Geschäftsbericht 2011 - Bethesda-Spital Basel
Geschäftsbericht 2011 - Bethesda-Spital Basel
Geschäftsbericht 2011 - Bethesda-Spital Basel
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong><br />
Gellertstrasse 144<br />
Postfach<br />
4020 <strong>Basel</strong><br />
Tel. 061 315 21 32<br />
direktion@bethesda.ch<br />
www.bethesda.ch<br />
Redaktion<br />
Jürg Matter, Direktor Diakonat<br />
Brigitte Belahcen Schlägel<br />
brigitte.belahcenschlaegel@bethesda.ch<br />
Fotografie, Gestaltungskonzept, Layout, Satz<br />
scanu communications gmbh, <strong>Basel</strong><br />
www.scanu.ch<br />
Druck<br />
Steudler Press AG, <strong>Basel</strong><br />
www.steudlerpress.ch
Inhalt<br />
Präsident Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong> 4<br />
Stiftungsrat zum Leitbild 6<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> Direktion 12<br />
Interview 16<br />
Situationsplan 18<br />
Jugendsozialwerk Blaues Kreuz 20<br />
Ethikkommission 21<br />
Diakonie 22<br />
Schwesterngemeinschaft <strong>Bethesda</strong> 23<br />
<strong>Bethesda</strong> <strong>Spital</strong> AG 24<br />
<strong>Bethesda</strong>Bildung AG 25<br />
<strong>Bethesda</strong> Pflegeresidenz AG 26
4<br />
Heinz Fankhauser<br />
Präsident der Stiftung<br />
Bericht des Präsidenten der Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong><br />
Die Weltgemeinschaft wird erkennen, dass die Chancen<br />
der Globalisierung nur dann langfristig Erfolg bringen,<br />
wenn nicht nur die Vorteile, sondern genauso die Herausforderungen<br />
«globalisiert» werden.<br />
Wir in der Schweiz, heisst es, haben unsere Hausaufgaben gemacht.<br />
Dennoch spürten wir gerade im letzten Jahr an Beispielen<br />
wie hohem Franken, massivem Anstieg der Asylgesuche<br />
usw. in aller Deutlichkeit, trotz hoher Eigenständigkeit unseres<br />
Landes, im gleichen Boot wie die Weltgemeinschaft zu sitzen.<br />
Wir sind gefordert, auch bei einer vermeintlich guten Ausgangslage,<br />
über den Tellerrand zu blicken, mitzuhelfen, auch<br />
globale Probleme zu lösen, ansonsten uns diese überrollen.<br />
Bei allem Über-den-Tellerrand-Blicken sind wir gehalten, dafür<br />
zu sorgen, dass die eigene Suppe warm bleibt, denn mit einer<br />
kalten Suppe ist es schwer, andern warm zu geben.<br />
Auch unsere Stiftung steckt mitten in diesen Fragestellungen.<br />
Wir sind gefordert, immer wieder den Blick über den Tellerrand<br />
zu wagen. Wenn wir zudem einen Blick zurück werfen,<br />
werden wir feststellen, dass unsere Gründerinnen mit einem<br />
ähnlichen Umfeld konfrontiert waren und diesen Herausforderungen<br />
mit diakonischem Handeln auf der Basis des christlichen<br />
Auftrages begegneten. Je weniger der Staat in der Lage<br />
ist, seine Verantwortung für den Einzelnen wahrzunehmen,<br />
umso mehr sind wir gefordert, bedürftigen Menschen die Menschenfreundlichkeit<br />
Gottes spürbar und erlebbar zu machen.<br />
Der Stiftungsrat wird sich in der ersten Hälfte 2012 mit diesen<br />
Fragestellungen auseinandersetzen mit dem Ziel, sich über<br />
die Konsequenzen für unsere Arbeit und unsere zukünftige<br />
Entwicklung klar zu werden, um schliesslich daraus die strategischen<br />
Ziele für die nächsten Jahre festlegen zu können.<br />
Wenn ich aufs letzte Geschäftsjahr zurückblicke, erfüllt mich<br />
dies mit viel Dankbarkeit. Auf jeder Stufe und in jedem Zweig<br />
unserer Stiftung begegne ich Menschen, welche hoch engagiert<br />
arbeiten und vorwärtsgehen. Dabei sind gerade intensive,<br />
zuweilen heftige Diskussionen ein Zeichen für die grosse<br />
Identifikation der Beteiligten mit dem Auftrag, an welchem<br />
wir gemeinsam arbeiten. Dass am Jahresende ein gutes betriebswirtschaftliches<br />
Ergebnis steht, belegt dieses Engagement<br />
und stimmt uns zuversichtlich, auf dem richtigen Weg<br />
zu sein.<br />
Ich danke allen Beteiligten für den hohen Einsatz und<br />
spreche ihnen allen im Namen des Stiftungsrates unsere<br />
hohe Anerkennung aus. Vergelts Gott!<br />
Heinz Fankhauser, Eidg. Dipl. Immobilientreuhänder<br />
Präsident der Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong><br />
Seit 2009 Stiftungsrat der Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong> (vormals Mitglied<br />
des Vorstandes des Vereins Diakonat <strong>Bethesda</strong>)<br />
Verwaltungsrat der <strong>Bethesda</strong> <strong>Spital</strong> AG
6 Vom Stiftungsrat reflektiert: Unsere 7 Leitbild-Werte<br />
<strong>Bethesda</strong> ist ein Ort, wo die Menschenfreundlichkeit<br />
Gottes konkret erlebbar ist.<br />
Menschen erfahren ganzheitliche Zuwendung<br />
und helfende Begleitung.<br />
Für viele Menschen ist Gott ein transzendentes<br />
Abstraktum, welches bestenfalls als<br />
«Opium fürs Volk» einen Beitrag zum sozialen<br />
Frieden stiftet. Ich engagiere mich unter ande-<br />
Johannes Fark<br />
rem gerade deshalb gerne für die Stiftung<br />
Diakonat <strong>Bethesda</strong>, weil der Leitsatz mit der konkreten Erlebbarkeit<br />
der Menschenliebe Gottes am Anfang steht, der dieser<br />
aufklärerisch abgeklärten Sicht entgegensteht.<br />
Gott will etwas mit unserem Leben zu tun haben! Und wir wissen<br />
ja, dass unser Leben nicht primär aus spirituellen Übungen<br />
besteht, in welchen wir uns nach einer transzendenten<br />
Macht ausrichten, sondern unser Leben ist in erster Linie geprägt<br />
von unserer professionellen und sozialen Einbettung<br />
und den damit verbundenen täglichen grossen und kleinen<br />
Herausforderungen. Diese Herausforderungen sind es, in welche<br />
Gott sich einmischen will, in welchen er konkret erlebbar<br />
sein will. Er tut dies, indem er die Menschen, die sich seiner<br />
Leitung unterstellen, als Arbeiter, Boten, Berater, Helfer, kurz<br />
als Täter seiner Menschenfreundlichkeit, einsetzt.<br />
Gerade im Gesundheitswesen liegt der Vorteil einer derartigen<br />
ganzheitlichen Sichtweise des Menschen auf der Hand. Dennoch<br />
bleibt es eine grosse Herausforderung, diese ganzheitliche<br />
Zuwendung zum Menschen gerade da konkret zu leben,<br />
wo vermehrt hochtechnische Verfahren und Vorgaben, welche<br />
stark von Effizienzgedanken geprägt sind, die Rahmenbedingungen<br />
setzen. Als Stiftungsrat versuche ich mich zu Lösungen<br />
leiten zu lassen, die es ermöglichen, dass in den Einrichtungen<br />
unserer Stiftung Betreute und Betreuer die Menschenliebe<br />
Gottes konkret erleben und erlebbar machen können.<br />
Johannes Fark, Dipl. Wirtschaftsprüfer, lic. iur. HSG<br />
Head Audit Training, Learning & Development, KPMG Schweiz (Direktor)<br />
Seit <strong>2011</strong> Stiftungsrat der Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong><br />
<strong>Bethesda</strong> ist geprägt vom gegenseitigen<br />
Respekt und von der Wertschätzung<br />
der Menschen, unabhängig von<br />
ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft, Kultur<br />
oder Religion.<br />
Als Stiftung mit einer klaren christlichen<br />
Grundlage gehen wir offen und wertschätzend<br />
auf andere zu, wie auch immer ihr<br />
Hintergrund ist. So hat es uns auch Jesus Patrick Langloh<br />
vorgelebt. In der Bibel lesen wir: «Liebe deinen Nächsten wie<br />
dich selbst.» Nicht nur die sollen geliebt werden, die uns am<br />
meisten entsprechen. Der diakonische Dienst wird jedem angeboten.<br />
Das ist echte Nächstenliebe. Vor allem diejenigen,<br />
die Hilfe benötigen, sollen dies spüren können und so auch<br />
Barmherzigkeit erfahren.<br />
In meinem Alltag versuche ich das genau so zu leben. Mit<br />
welchen Augen sehe ich mein Gegenüber? Sehe ich in jedem<br />
Menschen die von Gott hineingelegte Würde? Mit meinem<br />
christlichen Fundament habe ich genug Sicherheit, um mit<br />
Freude und Neugier auf den anderen zuzugehen und das andere<br />
auch zu respektieren. Fremdes wird nicht als Bedrohung<br />
empfunden, sondern immer wieder auch als Bereicherung.<br />
Im Aufeinanderzugehen kann Vertrauen entstehen, können<br />
Brücken gebaut werden. Hier bin ich als Einzelner gefordert,<br />
