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Neues Kommunales Finanzmanagement Handbuch zum NKF ...

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4. 3.5 Ausblick: Interkommunale Entwicklung Kooperationen<br />

von Referenzwerten als Orientierungshilfe<br />

Kennzahl Auswirkungen<br />

Personalintensität Durch die Reduzierung von Personal verringern sich die Personalaufwendungen in Bezug auf<br />

Sach- und Dienstleis-<br />

tungsintensität<br />

98<br />

die Ordentlichen Aufwendungen.<br />

Durch räumliche Zusammenlegung lassen sich die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistun-<br />

gen in Bezug auf die Ordentlichen Aufwendungen reduzieren.<br />

Abbildung 3-10: Beeinflussung von <strong>NKF</strong>-Kennzahlen durch interkommunale Kooperation<br />

In der späteren Folge können sich Ertragssteigerungen durch z.B. erfolgreich verlaufende Tourismusprojekte<br />

oder steigende Gewerbeansiedlungen bei der Netto-Steuerquote bzw. der Allg. Umlagequote<br />

ergeben.<br />

4 Ausblick: Entwicklung von Referenzwerten als<br />

Orientierungshilfe<br />

Bei der Haushaltsanalyse werden Kennzahlen zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Für die übersichtliche<br />

Messung, ob sich bestimmte Kennzahlenwerte aktuell im „grünen“ oder im „roten“ Bereich befinden,<br />

kann auf lange Sicht hierfür eine Art „Cockpit“ entwickelt werden. Für die Definition solcher Bewertungsbereiche<br />

ist es jedoch zunächst erforderlich, solche Zielkorridore festzulegen. Dabei ist zu<br />

beachten, dass es sich hier nicht um ein Ratingverfahren handelt. Ein solches verfolgt nicht nur<br />

grundsätzlich eine andere Zielsetzung, es müssten dabei auch zukunftsbezogene Informationen über<br />

die Kommune als Kreditnehmer in die Beurteilung einfließen 36 .<br />

Die <strong>NKF</strong>-Kennzahlen zeichnen erst in ihrer Gesamtheit ein Bild der haushaltswirtschaftlichen Situation<br />

und geben Hinweise darauf, in welchen Bereichen noch Verbesserungs- und Konsolidierungspotentiale<br />

zu vermuten sind. Dabei kann es allerdings zusätzlich erforderlich sein, unter Zuhilfenahme von<br />

individuellen „Spezialsets“ die Analyse in diesen Bereichen weiter zu vertiefen. Hier wären z.B. mögliche<br />

Kennzahlensets „Liquidität und Verschuldung“ oder „Aufwandstreiber“ denkbar, die jeweils mit<br />

spezifischen, tiefer gehenden Haushaltskennzahlen ausgestattet sind.<br />

Im Rahmen der detaillierten Kennzahlenbetrachtung im Kapitel 4 wurden für jede - soweit dies möglich<br />

war - Orientierungswerte ermittelt, die bei der Beurteilung der Kennzahlen bei der praktischen<br />

Kennzahlenanalyse einen Bewertungsmaßstab darstellen. Wie unter 1.6 erläutert, handelt es sich<br />

dabei um Richtwerte, die der Orientierung dienen und einen haushaltswirtschaftlich empfehlenswerten<br />

Zustand widerspiegeln. Durch Abweichungsanalysen in Bezug auf die Orientierungswerte können<br />

Rückschlüsse auf haushaltswirtschaftliche Stärken und Schwächen gezogen werden. Daher sollte<br />

jede Kommune mittel- bis langfristig eine Annäherung an diese - kontinuierlich weiterzuentwickelnden<br />

- Orientierungswerte anstreben, um so die Haushaltswirtschaft stabil und krisenfest zu gestalten und<br />

die Haushaltsstruktur nachhaltig auszubalancieren.<br />

Aufgrund der unter 1.6 beschriebenen, derzeit noch recht unsicheren Datenbasis erscheint es noch<br />

verfrüht, anhand der Orientierungswerte belastbare Referenzwerte zu entwickeln, die die Abgrenzung<br />

von Zielkorridoren möglich macht. Bei einigen Kennzahlen muss aufgrund der unterschiedlichen<br />

Struktur der Kommunen und der oftmals sehr eingeschränkten Beeinflussungsmöglichkeit darüber<br />

hinaus bezweifelt werden, ob es überhaupt sinnvoll ist, jemals verbindliche Referenzwerte zu definieren.<br />

Die Transferaufwandsquote z.B. liefert für den Analysten wertvolle Informationen, ist jedoch von<br />

der Kommune kaum zu beeinflussen. Bei der Netto-Steuerquote und der Zuwendungsquote wird es<br />

immer eine gegenseitige Abhängigkeit geben, so dass es hier nahezu unmöglich erscheint, einen

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