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Neues Kommunales Finanzmanagement Handbuch zum NKF ...

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2.1 Kennzahlen zur haushaltswirtschaftlichen Gesamtsituation<br />

betragsquote bei einer Verringerung der allgemeinen Rücklage. Eine hohe Fehlbetragsquote<br />

kann somit auf ungewöhnlich hohe Fehlbeträge oder aber auch auf eine bereits sehr stark abgeschmolzene<br />

allgemeine Rücklage zurückzuführen sein. Dies sollte bei der Interpretation der<br />

Kennzahl berücksichtigt werden.<br />

� Ausgleichsrücklage<br />

Die Ausgleichsrücklage darf maximal ein Drittel des bei der Eröffnungsbilanz festgestellten zulässigen<br />

Eigenkapitals, höchstens jedoch ein Drittel der jährlichen Steuereinnahmen und allgemeinen<br />

Zuweisungen betragen. Die Höhe der Steuereinnahmen und allgemeinen Zuweisungen bemisst<br />

sich nach dem Durchschnitt der drei dem Eröffnungsbilanzstichtag vorangegangenen Jahresrechnungen.<br />

14<br />

i) Beziehungen zu anderen Kennzahlen<br />

Die Fehlbetragsquote gehört zu den Kennzahlen zur Beurteilung der haushaltswirtschaftlichen Gesamtsituation.<br />

Sie steht in einer engen Wechselwirkung <strong>zum</strong> Aufwandsdeckungsgrad und zur Eigenkapitalquote.<br />

� Aufwandsdeckungsgrad: Tendenziell ist die Fehlbetragsquote umso höher, je kleiner der Aufwandsdeckungsgrad<br />

ist. Es besteht jedoch kein direkter linearer Zusammenhang zwischen diesen<br />

beiden Kennzahlen, da die Fehlbetragsquote<br />

auch von der Höhe der noch vorhandenen Rück-<br />

lagen abhängt.<br />

� Eigenkapitalquoten 1 und 2: Ebenso ist sie tendenziell<br />

umso höher, je kleiner die Eigenkapitalquoten<br />

sind. Ein Absinken der allgemeinen Rücklage<br />

und der Ausgleichrücklage wirkt sich automatisch<br />

auf beide Kennzahlen aus. Bei den Eigenkapitalquoten<br />

sinkt der Wert, bei der Fehlbetragsquote<br />

steigt der Wert.<br />

� Eigenkapitalreichweite: Die Fehlbetragsquote<br />

steht auch in enger Wechselwirkung zur Eigenkapitalreichweite.<br />

Diese Kennzahl gehört zwar nicht<br />

mehr als fester Bestandteil <strong>zum</strong> <strong>NKF</strong>-<br />

Eigenkapital-<br />

quote 1<br />

Aufwandsdeckungsgrad <br />

Fehlbetragsquote<br />

Eigenkapital-<br />

quote 2<br />

Kennzahlenset NRW. Bei einer hohen Fehlbetragsquote sollte die Eigenkapitalreichweite aber berechnet<br />

werden. Hier wird der Jahresfehlbetrag in Relation <strong>zum</strong> noch vorhandenen Eigenkapital<br />

gesetzt. Die Kennzahl gibt an, wie viele Jahre die Kommune von einer bilanziellen Überschuldung<br />

entfernt ist. Die Kennzahlen sind direkt umgekehrt proportional. Vereinfacht ausgedrückt (ohne<br />

Berücksichtigung der Sonderrücklagen) bedeutet eine Fehlbetragsquote von 20%, dass die<br />

Kommune in 5 Jahren bilanziell überschuldet sein wird.<br />

29

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