aber nur so werden Herzen gewonnen. Dieser Leitsatz des<br />
Diakonats <strong>Bethesda</strong> soll darum auch mir persönlich immer<br />
wieder die Richtung meines Handelns und Denkens vorgeben.<br />
Eine Herausforderung, der ich mich gerne stelle!<br />
Patrick Langloh, lic. rer. pol. / MA<br />
Rektor Wirtschaftsgymnasium und Wirtschaftsmittelschule <strong>Basel</strong><br />
Seit 2010 Stiftungsrat der Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong>
<strong>Bethesda</strong> pflegt auf allen Ebenen eine offene,<br />
vertrauensvolle und verantwortungsbewusste<br />
Kommunikation.<br />
Wir hatten im vergangenen Jahr viele Gelegenheiten,<br />
um zu kommunizieren – einfache und<br />
schwierige, angenehme und weniger angenehme.<br />
In direkten Gesprächen ging es um<br />
Umwälzendes genauso wie um Alltägliches,<br />
Gertrud Erismann-Peyer und wir haben intern und teilweise auch gegenüber<br />
der Öffentlichkeit über personelle und organisatorische<br />
Veränderungen berichtet.<br />
Von grossen Änderungen betroffen waren die Mitarbeitenden<br />
unserer Schule: Sie mussten zu einem neuen Arbeitgeber<br />
wechseln. Der Entscheid ist uns allen schwer gefallen, war<br />
aber unausweichlich. Erhebliche Zusatzbelastungen brachte<br />
vielen Mitarbeitenden im Finanzbereich unser Entscheid, das<br />
Rechnungswesen auf Swiss GAAP FER umzustellen.<br />
Erfreuliches konnten wir intern und nach aussen über unsere<br />
Geschäftsergebnisse berichten. Wir können mit Zuversicht in<br />
die Zukunft blicken. Ein gewisses finanzielles Polster erleichtert<br />
es uns, die grossen Herausforderungen, die auf uns zukommen,<br />
zu bewältigen.<br />
Aber auch auf der persönlichen Ebene wird innerhalb von<br />
<strong>Bethesda</strong> Tag für Tag kommuniziert: Pflegende und Ärzte<br />
sprechen mit Patienten und Angehörigen über Freud und Leid<br />
während ihres <strong>Spital</strong>- oder Heimaufenthaltes, Vorgesetzte<br />
reden mit Mitarbeitenden über deren Leistungen, aber auch<br />
über berufliche und persönliche Probleme, und auf verschiedenen<br />
Ebenen wird «verhandelt»: mit Behörden und Krankenkassen,<br />
mit Lieferanten, Kunden, Architekten.<br />
Was ist all diesen Kommunikationsaktivitäten gemeinsam?<br />
Sie müssen offen und ehrlich sein, auch dann, wenn es nicht<br />
angenehm ist. Sie müssen rasch, aber weder unbedacht noch<br />
verfrüht erfolgen. Und vor allem müssen sie auf einem starken<br />
Fundament stehen: dem Vertrauen aller unterschiedlichsten<br />
Partner, dass auch in unserer Kommunikation die ethischen<br />
Grundwerte von <strong>Bethesda</strong> den Weg weisen.<br />
Gertrud Erismann-Peyer, lic. iur.<br />
ehemals Company Secretary der UBS<br />
Seit 2009 Stiftungsrätin der Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong> (vormals Mitglied<br />
des Vorstandes des Vereins Diakonat <strong>Bethesda</strong>)<br />
Vizepräsidentin der Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong><br />
Verwaltungsrätin der <strong>Bethesda</strong> Pflegeresidenz AG<br />
<strong>Bethesda</strong> bietet fachlich beste Dienstleistungen<br />
auf dem Stand neuster Erkenntnisse<br />
an.<br />
Direkt aufgefordert, diesem Leitbildsatz<br />
zu entsprechen, ist die Stiftung Diakonat<br />
<strong>Bethesda</strong> in der heutigen Struktur vor<br />
allem bei der Bereitstellung von Bauten,<br />
Infrastruktur und Betriebsmitteln für ihre<br />
Tochtergesellschaften. Darüber hinaus be-<br />
Carlo Mati<br />
gleitet das Qualitätsgebot die Stiftung in der gesamten Erfüllung<br />
ihres statutarischen Zwecks. Ein aktuelles Beispiel dafür<br />
ist die Entwicklung im Ausbildungsbereich, der sich die Stiftung<br />
im Berichtsjahr zu stellen hatte.<br />
<strong>Bethesda</strong> hat Ende des Berichtsjahrs ihre Pflegefachschule geschlossen<br />
bzw. dem Kanton <strong>Basel</strong>-Stadt übertragen. Die von<br />
den beiden <strong>Basel</strong> angebotenen Rahmenbedingungen und eine<br />
staatliche Ausbildungspolitik, die stark auf die Rekrutierung<br />
grenznaher ausländischer Berufsleute setzt, verunmöglichten<br />
uns die Weiterführung der Schule.<br />
Aus- und Weiterbildung als Fundament fachlich bester Dienstleistungen<br />
bleiben bei uns als Thema damit aber nicht auf der<br />
Strecke. Ganz im Gegenteil! Die Stiftung hat Ende <strong>2011</strong> das<br />
Konzept darüber, wie sich <strong>Bethesda</strong> künftig einbringt, verabschiedet.<br />
Den Auszubildenden in den <strong>Bethesda</strong>-Unternehmen<br />
wollen wir einen konkreten Mehrwert bieten. Den Ausgebildeten<br />
in unsern Unternehmen werden wir überdurchschnittliche<br />
Möglichkeiten zur zielgerichteten Weiterbildung schaffen.<br />
Unsere Weiterbildungsanliegen werden wir mit kompetenten<br />
Partnern konkretisieren und in Angebote umsetzen. So wollen<br />
wir auch mithelfen, dass neue und absehbare Ausbildungsbedürfnisse<br />
über <strong>Bethesda</strong> hinaus abgedeckt werden.<br />
Auf dieser Grundlage einer viel versprechenden Kombination<br />
erstklassiger Aus- und Weiterbildung und menschenfreundlicher<br />
Ausrichtung im Sinne der <strong>Bethesda</strong>-Leitplanken wird<br />
<strong>Bethesda</strong> auch in Zukunft geprägt sein von motivierten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, die fachlich beste Dienstleistungen<br />
auf dem Stand neuester Erkenntnisse gewährleisten.<br />
Carlo Mati, lic. rer. pol.<br />
ehemals Direktor des Verbandes Schweizerischer Kantonalbanken<br />
Seit 2009 Stiftungsrat der Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong> (vormals Mitglied<br />
des Vorstandes des Vereins Diakonat <strong>Bethesda</strong>)<br />
Verwaltungsrat der <strong>Bethesda</strong>Bildung AG<br />
Vizepräsident des Verwaltungsrats der <strong>Bethesda</strong>Bildung AG<br />
7
8<br />
<strong>Bethesda</strong> wird nach zeitgemässen betriebswirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten geführt<br />
und erarbeitet die Mittel für den Erhalt und<br />
den Ausbau sozialdiakonischer Arbeitszweige.<br />
«Bei allem Über-den-Tellerrand-Blicken sind<br />
wir gehalten, dafür zu sorgen, dass die eigene<br />
Suppe warm bleibt, denn mit einer kalten Sup-<br />
Heinz Fankhauser pe ist es schwer, andern warm zu geben.» Mit<br />
diesem Zitat aus der Einleitung zum <strong>Geschäftsbericht</strong> verdeutliche<br />
ich meine Überzeugung: Wir sind gegenüber unserem<br />
Auftrag und unseren Mitarbeitern verantwortlich, haushälterisch<br />
mit unseren finanziellen Ressourcen umzugehen. Gutes<br />
tun und Wachstum generieren können wir nur dann, wenn wir<br />
auch betriebswirtschaftlich erfolgreich sind.<br />
Im Lukasevangelium (19) wird das Gleichnis vom anvertrauten<br />
Geld (Talenten) erzählt. Diese Geschichte hat mich von jeher<br />
fasziniert. Der Erfolgreiche wird belohnt, der Risikoscheue,<br />
der Faule als Taugenichts bezeichnet. Damals war es wohl der<br />
unternehmerische Ansatz, der mich inspirierte. Heute sehe<br />
ich die Bedeutung eher in der Aufforderung, unsere anvertrauten<br />
Talente freudig, mit Überzeugung, einer hohen Gelassenheit,<br />
in grosser Selbstverständlichkeit nutzen zu dürfen.<br />
Die Talente unserer Stiftung liegen in einer langen Tradition<br />
und einer hohen Kompetenz, Bedürftigen zu helfen, in den<br />
zur Verfügung stehenden materiellen Ressourcen und im Potenzial<br />
der vielen Menschen und ihren persönlichen Talenten,<br />
welche engagiert für uns arbeiten. Dies alles können wir<br />
fröhlich, gewinnbringend und vermehrend für «bedürftige<br />
Menschen» einsetzen.<br />
Heinz Fankhauser, Eidg. Dipl. Immobilientreuhänder<br />
Präsident der Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong><br />
Seit 2009 Stiftungsrat der Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong> (vormals Mitglied<br />
des Vorstandes des Vereins Diakonat <strong>Bethesda</strong>)<br />
Verwaltungsrat der <strong>Bethesda</strong> <strong>Spital</strong> AG<br />
<strong>Bethesda</strong> achtet auf Nachhaltigkeit und<br />
