Forschungsprofil 2010 - Universität Bremen - Fachbereich ...
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Fachgebiet Nachhaltiges Management (NM)<br />
Prof. Dr. Georg Müller-Christ<br />
(Konrektor für Lehre und Studium)<br />
Kurzbiographie<br />
1986 –1991 Studium der BWL, <strong>Universität</strong> Bayreuth. 1995 Promotion mit dem Thema:<br />
„Wirtschaft und Naturschutz – von der technologischen zur humanorientierten Prob-<br />
lemsicht“. 1996 – 2000 Geschäftsführer der Interdisziplinären Forschungsstelle Umwelt-<br />
management der <strong>Universität</strong> Bayreuth. 2000 Habilitation mit dem Thema: „Wirtschaftsökologie<br />
– Theoretische Grundlagen und praktische Implikationen für ein nachhaltiges<br />
Ressourcenmanagement“. Seit 2001 Professur für Nachhaltiges Management. Seit<br />
2004 Mitglied des Forschungszentrums Nachhaltigkeit (artec). 2004 – 2008 Teilprojektleiter<br />
„Nachhaltiges Management selbststeuernder logistischer Prozesse“ im Sfb 637<br />
Selbsteuerung in der Logistik. Seit 2009 Konrektor für Lehre und Studium.<br />
Stellvertretender Vorsitzender der Kommission Nachhaltigkeitsmanagement im VHB<br />
<strong>Forschungsprofil</strong><br />
Die leitende Forschungsfrage des Fachgebiets ist, wie das Thema Nachhaltigkeit an<br />
betriebliche Entscheidungsroutinen anschlussfähig ist. Nachhaltigkeit wird zu diesem<br />
Zweck als ökonomische Rationalität verstanden, die zusammen mit der ökonomischen<br />
Rationalität der Effizienz die gesamte ökonomische Vernunft ausmacht. Mit diesem<br />
Ansatz ist eine deutliche Trennung zwischen einer normativ-ethischen Nachhaltigkeit,<br />
die auf die inter- und intragenerative Gerechtigkeit im Ressourcenzugang zielt und einer<br />
rationalen Nachhaltigkeit möglich, die auf die ökonomische Notwendigkeit zielt, die<br />
Ressourcenbasis des Wirtschaftens zu erhalten.<br />
Aus dem Blickwinkel einer entscheidungstheoretischen Betriebswirtschaftslehre entsteht<br />
mit dieser Unterscheidung neben Effizienz und Moral eine weitere Entscheidungsprämisse,<br />
die eine Brückenfunktion zwischen diesen einnehmen kann: Unternehmen und<br />
alle wirtschaftenden sozialen Systeme müssen zugleich effizient wirtschaften und ihre<br />
Ressourcenbasis erhalten wie auch die sozialen und ökologischen Nebenwirkungen<br />
ihres Handelns aus normativ-ethischen Gründen reduzieren. Der betriebliche Fokus auf<br />
die Erhaltung der eigenen Ressourcenbasis verlangt jedoch auch bereits, die Auswirkungen<br />
des eigenen Handelns anhand der Rückwirkungen auf das Unternehmen selbst<br />
zu beobachten und diese entsprechend zu reduzieren. Nachhaltiges Ressourcenmanagement<br />
wird folglich als Bindeglied zwischen Effizienz und Moral modelliert, wodurch<br />
viele Nachhaltigkeitsentscheidungen als ökonomisch klug bewertet werden können. Es<br />
bleibt gleichwohl eine Restmenge an Entscheidungen, die nur unter der Prämisse der<br />
Ethik bewertet werden kann. Das Forschungsziel ist die Verknüpfung von effizienzori-<br />
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