Neues Kommunales Finanzmanagement Handbuch zum NKF ...

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2.1 Kennzahlen zur haushaltswirtschaftlichen Gesamtsituation 2.1 Kennzahlen zur haushaltswirtschaftlichen Gesamtsituation 2.1.1 Aufwandsdeckungsgrad a) Kennzahlenkategorie Haushaltswirtschaftliche Gesamtsituation b) Definition Diese Kennzahl zeigt an, zu welchem Anteil die ordentlichen Aufwendungen durch die ordentlichen Erträge gedeckt werden können. Die Kennzahl trifft eine Aussage darüber, inwieweit im operativen Kernbereich der Gemeinde die Erträge ausreichen. Sie lässt damit auch eine Aussage über die Wirtschaftlichkeit des Verwaltungshandelns zu. Das finanzielle Gleichgewicht wird durch eine vollständige Deckung erreicht. Die Kennzahl zeigt an, ob der Haushaltsausgleich bereits aus eigener Kraft mit dem ordentlichen Ergebnis erzielt werden kann. c) Anwendungshorizont sowohl retrograd als auch progressiv d) Berechnungsformel e) Quellen der Wertgrößen f) Einflussgrößen g) Interpretation Ab einem Aufwandsdeckungsgrad von 100% reichen die ordentlichen Erträge zur Deckung der ordentlichen Aufwendungen aus. Bei einem Wert unter 100% ist dies nicht der Fall. Die ordentlichen Aufwendungen stehen dann in einem unangemessenen Verhältnis zu der vorhandenen Ertragskraft. Die Aufwandsdeckung sollte bei Gemeinden der Normalfall sein, da eine dauerhafte Unterdeckung letztlich zur Überschuldung führen kann. 12 Steuern u.ä. Abgaben � Ordentliche Erträge: Erträge nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 bis 9 GemHVO (Ergebnisplan) bzw. § 38 Abs. 1 S. 3 GemHVO (Ergebnisrechnung) � Ordentliche Aufwendungen: Aufwendungen nach § 2 Abs. 1 Nr. 10 bis 15 GemHVO (Ergebnisplan) bzw. § 38 Abs. 1 S. 3 GemHVO (Ergebnisrechnung) Zuwendungen, allg. Umlagen Sonstige Transfererträge Personalaufwendungen Versorgungsaufwendungen Öff.-rechtl. Leistungsentgelte Ordentliche Erträge Ordentliche Aufwendungen Aufw. f. Sach- u. Dienstleistungen PrivatrechtlicheLeistungsentgelte Kostenerstattungen, -umlagen Bilanzielle Abschreibungen Sonstige ordentliche Erträge Transferaufwendungen Aktivierte Eigenleistungen Sonstige ordentliche Aufwendungen Bestandsveränderungen
2.1 Kennzahlen zur haushaltswirtschaftlichen Gesamtsituation Der Aufwandsdeckungsgrad ist jedoch nicht gleichzusetzen mit dem Haushaltsausgleich, der fordert, dass der Gesamtbetrag der Erträge die Höhe des Gesamtbetrages der Aufwendungen erreicht oder übersteigt (vgl. § 75 Abs. 2 Satz 2 GO NRW). Er bezieht also neben dem Saldo aus den ordentlichen Erträgen und Aufwendungen noch das Finanz- sowie das außerordentliche Ergebnis mit ein (vgl. Abbildung 2-2). Bei einem Aufwandsdeckungsgrad über 100% liegt ein positives ordentliches Ergebnis bzw. eine Überdeckung der ordentlichen Aufwendungen vor. Da viele Gemeinden aus vorhandenen Verbindlichkeiten eine hohe Belastung durch Zinsaufwand kompensieren müssen, welcher sich im Finanzergebnis niederschlägt, ist in diesen Fällen ein Aufwandsdeckungsgrad > 100% erforderlich, um noch ein ausgeglichenes Jahresergebnis zu erreichen (vgl. Abbildung 2-2). Ein schwacher Aufwandsdeckungsgrad kann somit den nach § 75 Abs. 2 Satz 2 GO NRW erforderlichen und haushaltsrechtlich entscheidenden Haushaltsausgleich gefährden und auf Dauer zur Überschuldung führen. Ergebnisplan Ordentliche Erträge ./. Ordentliche Aufwendungen = Ordentliches Ergebnis (Ordentliche Erträge und Aufwendungen) + ./. Finanzergebnis + ./. Außerordentliches Ergebnis = Jahresergebnis (Gesamtbetrag Erträge und Aufwendungen) Aufwandsdeckungsgrad Haushaltsausgleich Abbildung 2-2: Aufwandsdeckungsgrad und Haushaltsausgleich Das bedeutet, dass bei Gemeinden, die einen Aufwandsdeckungsgrad von unter 100% aufweisen, das ordentliche Ergebnis negativ ist. Die Erträge aus dem operativen Geschäft (ordentliche Erträge, z.B. Steuern, Zuwendungen und Umlagen, sonstige Transfererträge, Kostenerstattungen usw.) können in diesen Fällen die (ordentlichen) Aufwendungen für das operative Geschäft nicht kompensieren. Falls zudem – wie es nach der Umfrage 2010 i.d.R. der Fall ist – noch ein negatives Finanzergebnis vorliegt, wird ein Haushaltsausgleich nicht erreicht. Um für den Haushaltsausgleich ein negatives Finanzergebnis zu kompensieren, ist daher ein entsprechend positives ordentliches Ergebnis erforderlich, welches anhand eines Aufwandsdeckungsgrades messbar wird, der entsprechend größer als 100% sein muss. Gelingt auch dies nicht, wird die Gemeinde i.d.R. versuchen, diese Lücke mit Hilfe von Liquiditätskrediten zu schließen, die wiederum Zinsaufwand verursachen. Dieser zusätzliche Zinsaufwand belastet jedoch das Finanzergebnis noch weiter und erschwert somit noch stärker als bisher ohnehin schon den Haushaltsausgleich. Diese Kette zeigt den Teufelskreis, dem viele Kommunen ausgesetzt sind. Ein niedriger Aufwandsdeckungsgrad weist zudem darauf hin, dass entweder die operativen Erträge der Kommune nicht ausreichen oder ein Aufwandsproblem vorliegt. Für die Ursachenanalyse wäre es hier erforderlich, tiefer in die Aufwands- und Ertragsstruktur einzusteigen und insbesondere die Produktbereiche zu untersuchen, z.B. mit Hilfe von Produktkennzahlen. Der Aufwandsdeckungsgrad liefert lediglich einen Indikator, Lösungsansätze jedoch nicht. In Fällen, in denen nicht nur eine Substanzsicherung (ausgeglichenes Jahresergebnis), sondern das Ziel eines Eigenkapitalaufbaus verfolgt wird, beispielsweise bei überschuldeten Gemeinden, muss der Aufwandsdeckungsgrad demnach deutlich über 100% betragen. 13
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g) Interpretation 2.4 Aufwands- und
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g) Interpretation 2.4 Aufwands- und
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3. Handlungs- 2.4 Aufwands- und Ste
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Felder Änderungen im Vermö- gensb
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Pro Contra + Verstärkte Schaffung
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3.3 Forderungsmanagement ge alterna
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Kennzahl Auswirkungen 3.3 Forderung
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∑ Finanzmittelüberschuss/-fehlbe
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5.4 Hinweise und Quellenangaben 28
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