geht mit menschlichen und natürlichen<br />
Ressourcen sorgsam um.<br />
Sorgfalt im Umgang mit Ressourcen –<br />
Sorgenfalten wegen knapper Ressourcen.<br />
Die Sorgfalt im Umgang mit menschlichen<br />
und natürlichen Ressourcen zeichnet die<br />
<strong>Bethesda</strong>-Kultur seit den Anfängen ihres Jacqueline<br />
diakonisch-sozialen Handelns aus. Ver- Burckhardt Bertossa<br />
mehrt beschäftigen die Gesundheits-Leistungserbringer der<br />
heutigen Zeit die knapper werdenden Ressourcen und treiben<br />
ihnen die Sorgenfalten auf die Stirn. Längst stellt sich nicht<br />
mehr nur die Frage, ob alles medizinisch und therapeutisch<br />
Machbare sinnvoll sei; längst macht Sorge, dass nicht mehr<br />
alles Sinnvolle machbar, d.h. finanzierbar ist. Umso wesentlicher<br />
wird die Achtsamkeit im Umgang mit Menschen, Zeit<br />
und Mitteln – eine Achtsamkeit, die die Balance findet zwischen<br />
gezieltem und konsequentem Einsatz der Kräfte und<br />
der Gelassenheit, d.h. des Sich-Lassens in Verzicht und Schonung.<br />
Sorgfalt im Umgang mit Ressourcen – nicht nur auf dem Grund<br />
des Leitbildes, auch auf den Dächern unserer Liegenschaften.<br />
Auf den Küsnachter und Basler <strong>Bethesda</strong>-Dächern wurden<br />
im Jahr <strong>2011</strong> 146 000 kWh Solarstrom erzeugt. Die zweite<br />
Energiequelle für die Basler Einrichtungen werden Holzschnitzel<br />
sein. Das neue Pflegezentrum wird im Minergie-P-Standard<br />
gebaut. <strong>Bethesda</strong> bemüht sich nach Kräften, sich nicht einfach<br />
an Energie zu besorgen, was es braucht, sondern verantwortungsvoll<br />
mit der Mitwelt und der Schöpfung umzugehen.<br />
Jacqueline Burckhardt Bertossa, lic. iur.<br />
Advokatin und Notarin, Partnerin burckhardt AG<br />
Seit 2009 Stiftungsrätin der Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong> (vormals Mitglied<br />
des Vorstandes des Vereins Diakonat <strong>Bethesda</strong>)
<strong>Bethesda</strong> nimmt gesellschaftliche Veränderungen<br />
wahr und verhält sich innovativ.<br />
Das Diakonat <strong>Bethesda</strong> nimmt aktiv<br />
teil an der Gestaltung der Gesellschaft.<br />
Veränderungen und neu entstehende<br />
sozial-diakonische Bedürfnisse werden<br />
vorausblickend wahrgenommen und<br />
durch innovatives Verhalten als Chancen<br />
Peter Bosshard<br />
ausgenutzt.<br />
Die gesellschaftlichen Veränderungen und der globale Wettbewerb<br />
erzwingen einen Umbruch. Die Rahmenbedingungen<br />
ändern sich rapide und die Ökonomisierung hat auch den sozialdiakonischen<br />
Auftrag längst erfasst. Um die grossen Herausforderungen<br />
unserer Gesellschaft bewältigen zu können, gilt es,<br />
auf neue Wege zu setzen. Wir halten uns nicht mit der Konsolidierung<br />
der heutigen Tätigkeitsfelder auf, sondern bauen unsere<br />
Wirksamkeit gezielt aus, wie wir mit drei Beispielen zeigen:<br />
Die gesellschaftliche Entwicklung führt unwillkürlich zu grosser<br />
Nachfrage nach Gestaltungsmöglichkeiten in der Lebensphase<br />
der abnehmenden Kräfte. Auf Basis unseres Grundauftrages<br />
verhelfen wir Menschen zum «Zu-Hause-Sein» bis zum Sterben.<br />
Wir konkretisieren die möglichst lückenlose Versorgungskette<br />
und erweitern unsere Tätigkeit im strategischen Geschäftsfeld<br />
«Betreuung und Pflege im Alter» deutlich.<br />
In der Akutsomatik betreiben wir weiterhin das <strong>Bethesda</strong> <strong>Spital</strong><br />
in <strong>Basel</strong>. Die Kerndisziplinen werden durch gezielte Kooperationen,<br />
Übernahmen und/oder Beteiligungen gestärkt. So festigen<br />
wir unsere Präsenz und Bedeutung auf dem Basler <strong>Spital</strong>markt.<br />
Die Aus- und Weiterbildung wird neu konzipiert. Sie erfolgt<br />
einerseits in Form der konkreten Unterstützung unserer Betriebe<br />
für deren Mitarbeitende sowie in Form von Bildungsangeboten<br />
für Patienten. Anderseits beteiligen wir uns bei geeigneten<br />
Weiterbildungsanbietern.<br />
Peter Bosshard, freiberuflicher Unternehmer<br />
ehemals Senior Management Consultant bei Mercuri Urval AG, Direktor<br />
Zeba AG <strong>Basel</strong>, Divisionsleiter Medical/Pharma Beiersdorf Schweiz AG<br />
Seit <strong>2011</strong> Stiftungsrat der Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong><br />
Vizepräsident des Verwaltungsrats der <strong>Bethesda</strong> <strong>Spital</strong> AG
12<br />
Jürg Matter<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> Direktion<br />
Die warme Suppe<br />
«Buchstabensuppe: Das Alphabet stürzt aus den Worten:<br />
Wir schöpfen das Chaos mit Löffeln.» (Klaus Merz, Unterkulm)<br />
Der Lyriker Klaus Merz (Basler Lyrikpreis<br />
2012) und unser Präsident, Heinz Fankhauser,<br />
haben nicht nur den Wohnort Unterkulm<br />
AG gemeinsam, sondern eine offensichtliche<br />
Affinität zu Suppe, Buchstaben<br />
(Zahlen) Tellern und deren Rändern.<br />
Die Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong> kann im Rückblick auf <strong>2011</strong><br />
mit Fug und Recht behaupten: Angesichts eines Cashflows<br />
von MCHF 12,4 haben wir unsere Suppe «warm gehalten»<br />
(siehe Editorial). Sowohl Stiftung als auch die Betriebe <strong>Spital</strong><br />
und Pflegeresidenz haben zum mehr als befriedigenden Ergebnis<br />
beigetragen. Genugtuung einerseits, noch mehr Dankbarkeit<br />
andererseits sind die vorherrschenden Eindrücke beim<br />
Studieren von Bilanz und Erfolgsrechnung.<br />
Umstellung auf Swiss GAAP FER<br />
Eine wegweisende Entscheidung hat der Stiftungsrat bezüglich<br />
Rechnungslegungsprinzipien der Gesamtunternehmung<br />
getroffen. Die kantonale Leistungsvereinbarung mit der<br />
<strong>Bethesda</strong> <strong>Spital</strong> AG sieht für alle <strong>Spital</strong>-Leistungserbringer die<br />
Erstellung der Jahresrechnungen nach den Fachempfehlungen<br />
zur Rechnungslegung der Schweizerischen Fachkommission<br />
Swiss GAAP FER vor. In Rücksprache mit unserer Revisionsgesellschaft<br />
haben wir uns entschieden, die Rechnungslegung<br />
aller Tochtergesellschaften wie auch diejenige der Stiftung<br />
nach demselben Prinzip zu gestalten. Ich gestehe den<br />
zwischenzeitlichen Eindruck während dieser Umstellungsphase,<br />
aus der Buchstaben-(resp. Zahlen-)Suppe das Chaos mit<br />
Löffeln geschöpft zu haben. Schlussendlich aber erscheinen<br />
unsere bereinigten Zahlen ab neuer Eröffnungsbilanz per<br />
1.1.<strong>2011</strong> in neuem Licht.<br />
True and fair<br />
Einer der Hauptgründe für die Umstellung von OR-Rechnungslegungsstandards<br />
auf Swiss GAAP FER ist sicherlich die Vergleichbarkeit<br />
der Zahlen der Erfolgsrechnung. Daneben gibt<br />
es die Leitidee der Darstellung der Zahlen «true and fair view»:<br />
Ergebnisgestaltung wird zunehmend schwieriger und aus<br />
Sicht der Gemeinnützigkeit, die primär der Öffentlichkeit verpflichtet<br />
ist, ethisch unnötig. So vermittelt die Jahresrechnung<br />
<strong>2011</strong> ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.<br />
Risikomanagement/IKS<br />
Die Transformation eines Vereins Diakonat <strong>Bethesda</strong> in eine<br />
Stiftung mit angeschlossenen Tochtergesellschaften hat eine<br />
Unzahl von Einzelkonsequenzen. Prägend für das Jahr <strong>2011</strong><br />
war die Adaption althergebrachter Umgangsformen, Traditionen,<br />
ungeschriebener Gesetze, eingeschliffener Gewohnheiten<br />
an die neuen Gegebenheiten und Vertragsverhältnisse.<br />
Herausgegriffen seien daraus die Themata Risikomanagement<br />
und IKS (Internes Kontrollsystem). In Workshops haben sich<br />
die Stiftungsräte für die Muttergesellschaft und die Verwaltungsräte<br />
für die Tochtergesellschaften auf die Hauptrisiken,<br />
deren Gewichtung und deren Management (getroffene und zu<br />
treffende Massnahmen) geeinigt.<br />
Die IKS-Konzepte haben wir auf Stiftungs- und Betriebsgesellschaftsebene<br />
den jeweiligen Erfordernissen entsprechend<br />
neu formuliert und die IKS-Anforderungen verfasst.<br />
Frau Gertrud Erismann-Peyer, der Risiko-Gesamtverantwortlichen<br />
