Neues Kommunales Finanzmanagement Handbuch zum NKF ...

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2.3 Kennzahlen zur Finanzlage 64 � Der Dynamische Verschuldungsgrad steigt bei einer steigenden Zinslastquote grundsätzlich auch und sinkt bei einer sinkenden Zinslastquote, wenn die Veränderung in der Effektivverschuldung liegt, da diese das gesamte Fremdkapital beinhaltet. Ebenso verhält es sich, wenn sich der Zinsaufwand aufgrund einer Veränderung in der Höhe der Verschuldung ändert und dies zu einer Veränderung des Wertes der Zinslastquote führt. Die gleiche Veränderung im Wert des Dynamischen Verschuldungsgrades tritt durch die Veränderung in der Effektivverschuldung auf. Auch eine Veränderung der Zinslastquote aufgrund einer Veränderung des Zinsniveaus führt zu einer Veränderung des Dynamischen Verschuldungsgrads, da sich aufgrund der Veränderungen der Zinsauszahlungen der Saldo aus laufender Verwaltungstätigkeit ändert. � Eine Beziehung kann zu den Kennzahlen bestehen, deren Nenner oder Zähler ordentliche Aufwendungen beinhalten. Veränderungen bei diesen Kennzahlen führen zur Veränderung der Zinslastquote, wenn eine Veränderung der ordentlichen Aufwendungen für die veränderte Kennzahl ursächlich ist. Es handelt sich um folgende Kennzahlen: Aufwandsdeckungsgrad, Sach- und Dienstleistungsintensität, Drittfinanzierungsquote, Investitionsquote, Abschreibungsintensität, Personalintensität und Transferaufwandsquote. � Bei Veränderungen der Fehlbetragsquote durch Neuverschuldung oder Entschuldung verändert sich auch die Zinslastquote. � Der Anlagendeckungsgrad 2 steigt bei einer steigenden Zinslastquote grundsätzlich auch und sinkt bei einer sinkenden Zinslastquote, da der Zähler das langfristige Fremdkapital beinhaltet. � Eigenkapitalquote 1, Eigenkapitalquote 2: Veränderungen der Kapitalstruktur durch Neuverschuldung oder Entschuldung haben indirekt auch Einfluss auf die Kennzahlen, die das Eigenkapital berücksichtigen und wirken durch den Zinsaufwand auch auf die Zinslastquote. j) Orientierungswerte: Quelle: Erhebung Herbst 2010 Durchschnitt 2010 Minimalwert 2010 Maximalwert 2010 Kommunen gesamt 2,3 % 0,0 % 11,2 % Kreise 0,6 % 0,0 % 1,8 % Kreisfreie Städte 4,8 % 0,6 % 7,0 % Kreisangehörige Kommunen gesamt 2,4 % 0,0 % 11,7 % Große kreisangehörige Städte 3,4 % 1,1 % 7,5 % Mittlere kreisangehörige Städte 2,8 % 0,0 % 11,1 % Sonstige Gemeinden 2,0 % 0,0 % 11,2 % Weitere Orientierungswerte Die Zinslastquote sollte bei den Kreisen nicht höher als 1% betragen. Bei den kreisfreien Städten sollte diese Obergrenze bei etwa 3% liegen. Allerdings kann im Einzelfall auch ein deutlicher höherer Wert vertretbar sein, wenn es sich um eine gesunde Kommune handelt, die den hohen Zinsaufwand finan- zieren kann, ohne dabei ihr Eigenkapital zu verzehren. Die Festlegung eines Orientierungswertes für die kreisangehörigen Kommunen erscheint bei der Zinslastquote zurzeit noch nicht sachgerecht.
2.4 Aufwands- und Ertragskennzahlen 2.4 Aufwands- und Ertragskennzahlen 2.4.1 Netto-Steuerquote bzw. Allgemeine Umlagenquote a) Kennzahlenkategorie Ertragskennzahl b) Definition Die Netto-Steuerquote gibt an, wie groß der Anteil der gemeindlichen Steuererträge an den gesamten ordentlichen Erträgen des betrachteten Jahres ist. Für eine realistische Ermittlung der Steuerkraft der Gemeinde ist es erforderlich, den Gemeindeanteil an der Gewerbesteuer und den Aufwand für die Finanzierungsbeteiligung am Fonds Deutsche Einheit in Abzug zu bringen. Bei Kreisen und anderen Gemeindeverbänden, denen Steuern nicht in einem Umfang wie den Gemeinden zufließen, ist die Netto-Steuerquote durch eine Allgemeine Umlagenquote zu ersetzen. c) Anwendungshorizont sowohl retrograd als auch progressiv d) Berechnungsformeln Netto-Steuerquote: e) Quellen der Wertgrößen Allgemeine Umlagenquote: � Steuererträge: Erträge aus Steuern und ähnlichen Abgaben nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 bzw. § 38 Abs. 1 Satz 3 GemHVO � Gewerbesteuerumlage/ Finanzierungsbeteiligung Fonds Deutsche Einheit: Aufwendungen wegen Steuerbeteiligungen der Gemeinde gem. Anlage 17 (Kommunaler Kontierungsplan) – Kontengruppe 53 - <strong>zum</strong> Runderlass des IM NRW vom 24.02.2005 � Ordentliche Erträge: Erträge nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 bis 9 bzw. § 38 Abs. 1 Satz 3 GemHVO � Allgemeine Umlagen: Zutreffende Teilerträge nach § 2 Abs. 1 Nr. 2 GemHVO (Kreisumlage einschließlich Mehrbelastung, Jugendamtsumlage, ggf. Landschaftsumlage, Verbandsumlage RVR) gem. Anlage 17 (Kommunaler Kontierungsplan) – Kontengruppe 41 - <strong>zum</strong> Runderlass des IM NRW vom 24.02.2005 65
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