damit Steuerung ist nur über eine langfristige Betrachtung möglich.<br />

Investitionsquote Ebenso verhält es sich mit der Investitionsquote. Zwar führt eine Investitionsquote unter 100 %<br />

dauerhaft zu einem Substanzverlust beim Anlagevermögen. Dieser Substanzverlust kann aber<br />

auch wirtschaftlicher sein, weil z. B. Vermögensgegenstände angemietet werden können, oder<br />

der Substanzverlust ist geboten, da Anlagevermögen zur Aufgabenerfüllung nicht mehr benötigt<br />

wird. Andererseits kann eine niedrige Investitionsquote zu einer Überalterung des Anlagevermö-<br />

gens führen, das wiederum in Zukunft hohe Investitionen notwendig macht. Bei einer hohen<br />

Investitionsquote kann es überlegenswert sein über Standards nachzudenken, die zu geringe-<br />

rem Investitionsaufwand und vor allem auch geringerem Folgeaufwand aus Abschreibungen<br />

führen können.<br />

Abbildung 3-3: Steuerung mit Hilfe von Infrastruktur- und Investitionsquote<br />

Bei den Überlegungen zu Handlungs- und Steuerungsmöglichkeiten einer Kommune über das Anlagevermögen<br />

ist auch zu beachten, dass Infrastrukturvermögen grundsätzlich nicht veräußerbar sein<br />

dürfte. Es besteht die Möglichkeit der Auslagerung in Tochterunternehmen oder Eigenbetriebe. Allerdings<br />

sollte dabei der Blick auf den Gesamtkonzern Stadt nicht vernachlässigt werden. Nur bei der<br />

Notwendigkeit von Neuinvestitionen sind daher Steuerungsmöglichkeiten über andere Gestaltungsmöglichkeiten<br />

wie ÖPP möglich.<br />

Veräußerungen von Anlagevermögen bringen der Kommune einen Kapitalzufluss, den sie <strong>zum</strong> Schuldenabbau<br />

nutzen kann. Dies ist zwar ein einmaliger Effekt, aber die Einsparungen über den verringer-<br />

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