der Stiftung, sei ein herzlichstes Vergelts Gott gesagt<br />
für ihr profundes Wissen, ihre Bereitschaft, dieses einzusetzen,<br />
und ihre Geduld mit allen Praktikern!<br />
Emil Oesch: «So mancher scheiterte, weil er vergass, dass<br />
Leben Dienst ist.»<br />
Grundauftrag/strategische Leitidee<br />
Der Stiftungsrat hat einen mehrteiligen Strategieworkshop<br />
gestartet mit dem Ziel, strategische Leitideen zu skizzieren,<br />
zu diskutieren und zu verabschieden.<br />
Wie schon in den Ursprüngen aller <strong>Bethesda</strong>-Tätigkeiten ergibt<br />
sich unser Grundauftrag auch heute aus der Verantwortung<br />
der christlichen Kirche für die Gesellschaft, deren Teil<br />
wir sind. Ich persönlich bin überzeugt, dass das diakonischsoziale<br />
Denken und Handeln innerhalb unserer Gesellschaft in<br />
Zukunft eine gegenüber heute wieder bedeutendere Rolle<br />
spielen wird. Entsprechend werden Einrichtungen mit gemein-
nütziger und christlicher Wertebasis ihren Einflussbereich notwendigerweise<br />
ausbauen können.<br />
Als strategische Leitidee kristallisiert sich mehr und mehr der<br />
Ausbau unserer Tätigkeit im strategischen Geschäftsfeld<br />
Betreuung und Pflege im Alter heraus. Die gesellschaftliche<br />
Entwicklung führt unwillkürlich zu grosser Nachfrage nach Gestaltungsmöglichkeiten<br />
der Lebensphase der abnehmenden<br />
Kräfte. Das «Zu-Hause-Sein» des alten Menschen bedingt die<br />
möglichst lückenlose Versorgungskette von ambulanten,<br />
tages- und nachtstrukturellen sowie stationären Einrichtungen.<br />
Ganz grundsätzlich wird die Frage der Ausgestaltung des<br />
strategischen Geschäftsfeldes «Aus- und Weiterbildung» zu<br />
beantworten sein. Im Stiftungszweckartikel explizit festgehalten,<br />
werden nach der Schliessung der Pflegeschule und des<br />
«Seminars am <strong>Bethesda</strong>» neue Tätigkeitsfelder abgesteckt<br />
und Kooperationen gebildet.<br />
Leiter Immobilien<br />
Der damalige Vereinsvorstand hat in der Definition der neuen<br />
Struktur entschieden, die Grundstücke und den Immobilienbestand<br />
in der Stiftungsbilanz zu belassen. Entsprechend ist<br />
die Stiftung mit dem Unterhalt bzw. Neubau der Gebäudeinfrastruktur<br />
betraut. Im Hinblick auf die grossen Bauvorhaben<br />
der nächsten 3 bis 5 Jahre hat der Stiftungsrat für die Interessensvertretung<br />
der Bauherrschaft Diakonat <strong>Bethesda</strong> eine<br />
neue Stelle «Leiter Immobilien» ausgeschrieben und in der<br />
Person von Herrn Hans Kaufmann besetzen können. Sein<br />
Hauptaugenmerk richtet der Ökonom und Immobilienprofi auf<br />
die Koordination der verschiedenen Baustellen auf dem Basler<br />
Areal mit Neubau Parking, Neubau Pflegezentrum und Sanierung/Umbau<br />
<strong>Spital</strong>hauptgebäude. Daneben gilt seine Aufmerksamkeit<br />
der Totalsanierung und der teilweisen Neugestaltung<br />
der Wohntrakte in der Pflegeresidenz Küsnacht.<br />
Pflegezentrum/Parking<br />
An der Jurierung des Architektenwettbewerbs für das neue<br />
Pflegezentrum entlang der Gellertstrasse vom 3.3.<strong>2011</strong><br />
gingen Kägi & Schnabel Architekten, <strong>Basel</strong>, als Sieger hervor.<br />
Seither ist in intensiven Gesprächs- und Entscheidungsrunden<br />
dieses Projekt weiterentwickelt und zur Baueingabereife vorangetrieben<br />
worden. An seiner ersten Sitzung im Januar 2012 hat<br />
der «Stiftungsrats-Ausschuss Immobilien» das Vorprojekt zur<br />
Baueingabe verabschiedet. Geplant sind insgesamt 134 Betten<br />
(102 Pflegebetten, 20 Residenzplätze, 12 Plätze in einer Pflegewohngruppe)<br />
inkl. einer Dementenabteilung mit 17 Plätzen.<br />
Bei vorliegender Baubewilligung, entsprechendem Grossratsbeschluss<br />
bezüglich Mitfinanzierung und Baufreigabe/Finanzierungssicherung<br />
durch die <strong>Bethesda</strong>-Gremien kann der Baubeginn<br />
im Sommer 2012 sein. Die Eröffnung ist für Sommer/<br />
Herbst 2014 vorgesehen.<br />
Von den insgesamt auf unserem Areal bewilligten rund<br />
300 Parkplätzen werden wir in einem neuen unterirdischen<br />
Parking 180 Plätze anbieten können.<br />
Leben und Wohnen à la carte<br />
Auf Basis des Gestaltungsplans aus dem Jahre 2008 ist die<br />
Umparzellierungsfläche für die grosse Wohnanlage definiert.<br />
Im Sinne einer vernünftigen Etappierung des gesamten Bauvolumens<br />
hat der Stiftungsrat entschieden, die Realisierung<br />
der altersgerechten Wohnungen erst nach Abschluss sämtlicher<br />
Projektierungsarbeiten für Pflegezentrum, Parking und<br />
<strong>Spital</strong>gebäude sowie nach dem Abschluss der ersten Bauetappen<br />
in Angriff zu nehmen. Wir gehen davon aus, dass<br />
diese Planungsfortsetzung für die Wohnungen im Jahr 2013<br />
lanciert wird.<br />
Schulgebäude G 146<br />
Nach der Schliessung unserer Pflegeschule und der damit<br />
verbundenen Einstellung des «Seminars am <strong>Bethesda</strong>» wird<br />
derzeit die Idee geprüft, das Schulgebäude zu den Raumressourcen<br />
des <strong>Spital</strong>betriebes zu schlagen. Im Vordergrund<br />
steht die Überlegung, diese Gebäudekubatur umzubauen und<br />
als Geburtsklinik umzunutzen.<br />
Das Jugendsozialwerk des Blauen Kreuzes BL auf<br />
unserem Gelände<br />
Das Angebot «teilbetreutes Wohnen Jugendlicher» hat nun<br />
neu die Stiftung Jugendsozialwerk des Blauen Kreuzes BL<br />
übernommen. Am 1.8.<strong>2011</strong> haben die Blaukreuz-Verantwort-<br />
13
14<br />
lichen die Jugendwohngruppen im Park eröffnet. In der Liegenschaft<br />
G 180 (ehemaliges Pfarrhaus) und auf einem Stock<br />
in der Liegenschaft Ahorn werden 2 Wohngruppen mit je<br />
5 Jugendlichen angeboten, die sich in einer Lebenssituation<br />
befinden, die ein betreutes Wohnen erfordert. In die Liegenschaft<br />
G 150 (ehemaliges Direktorenwohnhaus) sind die Mitarbeiter<br />
der Stiftung eingezogen. Die Stiftung hat damit ihr eigenes<br />
Domizil, gewissermassen ihren eigenen «Sitz im Leben».<br />
Ethikkommission<br />
Pfr. Dr. Luzius Müller ist neuer Koordinator unserer mittlerweile<br />
etablierten Ethikkommission Diakonat <strong>Bethesda</strong>. Solche<br />
Einrichtungen sind in den letzten 15 Jahren zunehmend in<br />
Institutionen des Gesundheitswesens eingeführt worden.<br />
Immer komplexer werdende Entscheidungszusammenhänge<br />
generieren nicht selten moralische Probleme bezüglich der<br />
medizinischen Behandlung und Pflege von Patienten. Hier<br />
verfolgen Ethikkommissionen das Ziel, dem jeweiligen Team<br />
beratend zur Seite zu stehen. Auch kirchlich-diakonische Einrichtungen<br />
haben solche Strukturen systematisch eingeführt.<br />
Dozentur für Diakoniewissenschaft der Uni Bern<br />
In einer vorerst auf 3 Jahre festgelegten Zusammenarbeit zwischen<br />
der Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong> und Christoph Sigrist,<br />
dem Lehrstuhlinhaber der Dozentur für Diakoniewissenschaft<br />
der Uni Bern, werden verschiedene Formen der gegenseitigen<br />
Bereicherung, des Zusammenwirkens wie gemeinsame<br />
Lehrveranstaltungen, Weiterbildungsmodule u.a.m. angeboten<br />
und gelebt werden. Beide Seiten sind wir überzeugt, dass<br />
diakonische Werke und diakoniewissenschaftliche Forschung<br />
gegenseitige Befruchtung brauchen. Beide wissen wir uns<br />
auf unterschiedlicher Ebene unserer Gesellschaft mit ihren<br />
drängenden Fragen verpflichtet.<br />
Entwicklung – Reife<br />
Dieses äusserlich betrachtet unspektakuläre Jahr <strong>2011</strong> war<br />
für unsere Stiftung ungemein wichtig – im Sinne der Entwicklung:<br />
Wir haben uns entwickelt, d.h. – wörtlich verstanden –<br />
zur Stiftung mit Stiftungsrat und Ausschüssen mitsamt den<br />
Tochtergesellschaften mit ihren verantwortlichen Gremien<br />
aus den alten Vereinsstrukturen heraus entwickelt und damit<br />
neu gewickelt; wir haben das Zusammenspiel geübt, Kompetenzfragen<br />
geklärt, Dienstleistungsverträge diskutiert und abgeschlossen<br />
und uns in den neuformierten Gremien zusammengefunden.<br />
Wir haben einen Reifeprozess hinter uns – und<br />
