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Neues Kommunales Finanzmanagement Handbuch zum NKF ...

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2.4 Aufwands- und Ertragskennzahlen<br />

g) Interpretation<br />

Die Kennzahl gibt prozentual den Anteil wieder, in welchem Umfang die gesamten ordentlichen Aufwendungen<br />

durch Personalaufwendungen bedingt sind. Sie soll Hinweise geben, ob die Kommune im<br />

Bereich Personal wirtschaftlich aufgestellt ist oder ob Konsolidierungspotenzial gegeben ist. Erst<br />

durch einen Vergleich mit Kennzahlen anderer (vergleichbarer) Kommunen ist die Kennzahl interpretationsfähig.<br />

Für einen aussagekräftigen Vergleich ist dabei zu beachten, dass die Höhe der Personalintensität<br />

erheblich von der Organisation der Aufgabenerledigung abhängt.<br />

Die Veränderung der Personalintensität durch organisatorische Umstellungen lässt sich für die jeweils<br />

zu prüfende Kommune ergründen. Für die Durchschnittswerte lässt sich eine solche Veränderung<br />

bislang statistisch nicht nachvollziehen<br />

Beim Vergleich der Personalintensität zweier gleich organisierter Kommunen gibt die Personalintensität<br />

auf den ersten Blick einen Hinweis auf das wirtschaftliche Verhalten der Kommune. Eine höhere<br />

Personalintensität lässt auf Einsparungsmöglichkeiten schließen, da die gleiche Aufgabenvielfalt<br />

zwangsläufig mit mehr oder höher vergütetem Personal erledigt wird. Hieran können weitere Untersuchungen<br />

ansetzen.<br />

Steigt oder sinkt die Personalintensität, so ist nicht zwangsläufig eine Verschlechterung der Wirtschaftlichkeit<br />

der Aufgabenerfüllung anzunehmen. Neben einer Veränderung der Aufgabenstruktur<br />

(z.B. Übertragung von zusätzlichen Aufgaben durch Bundes-/Landesgesetze), die auch mit Erstattungen<br />

verbunden sein können, können sich die Veränderungen auch auf folgende Zusammenhänge<br />

zurückführen lassen:<br />

Verringert sich z.B. die Personalintensität, kann dies auch bedeuten, dass die absoluten Personalaufwendungen<br />

unverändert oder gar höher als im Vorjahr sind, jedoch gleichzeitig die übrigen ordentlichen<br />

Aufwendungen überproportional gestiegen sind, so dass durch die stärkere Veränderung des<br />

Nenners der Prozentwert sinkt. Ein Anstieg der Personalintensität muss daher umgekehrt auch keinen<br />

absoluten Zuwachs der Aufwendungen darstellen, wenn die übrigen Aufwendungen sinken. Schließlich<br />

gilt auch, dass die Personalintensität trotz steigender Aufwendungen konstant bleiben kann, wenn<br />

die übrigen ordentlichen Aufwendungen entsprechend steigen, was angesichts der stetig steigenden<br />

Soziallasten, die sich in den Transferaufwendungen niederschlagen, häufig der Fall sein dürfte. Die<br />

Betrachtung der absoluten Werte muss neben der Entwicklung der Kennzahl zur Erklärung des Hintergrundes<br />

der Entwicklung mit erfolgen. Die Entwicklung der Kennzahl für sich allein betrachtet gibt<br />

daher bezüglich der Frage der absoluten Entwicklung der Personalaufwendungen keine Auskünfte.<br />

h) Einflussfaktoren<br />

Folgende Faktoren beeinflussen die Höhe der im Haushalt zu veranschlagenden Personalaufwendungen<br />

<strong>zum</strong> Teil erheblich:<br />

� Ausgliederungen in wirtschaftlich und verwaltungsmäßig selbständige Organisationsformen, wie<br />

Eigenbetriebe / eigenbetriebsähnliche Einrichtungen, Anstalten öffentlichen Rechts sowie Gesellschaften.<br />

Insbesondere wenn Immobilienverwaltungsbetriebe gegründet worden sind, erfolgt eine<br />

wesentliche Veranschlagung der Personal- aber auch weiterer Aufwendungen nicht immer im<br />

kommunalen Haushalt. Auch die Aufgabenübertragung auf Zweckverbände oder durch öffentlichrechtliche<br />

Verträge, die immer mehr zunimmt, führt zu einer Verlagerung vom Personalaufwand<br />

<strong>zum</strong> Sach- und Dienstleistungsaufwand, da i.d.R. eine Erstattung bzw. Zweckverbandsumlage zu<br />

veranschlagen ist. Der Auslagerungsgrad lässt sich jedoch bislang nicht statistisch ermitteln, so<br />

dass jeweils eine individuelle Betrachtung erfolgen muss, die einen Vergleich mit durchschnittlichen<br />

Kennzahlen erschwert, da diese ebenfalls um diesen Faktor bereinigt werden müssten.<br />

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