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Neues Kommunales Finanzmanagement Handbuch zum NKF ...

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2.3 Kennzahlen zur Finanzlage<br />

Die Zinslastquote gibt das Verhältnis von zu leistenden Finanzaufwendungen <strong>zum</strong> gesamten ordentlichen<br />

Aufwand wieder. Sie zeigt die anteilige Belastung der Kommune durch Zinsaufwendungen aufgrund<br />

im Haushaltsjahr oder Vorjahren aufgenommener Kassen- und Investitionskredite sowie durch<br />

sonstige Finanzaufwendungen. Aus dem Umfang der vorhandenen Kredite lassen sich Rückschlüsse<br />

auf die Auswirkungen dieses Umfangs auf die Haushaltslage der Kommune ziehen. Die Ursachen der<br />

Veränderung der Zinslastquote können sowohl in der Höhe des Kreditbestandes als auch in der Höhe<br />

des Zinsniveaus liegen.<br />

Zu beachten ist, dass nicht nur eine steigende Verschuldung der Kommune zu einem Anstieg der<br />

Zinslastquote führen kann, sondern auch der Anstieg des Zinsniveaus. Die Ursache für eine niedrige<br />

Zinslastquote liegt nicht automatisch in einer niedrigen Verschuldung und bedeutet nicht zwangsläufig,<br />

dass sich die Kommune in einer guten wirtschaftlichen Lage befindet. Sie kann auch mit einem niedrigen<br />

Zinsniveau zusammen hängen.<br />

Die Finanzaufwendungen hängen nicht direkt mit der Erfüllung bestimmter Aufgaben zusammen. Das<br />

Risikopotenzial ist umso geringer je geringer das Risiko aus dem Kapitalmarkt ist. Eine hohe Zinslastquote<br />

ist ein Indiz dafür, dass wegen einer hohen Verschuldung oder eines hohen Zinsniveaus die<br />

Handlungsmöglichkeiten der Kommune sowohl im laufenden Haushaltsjahr als auch in der Zukunft<br />

eingeschränkt sind.<br />

Die Zinslastquote hat einen steuerungsrelevanten Zweck. Durch ihr Schulden- und Zinsmanagement<br />

(vgl. Abschnitt 3.4) kann die Kommune die Höhe der Kennzahl beeinflussen.<br />

h) Einflussfaktoren<br />

� Alle Aufwandsarten im Nenner der Formel: Personalaufwand, Transferaufwand, Sach- und Dienstleistungsaufwand,<br />

Abschreibungen, sonstige Aufwendungen und damit das Aufgabenspektrum<br />

der Kommune<br />

� Höhe der Kassen- und Investitionskredite (Neuverschuldung, Entschuldung)<br />

� Zinsniveau<br />

� Qualität des Schuldenmanagements<br />

Abhängigkeit vom Ausgliederungsgrad:<br />

Ausgliederung von Personal Personalaufwendungen sind Bestandteil der ordentlichen Aufwendungen,<br />

die den Nenner der Berechnungsformel ausmachen. Durch<br />

Ausgliederung von Personal bedingte niedrigere Personalaufwendungen<br />

haben direkte Auswirkungen auf die Zinslastquote. Die Kennzahl<br />

steigt, wenn der Wert des Nenners kleiner wird (soweit der Wert des<br />

Zählers unverändert bleibt).<br />

Ausgliederung von Vermögen Die Ausgliederung von Vermögen führt zu niedrigeren Abschreibungen<br />

im Kernhaushalt. Der Wert der ordentlichen Aufwendungen im<br />

Nenner der Kennzahl sinkt entsprechend, was eine Erhöhung der<br />

Zinslastquote zur Folge hat (wenn der Wert des Zählers unverändert<br />

bleibt).<br />

62<br />

Die Ausgliederung von Schulden führt zu niedrigeren Zinsaufwendungen.<br />

Der Wert der Finanzaufwendungen im Zähler der Kennzahl sinkt<br />

entsprechend, was eine Verringerung der Zinslastquote zur Folge hat<br />

(wenn der Wert des Nenners unverändert bleibt).

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