vermutlich immerwährend vor uns! Alle <strong>Bethesda</strong>-Protagonisten<br />
sind ein Jahr älter geworden (aber nicht etwa alt, obwohl<br />
der Komparativ «älter» aussagt, dass jemand sich jünger als<br />
alt versteht genauso wie der Jüngere älter ist der Junge!). Wir<br />
stellen uns vor, als Stiftung alt und reif genug für einen nächsten<br />
Entwicklungsschritt zu sein: vermehrt Einfluss auf gesellschaftliche<br />
Prozesse zu nehmen.<br />
Entschlossen blicken wir über den Tellerrand hinaus!<br />
Dank<br />
Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Repräsentanten des<br />
BUD (Bau- und Umweltdepartementes) sowie des GD (Gesundheitsdepartementes)<br />
erlebe ich seit Jahren konstruktiv<br />
und kooperativ. Meine Anerkennung gilt unseren Planungspartnern<br />
in beiden Departementen.<br />
Meine hohe Achtung gebührt auch allen 6 Gremien: dem Stiftungsrat<br />
und den beiden Ausschüssen Immobilien und Audit<br />
and Governance sowie den drei Verwaltungsräten der Tochtergesellschaften.<br />
In unzähligen Gesprächen, Sitzungen, Workshops<br />
und Tagungen wurde das alte Gebilde <strong>Bethesda</strong> neu<br />
formatiert und neu ausgerichtet.<br />
Und nicht zuletzt sei wiederholt, dass <strong>Bethesda</strong> das nur tut,<br />
um letztlich <strong>Bethesda</strong> zu bleiben: im Sinne unserer Gründerdiakonissen<br />
den Menschen verpflichtet, die Betreuung und<br />
Pflege benötigen. Unsere Schwestern haben den Grundstein<br />
gelegt, auf dem weiterzubauen wir uns definitiv und ohne<br />
Abstriche verpflichtet fühlen.<br />
Wärme geben kann ich nur mit einer heissen Suppe. Wir<br />
sorgen dafür, dass sie warm bleibt – und blicken gleichzeitig<br />
über den Tellerrand.<br />
Jürg Matter<br />
Direktor Diakonat
16 Interview zwischen Jürg Matter und Hans Kaufmann<br />
Neubauprojekte auf dem <strong>Bethesda</strong> Areal<br />
Jürg Matter: «Humor und Geduld sind Kamele,<br />
mit denen wir durch jede Wüste kommen.»<br />
(Phil Bosmans)<br />
Hans Kaufmann, gibt es Situationen, in denen<br />
dich Humor und Geduld verlassen?<br />
Hans Kaufmann<br />
Eigentlich nein – zum guten Glück! Wenn ich<br />
einige Zeit zurückblicke, war dies in Genf, wo wir über 10 Jahre<br />
gebraucht haben, um ein neues Einrichtungshaus zu realisieren,<br />
zeitweise beinahe der Fall. Es hat sich alles zum Guten<br />
gewendet, obwohl mir Politiker und Nachbarn gesagt haben,<br />
ich würde es niemals schaffen, an diesem Standort zu bauen.<br />
Entsprechend gross war die Freude bei der Eröffnung, und<br />
sogar frühere Gegner des Projektes haben mir gratuliert und<br />
sich für die gute Zusammenarbeit bedankt.<br />
Wo es manchmal viel Geduld braucht, aber mich der Humor<br />
nie verlässt, ist bei unseren vier Kindern. Die Familie gibt mir<br />
Kraft, und gemeinsam verbringen wir viel Zeit in der freien<br />
Natur, um aufzutanken.<br />
A propos «Bauen» und «Genf»: einige Stichworte zu<br />
deinem «Werdegang»…<br />
Ich habe in <strong>Basel</strong> Ökonomie studiert und in Konstanz ein Aufbaustudium<br />
gemacht. Neben und nach dem Studium war ich<br />
einige Jahre in der Treuhandbranche tätig. Vor über 20 Jahren<br />
habe ich als Leiter Administration bei IKEA in Gelterkinden begonnen.<br />
Einige Jahre später wurde ich zum Direktor der IKEA<br />
Immobilien AG und dann auch noch zum Direktor von Mega<br />
Development in Pratteln (eine weitere Konzerngesellschaft)<br />
ernannt. In der Schweiz haben wir unter meiner Leitung gut<br />
50 Projekte realisiert und etwa eine Milliarde Franken investiert.<br />
Unter diesen Projekten war von der Restauranterweiterung<br />
bis zum grössten Shoppingcenter im Tessin alles dabei.<br />
Dies hat etliche Verhandlungen mit Grundeigentümern,<br />
Nachbarn, Planern und zukünftigen Nutzern bedingt. Zudem<br />
mussten wir für alle Projekte eine Rentabilität, welche über<br />
den Renditen auf dem Schweizer Immobilienmarkt liegt,<br />
nachweisen. Dies bedeutete bei guter Qualität ein striktes<br />
Kostenmanagement.<br />
Toll war, dass es uns gelungen ist, seit 2007 konsequent alle<br />
Gebäude im Minergie-Standard zu erstellen und im Konzern<br />
hier eine Vorreiterrolle zu besetzen. Neben vier Möbelhäusern<br />
haben wir auch den Minergie-Standard für Büro- und Lagergebäude,<br />
aber auch für Fachmärkte und Shoppingcenter mit<br />
einer Energiebezugsfläche von über 450 000 m2 realisiert.<br />
Auf welches Gebäude bist du besonders stolz?<br />
Ein Highlight war sicherlich das Mulitplexkino in Dietlikon,<br />
welches wir gebaut und an Pathé vermietet haben. Die Skepsis<br />
gegen dieses Projekt war intern anfänglich sehr gross. Die<br />
Organisation in Russland hat dann aber zwei Multiplexkinos<br />
gebaut. Daneben zählt sicherlich auch das Outlet Center in<br />
Aubonne bei Lausanne, das erste dieser Art im IKEA Konzern,<br />
mit über 50 Mietern zu den sehr interessanten Gebäudekomplexen.<br />
Es macht viel Spass, mit unterschiedlichen Nutzern<br />
zusammenzuarbeiten – in diesem Falle waren es viele internationale<br />
Brands wie Nike, Adidas, Puma. Mexx, Levis‘ und<br />
viele andere.<br />
<strong>Bethesda</strong> baut vergleichsweise bescheiden. Wie weit ist<br />
die Planung des neuen Pflegezentrums gediehen?<br />
Der Hauptzugang zum neuen Pflegezentrum liegt, wie derjenige<br />
des <strong>Spital</strong>s, an der Gellertstrasse. Im Erdgeschoss sind<br />
die Cafeteria, der Empfang, ein Coiffeursalon sowie die Administration<br />
untergebracht. In der warmen Jahreszeit soll der<br />
Restaurationsbetrieb auch im Garten geführt werden.<br />
Ebenfalls im Erdgeschoss ist eine Pflegewohngruppe mit<br />
12 Bewohnerzimmern untergebracht. Die Obergeschosse<br />
sind in jeweils zwei Pflegegruppen mit je 17 Bewohnerzimmern<br />
unterteilt. Im Attikageschoss befindet sich die Residenzabteilung<br />
mit 20 grösseren Bewohnerzimmern. Total hat das<br />
Gebäude 134 Betten. Geprüft wird derzeit, ob die Fassade<br />
aus Solarpanels erstellt werden kann. Auf dem Dach ist eine<br />
Photovoltaik-Anlage geplant.<br />
Gleichzeitig mit dem Pflegezentrum sollen unterirdische<br />
zusätzliche Parkplätze entstehen.<br />
Die Zahl der Parkplätze, welche wir bauen dürfen, ist entsprechend<br />
den kantonalen Vorschriften begrenzt. Zudem ist der<br />
Bau von Parkplätzen – v.a. von unterirdischen – teuer. Durch<br />
die Bewirtschaftung respektive Vermietung der Plätze soll die-
sen Umständen Rechnung getragen werden. So gesehen ist<br />
die Miete der Parkplätze relativ teuer, aber noch immer einiges<br />
günstiger als in der Innenstadt.<br />
Immer wieder wird nach dem Zeitpunkt der Realisierung<br />
der altersgerechten Wohnungen im Südteil des Areals gefragt.<br />
Wir hoffen, dass wir die Wohnüberbauung in ca. 3 Jahren realisieren<br />
können. Dies nach der Eröffnung von Tiefgarage, Pflegezentrum<br />
und dem <strong>Spital</strong>umbau, der 2015 abgeschlossen<br />
werden soll.<br />
Zu koordinieren sind die beiden Neubauprojekte mit der<br />
umfassenden Sanierung des <strong>Spital</strong>gebäudes. Wo liegen<br />
die wesentlichen Schnittstellen?<br />
Ganz zentral ist der Bau der unterirdischen Parkplätze. Wir<br />
haben die Tiefgarage vom <strong>Spital</strong>gebäude weggeschoben, um<br />
die Einflüsse während der Bauzeit zu minimieren und Baukos -<br />
ten zu sparen. Ein Versorgungstunnel soll das <strong>Spital</strong> und das<br />
Pflegezentrum verbinden. Durch diesen Tunnel werden die<br />
Speisen aus der <strong>Spital</strong>küche angeliefert und die Wäsche<br />
transportiert. Der Bau des Versorgungstunnels und der Einfahrtsrampe<br />
zum Parking wird aber schon noch zur logistischen<br />
Herausforderung und muss gut vorbereitet werden.<br />
Der Zugang zum <strong>Spital</strong> muss zu jedem Zeitpunkt gewährleistet<br />
sein.<br />
Daneben planen wir auch die Gesamtsanierung des <strong>Spital</strong>s.<br />
Dabei werden diejenigen Bereiche des <strong>Spital</strong>s wie Küche<br />
und Wäscherei, welche das Pflegezentrum mitnutzen wird,<br />
