Auszüge aus: Werner Haupt, Moskau – Rshew-Orel ... - Peter Godzik

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Als Anfang August die eingeschlossenen Truppen bei Smolensk kapitulierten, war zwar ein Sieg errungen, doch muÉte die Heeresgruppe Mitte jetzt anhalten, da im SÄden die Schlacht um Kiew geschlagen wurde. Anfang August zeichnete sich ein Wandel der KriegfÄhrung im Mittelabschnitt der Ostfront ab. An allen Stellen der Front zwischen Newel und Roslawl gingen die russischen Truppen zu energischen Gegenangriffen Äber. Die deutschen Divisionen gruben sich ein. SS-MÅnner haben bei den KÅmpfen im Pripjetgebiet eine russische Fahne erbeutet; weit nárdlich davon bezieht eine Batterie leichter Feldhaubitzen neue Stellungen um Jelnja – der Krieg tritt auf der Stelle. 8
Moskau – Schlacht ohne Plan Das Oberkommando des Heeres entschloÉ sich noch wÅhrend der Schlacht um Kiew, den Angriff in Richtung Moskau wieder aufzunehmen. Die Heeresgruppe Mitte und die Luftflotte 2 erhielten im September die 4. Panzerarmee und ein Fliegerkorps vom Nordabschnitt der Ostfront zugefÄhrt. Der Operationsplan „Unternehmen Taifun“ lieÉ die Heeresgruppe am 2. Oktober 1941 erneut zum Angriff antreten. Die am weitesten im SÄden stehenden VerbÅnde waren bereits zwei Tage vorher in Marsch gesetzt. Die motorisierten Einheiten konnten wider Erwarten im ersten Anlauf die russischen Stellungen fast Äberall durchbrechen und Boden nach Osten bzw. Nordosten gewinnen. Die „Rote Armee“ war von der Wucht des neuen deutschen Angriffs Äberrascht, und bevor ihre FÄhrung zu energischen GegenmaÉnahmen griff, befanden sich groÉe Teile des russischen Heeres um Wjasma (im Norden) und Brjansk (im SÄden) eingeschlossen, wo sie ihrer Vernichtung entgegengingen. Die Divisionen der 2., 3. und 4. Panzerarmee (seit Beginn des „Unternehmens Taifun“ waren die Panzergruppen umbenannt worden) verblieben im steten Angriff in Richtung Rshew, Kaluga und Äber Orel hinaus. Da setzte ein Wetterumschwung ein, der von der deutschen FÄhrung nicht einkalkuliert war. Regen und Schneematsch verwandelten die russischen StraÉen in wenigen Tagen, ja Stunden, in einen einzigen Sumpf. Alle motorisierten Einheiten blieben rettungslos im Schlamm stecken; nur Zugmaschinen, Pferde und die ermatteten Infanteristen quÅlten sich weiter. Die Heeresgruppe Mitte muÉte in diesen Tagen dazu noch auf die UnterstÄtzung der Luftwaffe verzichten. Das regennasse Wetter verhinderte nicht nur den Start der Kampf- und Jagdfliegerstaffeln; sondern die Masse der Luftflotte 2 verlieÉ den Mittelabschnitt der Ostfront. Das Oberkommando der Wehrmacht befahl die fliegenden VerbÅnde sofort in den Mittelmeerraum, wo die italienischen Truppen und die Flotte schwere RÄckschlÅge erlitten hatten. Der deutsche Angriff gegen Moskau konnte erst im November wieder aufgenommen werden, als Frost einsetzte. Innerhalb weniger Tage sanken die Temperaturen weit unter den Nullpunkt und erreichten stellenweise bis zu -50â! Die Offensive wurde trotz unmenschlicher Wetterbedingungen fortgesetzt, obwohl jetzt die Zahl der Erfrierungen die Zahl der Gefallenen und Verwundeten weit Äbertraf. Anfang des Monats Dezember standen die Divisionen der Heeresgruppe in einer ungefÅhren Linie von Kalinin (im Norden) bis Liwny (im SÄden). Die vordersten Kampfgruppen der 4. Armee und 4. Panzerarmee drangen „meterweise“ auf Moskau vor. Die Angriffsspitzen einiger Panzer- und Infanteriedivisionen erreichten Ortschaften, die nur noch 30 und 20 Kilometer vor der russischen Hauptstadt lagen: Die 2. Panzerarmee kÅmpfte um Tula im SÄden Moskaus. Die 2. Armee schÄtzte weit auseinandergezogen die SÄdflanke, wÅhrend 3. Panzerarmee und 9. Armee die Front entlang der Wolga nach Norden und Nordosten sicherten. Da begann am 5. und 6. Dezember 1941 der von deutscher Seite nicht erkannte GroÉangriff von 20 gut ausgerÄsteten russischen Armeen, die in einem gewaltigen StoÉ die deutschen Linien auseinanderrissen und die Heeresgruppe Mitte stellenweise zum ÄberstÄrzten RÄckzug zwangen. Die Schlacht um Moskau war verloren! Die Heeresgruppe Mitte kÅmpfte im Dezember des Jahres 1941 nur noch um das àberleben ... 9
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