Dorfzeitung Sommer 2009 - Feldbrunnen
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Amphibien<br />
und<br />
Reptilien<br />
in unserer Gemeinde<br />
und der<br />
näheren Umgebung<br />
In unserer Umgebung befinden sich<br />
verschiedene Amphibienzugstellen.<br />
Zu erwähnen sind vor allem der<br />
kleine Weiher bei der Biedermannsgrube<br />
an der Riedholzstrasse und der<br />
Waldweiher «Inseli» sowie verschiedene<br />
kleine Tümpel in den umliegenden<br />
Wäldern. Erdkröten, Grasfrösche<br />
und Molche wandern jährlich<br />
im Frühjahr zu diesen Gewässern, um<br />
zu laichen. Kurz nach dem Ablaichen<br />
wandern die ausgewachsenen Tiere<br />
zurück in ihren Jahreslebensraum. Im<br />
<strong>Sommer</strong> schliesslich kommt es nach<br />
der Metamorphose der Kaulquappen<br />
zu vollständig entwickelten Jungtieren<br />
zur dritten Wanderaktivität.<br />
Tausende von Amphibien verlassen<br />
das Laichgewässer und ziehen in die<br />
umliegenden Wiesen und Wälder in<br />
ihre <strong>Sommer</strong>quartiere. Zu diesem<br />
Wunder der Natur ist es mir ein<br />
Bedürfnis, einige Erklärungen abzugeben.<br />
Die Amphibien und Reptilien sind<br />
bundesrechtlich geschützt (Art. 20<br />
Blindschleiche<br />
Ringelnatter<br />
14 DORFZEITUNG <strong>Feldbrunnen</strong>-St. Niklaus<br />
Abs. 2 NHV). Der Vollzug dieses<br />
Schutzes obliegt den Kantonen. Im<br />
Kanton Solothurn ist das Amt für<br />
Raumplanung, Abteilung Natur und<br />
Landschaft, zuständig. Als Fachstelle<br />
unterstützt und koordiniert die karch<br />
(Koordinationsstelle für Amphibien-<br />
und Reptilienschutz in der Schweiz)<br />
mit Sitz in Neuenburg die Bestrebungen<br />
der Kantone. In unserem<br />
Kanton sind als Regionale Vertreter<br />
Herr Stefan Dummermuth aus<br />
Oberdorf für die Reptilien und der<br />
Verfasser dieses Artikels für die<br />
Amphibien zuständig.<br />
Amphibienarten<br />
In der Schweiz kommen 20 Amphibienarten<br />
vor. Davon sind 13 Arten<br />
den Froschlurchen zuzuordnen<br />
(Frösche, Kröten und Unken) und 7<br />
Arten den Schwanzlurchen (Wassermolche<br />
und Salamander). In unserer<br />
Umgebung kommen Grasfrösche,<br />
Geburtshelferkröten (Glögglifrösche),<br />
Erdkröten, Bergmolche und<br />
Salamander vor.<br />
Lebensweise und Lebensraum<br />
Ende Februar/anfangs März, sobald<br />
die erste milde Witterung einsetzt,<br />
erwachen die zu Frühlaicher zählenden<br />
Arten wie Grasfrosch, Erdkröte<br />
und Bergmolch in ihren Winterquartieren<br />
und beginnen mit der<br />
Wanderung zu dem Waldweiher<br />
«Inseli» und der Biedermannsgrube<br />
sowie dem Weiher beim Pfadiheim.<br />
Regnerisches Wetter, Bodentemperaturen<br />
von mehr als 5°C und der<br />
Einbruch der Nacht lösen das<br />
Wanderverhalten aus. Nicht selten<br />
werden dabei grosse Strecken in<br />
mehrtägigen Etappen zurückgelegt.<br />
Bei Grasfröschen bis 800 m und bei<br />
Erdkröten bis 2200 m. Bei Bodenfrost<br />
wird die Wanderung unterbrochen,<br />
die Tiere graben sich ein.<br />
Die Amphibien orientieren sich<br />
durch Wahrnehmungen, Lichtintensität,<br />
topographische Strukturen und<br />
akustische Wahrnehmungen (Paarungsrufe).<br />
Grasfrösche und Erdkröten<br />
sind Traditionslaicher; sie wandern<br />
jedes Jahr ins selbe Gewässer.<br />
Bei Erdkröten ist dieses Verhalten so<br />
stark ausgebildet, dass sogar trockengelegte<br />
Gewässer immer wieder aufgesucht<br />
werden. Die Wanderwege<br />
zwischen den Laichgewässern, den<br />
<strong>Sommer</strong>- und Winterquartieren unterliegen<br />
ebenso diesem traditionellen<br />
Verhalten.<br />
Nach dem Ablaichen begeben sich<br />
die Alttiere in ihre <strong>Sommer</strong>- und<br />
Winterquartiere (Wald und Wiese).<br />
Sie bevorzugen Hanglagen. Im Juni<br />
beginnt die Abwanderung der Jungtiere<br />
nach der Metamorphose von<br />
Kaulquappen zu Fröschen bzw. Erdkröten<br />
aus den Laichgewässern in die<br />
<strong>Sommer</strong>- und Winterquartiere; dabei<br />
verfolgen sie den gleichen Weg wie