Dorfzeitung Sommer 2009 - Feldbrunnen

Faszination
Modellbau
Benjamin Fässlers Werft
Was macht ein Arzt, der seine Instrumente
beiseite gelegt hat?
Er schreibt Bücher oder baut Segelschiffe.
Benjamin Fässler aus Feldbrunnen
macht beides. In der letzten Dorfzeitung
durften wir über die Vernissage
seines zweiten Buches «Geist–
Gesellschaft–Droge» berichten. Das
im Nachtschattenverlag erschienene
Buch handelt unter anderem über
die Drogenproblematik.
Heute wenden wir uns seinen
handwerklichen Fähigkeiten zu, die er
einsetzt, um alte Segelschiffe nachzubauen.
Im Untergeschoss des Einfamilienhauses
von Familie Fässler verbirgt
sich eine gut eingerichtete
Werkstatt. Dort entstehen in hunderten
von Stunden wunderschöne
Segelschiffe. Zurzeit entsteht die
Amerigo Vespucci als Modell.
Die Amerigo Vespucci ist das bekannteste
Schulschiff der italienischen
Marine. Das Original lief am
22. Februar 1931 vom Stapel. Wann
es beim Nachbau von Benjamin Fässler
soweit sein wird, ist momentan
noch nicht klar. Das letzte Buchprojekt
hat den Zeitplan etwas durchei-
18 DORFZEITUNG Feldbrunnen-St. Niklaus
nander gebracht. Bereits auf das
Büchergestell von Fässlers hat es die
La Couronne gebracht. Es ist das
Modell einer Galeone aus dem Jahr
1636. Das Original war 70 m lang
und 14.29 m breit und bot 638 Mann
Besatzung Platz.
Die Original Amerigo Vespucci.
Das Modell der Mayflower war die
erste Nachbildung, die Benjamin
Fässler baute.
Mit der Original-Mayflower überquerten
ca. um 1620 102 Passagiere
und etwa 30 Mann Besatzung den
Atlantik von Plymouth nach Nordamerika.
Ebenfalls schon längere Zeit fertig ist
das Modell der Victory. Das Schmuckstück
hat ebenfalls seinen festen Platz
als Ausstellungsobjekt bei Fässlers.
Die Original-Victory war das Flaggschiff
von Admiral Nelson in der
Seeschlacht von Trafalgar.
Es ist interessant, den Bau eines
Segelschiffes zu verfolgen, deshalb
zeigen wir die «Geburt» der Amerigo
Vespucci im Bild.
Von der Kiellegung über die Beplankung,
den Innenausbau, den Deckaufbau
sowie die originalgetreue Bemalung
bis hin zur Beschriftung des
Schiffes lassen die Bilder erahnen, wo
die vielen hundert Stunden bleiben,
die Benjamin Fässler in ein Modell
investiert.