vorgezogen.<br />
Schliesslich stehen auch in der <strong>Bethesda</strong> Pflegeresidenz in<br />
Küsnacht ZH grössere Sanierungen und Umbauten bevor.<br />
In Küsnacht planen wir den Einbau von 8 neuen Einzelzimmern<br />
sowie die Sanierung der bestehenden 116 Zimmer und<br />
Nasszellen. Dafür sollen rund 15 Millionen investiert werden.<br />
Wie siehst du den inneren Zusammenhang mit Gemeinnützigkeit<br />
und der Stiftungswachstumsstrategie?<br />
Mit dem Pflegeheim und den Alterswohnungen leisten wir<br />
einen wesentlichen Beitrag, um die demographischen Herausforderungen<br />
der kommenden Jahre zu lösen. In einer äusserst<br />
beliebten Wohngegend bieten wir älteren Menschen an, ihren<br />
Lebensabend in einem fürsorglichen Umfeld zu verbringen.<br />
Sie können hier je nach gesundheitlichem Zustand die benötigten<br />
Dienste in Anspruch nehmen.<br />
Die aufwendigen Pflegekosten und die hohen Bodenpreise im<br />
Gellert liessen wesentlich einträglichere Nutzungsarten auf<br />
dem Areal auf den ersten Blick attraktiver erscheinen.Die Stiftung<br />
hat einen gemeinnützigen Zweck, und somit streben wir<br />
eben keine Gewinnmaximierung an. Vielmehr soll ein Ertrag,<br />
welcher den langfristigen Bestand der Stiftung, aber auch die<br />
Erbringung weiterer Dienstleistungen ermöglichen soll, erzielt<br />
werden. Hier sehe ich derzeit auch meine Hauptaufgabe:<br />
Durch ein striktes Bau- und Kostenmanagement muss sichergestellt<br />
sein, dass wir die Neu- und Umbauten in einer guten<br />
Qualität zu akzeptablen Kosten erstellen können.<br />
Wird <strong>Bethesda</strong> nun auch vom grünen Daumen angesteckt?<br />
Wenn man das so sagen will, ja. Aber <strong>Bethesda</strong> hat schon zuvor<br />
Nachhaltigkeit gelebt. So gibt es bereits auf zwei Dächern<br />
Solaranlagen mit 20 resp. 40 kW Leistung. Auch beim Management<br />
spüre ich eine grosse Offenheit für Umweltfragen. So<br />
soll das Pflegezentrum im Minergie-Standard gebaut und die<br />
neue Energiezentrale hauptsächlich mit Holz aus heimischen<br />
Wäldern beheizt werden. Mein Anliegen ist es, dies zu vernünftigen<br />
Kosten und mit einer akzeptablen Paybackzeit zu<br />
erstellen, damit wir die eigentlichen Aufgaben der Stiftung<br />
weiterhin gut erfüllen können.<br />
Hans Kaufmann, lic. rer. pol. & lic. oec. Int.<br />
Leiter Immobilien Diakonat, vormals Leiter Administration und dann<br />
Direktor bei IKEA<br />
17
18 Situationsplan <strong>Bethesda</strong> mit Neubau Pflegezentrum
20 Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL<br />
Neue Kooperation mit dem Jugendsozialwerk<br />
Geschützter Raum für junge Menschen:<br />
Im August <strong>2011</strong> eröffnete die Stiftung<br />
Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL in der<br />
Gellertstrasse 180 ein Haus zur Betreuung<br />
von Jugendlichen. Der wunderschön ange-<br />
Ueli Rediger<br />
legte Park, der an das Haus angrenzt, gab<br />
dem neusten Zweig des Werkes seinen Namen: «Jugendwohngruppen<br />
im Park».<br />
Hilfe bei Alltagsbewältigung<br />
Der Präsident des Vereins Zunamis und die Fachstelle Jugendhilfe<br />
<strong>Basel</strong>-Stadt hatten sich an das Jugendsozialwerk gewandt,<br />
weil personelle Schwierigkeiten im Verein Zunamis<br />
eine Weiterführung der Jugendwohngruppen gefährdeten.<br />
Unter einer neuen Trägerschaft sollten die Wohngruppen<br />
weitergeführt werden. Da das Jugendsozialwerk im Kanton<br />
<strong>Basel</strong>land bereits zwei Wohnheime führt und ein bekannter<br />
Dienstleister für Jugend- und Sozialarbeit ist, passte die Anfrage<br />
gut zur Institution.<br />
Unter der Leitung von Ueli Rediger, der bislang Betriebsleiter<br />
im Wohn- und Arbeitszentrum Bernhardsberg des Jugendsozialwerks<br />
war, werden 15- bis 22-Jährige betreut. Sie können<br />
wegen sozialer Schwierigkeiten nicht mehr bei den Eltern<br />
leben. In den Jugendwohngruppen im Park finden sie einen<br />
geschützten Raum, in dem sie sich individuell entwickeln können.<br />
Das sozialpädagogische Team unterstützt die Bewohner<br />
in der Alltagsbewältigung sowie in der sozialen und beruflichen<br />
Integration. Die Jugendlichen werden zu selbstständigem<br />
Handeln angeleitet, und sie werden motiviert, Eigenverantwortung<br />
zu übernehmen.<br />
Entdeckung von Ressourcen<br />
Die Mitarbeitenden unterstützen die Bewohner, ihre Ressourcen<br />
zu entdecken. Besonderes Augenmerk liegt auf dem<br />
fachlich vernetzten Arbeiten mit den beteiligten Behörden,<br />
Fachstellen und Eltern. Alle Bewohner müssen eine Tagesstruktur<br />
haben, das heisst, sie gehen entweder zur Schule,<br />
machen eine Lehre oder haben einen Arbeitsplatz. Die Auslastung<br />
der Zimmer im ehemaligen Pfarrhaus und ab Herbst<br />
<strong>2011</strong> auch im Haus Ahorn lag in den ersten Monaten bei<br />
90 Prozent. Im Frühjahr 2012 werden weitere 10 Zimmer im<br />
Haus Ahorn dazugemietet, sodass insgesamt 20 Plätze zur<br />
Verfügung stehen werden.<br />
Identität und Vision<br />
Die Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL ist ein Dienstleister<br />
für Jugend- und Sozialarbeit. Sie engagiert sich in der<br />
Sucht- und Präventionsarbeit sowie in der sozialen und beruflichen<br />
Integration. Sie arbeitet im Auftrag von Behörden und<br />
privaten Institutionen. Seit 2002 ist das Jugendsozialwerk unter<br />
dem Dach des Blauen Kreuzes als eigenständige Stiftung<br />
in der Schweiz tätig.<br />
Ueli Rediger, Sozialpädagoge FH<br />
Leiter der Jugendwohngruppen im Park, seit August <strong>2011</strong> in der<br />
aktuellen Funktion<br />
Zahlen und Fakten<br />
Wohnplätze für betreutes Wohnen<br />
in Liestal, Oberwil und Pratteln 67<br />
Arbeitsintegrationsplätze<br />
in Pratteln, Reinach, Oberwil und Liestal: 130<br />
Gemeinden im Kanton BL, die einen<br />
Leistungsauftrag für offene Kinderund<br />
Jugendarbeit erteilen 35<br />
Im Jugedsozialwerk engagieren sich:<br />
Mitarbeitende 70<br />
Freiwillige 90<br />
Mitarbeitende in Ausbildung 12
Ethikkomission Diakonat <strong>Bethesda</strong><br />
Der Wille des Patienten steht im Vordergrund<br />
Ab 2013 tritt das neue Erwachsenenschutzgesetz in Kraft.<br />
Es sieht u.a. vor, dass der sogenannten Patientenverfügung<br />
(PV) eine grössere Rolle zukommen soll. In einer PV erklärt<br />
ein Patient für den Fall, dass er seine Urteilsfähigkeit verliert,<br />
seinen Willen bez. einer medizinischen Behandlung.<br />
Luzius Müller<br />
Dies können spezifische Angaben über lebensverlängernde<br />
Massnahmen oder eine allgemeine Beschreibung der eigenen Werte im Hinblick<br />
auf Behandlungen am Lebensende sein. Auch die Nennung einer Person<br />
ist möglich, die bei medizinischen Entscheidungen als Stellvertreter beigezogen<br />
werden kann. Die PV soll helfen, dem Willen des Patienten – wenn er seine Urteilsfähigkeit<br />
verloren hat – Rechnung zu tragen. Sie soll in schwierigen<br />
Situationen eine Entscheidungshilfe für das Medizinalpersonal sein.<br />
Die Gesetzesänderung wird eine Veränderung<br />
der klinischen Praxis nach sich<br />
ziehen, auch weil das Erwachsenenschutzgesetz<br />
vorsieht, dass sich Angehörige<br />
an die Erwachsenenschutzbehörde<br />
wenden können, sofern der PV nicht<br />
entsprochen wird.<br />
Nun wird die PV auch allerhand Fragen<br />
aufwerfen: Wie bringt eine Institution in<br />
Erfahrung, ob eine PV vorliegt? In welchem<br />
Umfang kann Patienten Beratung<br />
in Sachen PV angeboten werden? Wie<br />
wird die Berücksichtigung einer PV dokumentiert?<br />
Aber auch: Welchen formalen<br />
und inhaltlichen Kriterien muss eine PV<br />
genügen?<br />
Die Ethikkommission am <strong>Bethesda</strong> (EBE)<br />
hat im Juni <strong>2011</strong> Leitlinien zum Umgang<br />
mit Patientenverfügungen vorgelegt. Sie<br />
sollen die institutionsinternen Modalitäten<br />
für Befragung, Beratung, Dokumentation,<br />
Aufbewahrung hinsichtlich PV<br />
und die Anwendung einer PV zu entwickeln<br />
helfen, sodass jede Institution<br />
eigene Prozessabläufe entwickeln kann.<br />
Die Leitlinien beschreiben unterschiedliche<br />
Ausgangssituationen und weisen<br />
auf begleitende Prozesse, wie Schulung<br />
der Mitarbeitenden und Evaluation der<br />
Prozesse, hin. Die Leitlinien, die massgeblich<br />
durch das Engagement von<br />
Settimio Monteverde, dem früheren<br />
Koordinator der EBE, entstanden sind,<br />
können dazu beitragen, dass die PV<br />
mehr Probleme lösen wird, als dass sie<br />
Probleme erzeugt.<br />
Luzius Müller, Pfr. Dr. theol. und Dipl. Chem.<br />
Seit 2008 ref. Unipfarrer, seit 2004 <strong>Spital</strong>seelsorger,<br />
seit 2002 Dozent für Chemie, Physik und<br />
Ethik<br />
Seit 2012 Koordinator der Ethikkommission der<br />
Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong><br />
21
22 Diakonie<br />
Diakonie sucht neue Kooperationen<br />
Diakonie verstehen wir zunächst als solidarisches<br />
Helfen, das jedem Menschen aufgrund<br />
seines Menschseins gegeben ist.<br />
Es liegt in der Würde des Selbstverständlichen,<br />
das Gute zu tun, und gut ist, einem<br />
Pfr. Dr. Christoph Sigrist<br />
Kranken bei seinem Heilungsprozess zu<br />
helfen oder den Sterbenden in würdiger Art bis in den Tod<br />
zu begleiten. Diakonie ist nichts weniger und nichts mehr<br />
als helfen, heilen, lieben und dienen, ohne religiöse Bekenntnisse<br />
und christliche Deutungen.<br />
Gerade Pflegeinstitutionen machen die Notwendigkeit neuer<br />
Begründungen und Interpretationen diakonischer Haltungen<br />
deutlich. Denn heutzutage ist es üblich, dass nicht eine Diakonisse<br />
oder ein Christ reformierter Konfession die Pflege übernimmt,<br />
sondern eine Muslima, eine Buddhistin, ein überzeugter<br />
Atheist. Und alle helfen, weil es selbstverständlich ist, einem<br />
Kranken zu helfen, und die meisten verbinden diese Hilfe mit<br />
einer Form von liebender Zuwendung. Diese alltägliche Situation<br />
führt die Diakoniewissenschaft in der Theorie und die diakonischen<br />
Werke in der Praxis zu zwei Herausforderungen.<br />
Zum Ersten muss angesichts dieser Veränderungen gerade in<br />
der Pflege die christliche Diakonie so begründet sein, dass dadurch<br />
keine abwertenden Haltungen gegenüber nichtchristlichen<br />
Deutungen mitgedacht werden. Weil Gott Liebe ist und<br />
die Welt und die Menschen liebt, ist jede Form von liebender<br />
Hilfe Frucht dieser göttlichen Liebe, auch wenn der Helfende<br />
bewusst diese göttliche Verankerung verneint. Aufgrund der<br />
Schöpfung schöpft der Mensch die Kraft zur Diakonie. Der eine<br />
interpretiert seine Haltung als Nachfolge Christi, der andere<br />
als natürliche Mitmenschlichkeit.<br />
Zum Zweiten sind in unserer ausdifferenzierten Berufsbildung<br />
neue Kooperationen bei den helfenden Berufen zu bilden: Der<br />
interdisziplinäre Ansatz diakoniewissenschaftlicher Reflexion<br />
ist in der Praxis sowie in der Aus- und Weiterbildung zu schärfen.<br />
Biblisch gedacht gilt es, die verschiedenen «Disziplinen»<br />
von Samariter, Esel, Geldbetrag, Wirtshaus und Wirt beim<br />
heutzutage unter die Räuber Gefallenen zu erkennen, zu gewichten<br />
und zu priorisieren. Die Art und Weise, wie die Diakonie<br />
Samariterdienst leistet, ist angesichts der heutigen Heraus-<br />
forderungen zu hinterfragen. Könnte es gar sein, dass Diakonie<br />
heute bedeutet, «Wirtshäuser» einzurichten und primär<br />
den Wirtedienst zu übernehmen, weil sich heute der Staat<br />
des Samariterdiensts als Existenzsicherung annimmt?<br />
Sich im Wohlfahrtspluralismus von Staat, Gesundheitsmarkt,<br />
Familie und zivilgesellschaftlichen Kräften zu orientieren,<br />
braucht in Zukunft für die diakonischen Werke und für die diakoniewissenschaftliche<br />
Forschung viel Kooperations- und<br />
Koordinationsarbeit. Es freut mich, dass die Stiftung Diakonat<br />
<strong>Bethesda</strong> in <strong>Basel</strong> und die Dozentur für Diakoniewissenschaft<br />
ihre Kooperation in einer Leistungsvereinbarung verstärken.<br />
Gemeinsame Lehrveranstaltungen, Forschungsprojekte und<br />
der Austausch von Wissen und Können bringen allen Beteiligten<br />
– den Pensionären und Pensionärinnen, den Pflegenden<br />
und Leitenden sowie den Theologiestudierenden – Vorteile<br />
und Nutzen.<br />
Pfr. Dr. Christoph Sigrist<br />
Dozent für Diakoniewissenschaft an der theol. Fakultät<br />
der Universität Bern (seit 1999)<br />
Pfarrer am Grossmünster Zürich (seit 2003)
Schwesterngemeinschaft <strong>Bethesda</strong><br />
Ideelle Verbundenheit<br />
Mit dem Jahr <strong>2011</strong> ging für die Gemeinschaft,<br />
aber auch für das <strong>Bethesda</strong> <strong>Spital</strong><br />
in <strong>Basel</strong> eine Ära zu Ende: Sr. Margrit<br />
Ramser beendete ihren Dienst nach 42jähriger<br />
(!) Laufbahn als Pflegefachfrau im<br />
Irmelin Kradolfer-Schmidt Gesundheitswesen. Nun ist keine einzige<br />
Diakonisse mehr in den Betrieben von <strong>Bethesda</strong> <strong>Basel</strong> operativ<br />
angestellt. In Küsnacht arbeitet noch Sr. Rahel Siegrist als<br />
Aktivierungstherapeutin. Dennoch sind die Schwestern gut präsent<br />
und sichtbar auf dem Areal in <strong>Basel</strong>. 38 der 41 Diakonissen<br />
leben im Mutterhaus, einige engagieren sich im Begleitdienst,<br />
der die neu eingetretenen Patientinnen und Patienten willkommen<br />
heisst.<br />
Alle fühlen sich ideell <strong>Bethesda</strong> verbunden, haben im Wesentlichen<br />
doch sie das diakonische Werk aufgebaut und in Form<br />
einer Stiftung Jüngeren übergeben. Obwohl sie organisatorisch<br />
und rechtlich nicht mehr zum Diakonat gehören, ist die<br />
Verbindung und Anteilnahme gross. Zum Ausdruck kommt<br />
das auch in der Wahl von Verena Abderhalden, Leiterin Hotellerie<br />
der <strong>Bethesda</strong> Pflegeresidenz in Küsnacht, zur Präsidentin<br />
des Vereins der Schwesterngemeinschaft. Die Diakonissen<br />
pflegen gute Beziehungen zu den Mitarbeitenden und beten<br />
für deren persönliche Anliegen. Treu wird aber auch für einen<br />
guten Geist in den Betrieben gebetet und besonders auch für<br />
Genesung der Kranken und den seelsorgerlichen Dienst am<br />
Krankenbett.<br />
Das gemeinschaftliche Leben ermöglicht es, dass auch im Alter<br />
die Vitalität erhalten bleibt, um sich den brennenden Fragen<br />
unserer Zeit zu stellen. Themen rund um Migration, Kampfjets,<br />
Gender u.a.m. werden kontrovers, aber fair diskutiert.<br />
Die Diakonissen hoffen, mit ihrer Art und ihrem zeichenhaften<br />
Leben einen kleinen Beitrag zu leisten, der <strong>Bethesda</strong> ermutigt,<br />
die christliche Verwurzelung im Alltag zu leben.<br />
Irmelin Kradolfer-Schmidt, Pfarrerin<br />
Seit 2005 Leiterin der Schwesterngemeinschaft <strong>Bethesda</strong><br />
23
24 <strong>Bethesda</strong> <strong>Spital</strong> AG<br />
Neue Strategie<br />
Nach erfolgten Leistungsaufträgen durch den Kanton<br />
konnte der Verwaltungsrat die aktualisierte Strategie unserer<br />
alten Einrichtung verabschieden. Nach wie vor<br />
bilden die beiden Kernkompetenzen Frauenmedizin und<br />
Bewegungsapparat (inkl. wohnortnahe Rehabilitation)<br />
den Schwerpunkt unserer medizinischen Disziplinen.<br />
Urologie, Allgemeinmedizin und innere Medizin sind weitere<br />
<strong>Bethesda</strong>-Angebote.<br />
Seit längerem bemühten sich VR und Direktion, innerhalb der<br />
Behandlung des Bewegungsapparates auch wieder – wie in<br />
der <strong>Bethesda</strong>-Tradition bis 1997 fest verankert – die Orthopädie<br />
anbieten zu können und einen entsprechenden Leistungsauftrag<br />
zu erhalten. Lange Zeit hat es so ausgesehen, als könnten<br />
wir dieses Ziel erreichen durch die Gründung der Firma Endomed<br />
<strong>Bethesda</strong> AG, spezialisiert auf Hüft- und Knie-Endoprothetik,<br />
die beim Regierungsrat <strong>Basel</strong>-Stadt ein Gesuch um<br />
Erteilung eines entsprechenden Leistungsauftrages stellte.<br />
Dieses Gesuch allerdings wurde mit Regierungsratsbeschluss<br />
vom 27.9.<strong>2011</strong> abgelehnt.<br />
Für <strong>Bethesda</strong> ist ein anderer Weg begehbar geworden:<br />
Mit dem im Februar 2012 unterzeichneten Kooperationsvertrag<br />
mit dem Universitätsspital <strong>Basel</strong> konnte für die <strong>Bethesda</strong><br />
<strong>Spital</strong> AG die in den Disziplinen Dialyse und Blasenzentrum<br />
bewährte Zusammenarbeit (bisher Public-Private-Partnership)<br />
auf die integrierte Betreuung orthopädischer Patienten von<br />
der Diagnose über die Operation bis zur Rehabilitation und<br />
Nachbehandlung erweitert werden. Langfristig soll eine integrierte<br />
Versorgung von Patienten mit Problemen am ganzen<br />
Bewegungsapparat sowie eine gegenseitige Unterstützung in<br />
Lehre und Forschung angestrebt werden.<br />
In der Planung der Sanierung unseres <strong>Spital</strong>gebäudes haben<br />
sich neue Perspektiven eröffnet. Durch die erzwungene<br />
Schliessung der Pflegeschule wurde und wird der Einbezug des<br />
Schulgebäudes in das Raumangebot des <strong>Spital</strong>betriebes geprüft.<br />
Konkret ist vorstellbar, dass im umgebauten Schulhaus<br />
eine Geburtsklinik eingerichtet wird. Bauprojekte sowie Businesspläne<br />
von <strong>Spital</strong> und Stiftung werden Diskussions- und<br />
Entscheidungsgrundlage für die involvierten <strong>Bethesda</strong>-Gremien<br />
sein. Im Idealfall ist der Startschuss für eine erste Bauetappe<br />
im Herbst 2012. Im Fokus steht eine Sanierung aller Bettentrakte<br />
und weiter Teile von Küchen-, Restaurant-, Logistik- und<br />
Patientenempfangsinfrastruktur.<br />
Neu in den Verwaltungsrat sind gewählt worden: Frau Dr. iur.<br />
Andrea Eisner, Spezialistin für Privatversicherungs- und Gesundheitsrecht,<br />
Rechtsanwältin bei Lenz Caemmerer, und<br />
Herr Peter Bosshard, ehemals Senior Management Consultant<br />
bei Mercuri Urval, Delegierter des Stiftungsrates. Für neue<br />
und alte Verwaltungsräte (Heinz Fankhauser, Felix Ammann,<br />
Dr. med.Wolfgang Bertschmann) sowie für die Direktion und<br />
die Geschäftsleitung war es erneut ein intensives Vorbereitungs-<br />
und Planungsjahr.<br />
Verhandlungen, Planungen, Strategieentwicklung u.a.m.<br />
kamen zu einem ohnehin intensiven <strong>Spital</strong>jahr mit erneut gestiegenen<br />
Fallzahlen und Pflegetagen hinzu. Geschäftsverlauf<br />
und Rechnungsabschluss haben sich <strong>2011</strong> wie schon im Vorjahr<br />
sehr positiv entwickelt und stimmen für die eingetretene<br />
DRG-Gegenwart zuversichtlich.<br />
Jürg Matter<br />
Verwaltungsratspräsident
<strong>Bethesda</strong>Bildung AG<br />
Beginn einer neuen Ära<br />
Der Stiftungsrat Diakonat <strong>Bethesda</strong> hat<br />
Ende <strong>2011</strong> das neue Konzept verabschiedet,<br />
das umreisst, in welcher<br />
Form und auf welchen Kanälen die Stiftung<br />
künftig ihren definierten Zweck<br />
«Aus- und Weiterbildung» erfüllen wird.<br />
Diese neue Strategie wurde nötig, weil<br />
<strong>Bethesda</strong> seine Pflegeschule per Ende<br />
<strong>2011</strong> schliessen musste und dem Kanton<br />
<strong>Basel</strong>-Stadt übertragen hat.<br />
In diesen Sterbeprozess einbezogen<br />
war auch unser Weiterbildungszweig<br />
«Seminar am <strong>Bethesda</strong>», der ohne<br />
«Stammbetrieb» Pflegegrundausbildung<br />
nicht weitergeführt werden konnte. Die<br />
von den beiden Kantonen <strong>Basel</strong>-Stadt<br />
und <strong>Basel</strong>-Landschaft angebotenen<br />
Rahmenbedingungen verunmöglichten<br />
uns die Weiterführung unserer angestammten<br />
Aus- und Weiterbildungstradition.<br />
Diesen unausweichlichen Schritt<br />
noch schmerzhafter machten die eben<br />
erfolgte Zusammenführung der beiden<br />
alten christlichen Pflegeausbildungsstätten<br />
Clara und <strong>Bethesda</strong> und die Gesamtsanierung<br />
unseres Schulgebäudes<br />
an der Gellertstrasse 146.<br />
Sowohl der Verwaltungsrat der <strong>Bethesda</strong>-<br />
Bildung AG sowie der Stiftungsrat<br />
haben sich äusserst schwer getan mit<br />
dieser Entscheidung. Sie hat viel Überwindungskraft<br />
gekostet.<br />
Für die Direktion und das gesamte<br />
Schulteam, für Studierende und unsere<br />
Ausbildungspartner waren erst die Zeit<br />
der Ungewissheit und dann die Phase<br />
der Gewissheit, umdenken zu müssen,<br />
eine besondere Zeit des Bangens und<br />
Hoffens und schliesslich eine Zeit der<br />
Neuorientierung.<br />
Ich bin beeindruckt von der dabei erlebten<br />
Fähigkeit aller Betroffenen,<br />
sich mit der ganzen schwierigen Situation<br />
auseinanderzusetzen, und danke<br />
auch der Direktion des Bildungszentrums<br />
Gesundheit (BZG), Münchenstein,<br />
für die konstruktive Weise<br />
der Integration unserer Studierenden<br />
und Lehrkräfte in ihr Institut.<br />
Nach der Hausräumung und der Archivierung<br />
unserer «Geschichte» im Keller<br />
des Stiftungsgebäudes beginnen wir eine<br />
neue Ära. Geleitet werden wir von<br />
der tiefen Überzeugung, dass gerade in<br />
Zeiten des prognostizierten und als sicher<br />
geltenden Pflegenotstandes diejenigen<br />
Betriebe reüssieren, die genügend<br />
und gut ausgebildetes Personal nicht<br />
nur einstellen, sondern auch langfristig<br />
binden können. Spitäler und insbesondere<br />
Pflegezentren leben von Pflegefachkräften.<br />
Ohne diese oder mit ungenügender<br />
Personaldotation beginnt sich<br />
eine Abwärtsspirale zu drehen, die in<br />
Unzufriedenheit, Überforderung und<br />
Ohnmacht endet. Wer wie <strong>Bethesda</strong><br />
fachlich beste Dienstleistungen anzubieten<br />
verspricht, wird in Zukunft noch<br />
mehr wie in der Vergangenheit seinen<br />
Mitarbeitenden Unterstützung und Förderung<br />
angedeihen lassen.<br />
So stellen wir uns vor, den Auszubildenden<br />
(verschiedene Berufe auf Sekundärund<br />
Tertiärstufe) in den <strong>Bethesda</strong>-<br />
Unternehmen einen fachlichen und<br />
ideellen Mehrwert zu bieten. Für die<br />
bereits Ausgebildeten sollen im Rahmen<br />
der Personalentwicklung überdurchschnittlicheWeiterbildungsmöglichkeiten<br />
geboten werden.<br />
Die Platzierung ausgewählter Kurse des<br />
«Seminars am <strong>Bethesda</strong>» sowie sich<br />
abzeichnende Weiterbildungsbedürfnisse<br />
über <strong>Bethesda</strong> hinaus werden wir<br />
durch Kooperationen mit kompetenten<br />
Partnern sicherstellen.<br />
Das Diakonat <strong>Bethesda</strong> wird dafür Sorge<br />
tragen, dass spezifische Werte, wie<br />
sie unser Werk mit seiner von seinen<br />
Gründerinnen geprägten Ausbildungstradition<br />
auszeichnen, auch in der kommenden<br />
Bildungstradition verankert<br />
sein werden. Der Stiftungsrat ist auch<br />
bereit, für die Realisierung dieses Vorhabens<br />
die nötigen Mittel bereitzustellen.<br />
Jürg Matter<br />
Verwaltungsratspräsident<br />
25
26<br />
<strong>Bethesda</strong> Pflegeresidenz AG, Küsnacht<br />
Wohnen und Leben<br />
<strong>Bethesda</strong> Küsnacht, unser «Haus zum Wohnen und Leben»,<br />
konnte im Laufe des Jahres <strong>2011</strong> Leistungsverträge mit zwei<br />
neuen Partnergemeinden abschliessen: Herrliberg und Zumikon.<br />
Mit Küsnacht, Erlenbach, Zollikon und der Stadt Zürich bestehen<br />
seit vielen Jahren vertragliche Leistungsvereinbarungen.<br />
Diese Verträge sind den neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
(Pflegefinanzierung) angepasst und neu abgeschlossen<br />
worden. Wie früher Küsnacht hat auch die Gemeinde Zumikon<br />
Wohnungsoptionen im PANORAMA PARK KÜSNACHT gezeichnet,<br />
was Zumiker Bewohnerinnen und Bewohnern das<br />
Recht gibt, vorzugsweise Wohnungen in der <strong>Bethesda</strong>-Alterswohnanlage<br />
zu mieten.<br />
Nach wie vor sind unsere Wohnungen voll belegt, sowohl im<br />
PANORAMA PARK wie auch im obersten Stock des Nordtrakts<br />
(Wohnungen für Seniorinnen über 60 Jahre, welche länger als<br />
20 Jahre im direkten Dienst für Mitmenschen standen).<br />
Der Verwaltungsrat hat entschieden, in den nächsten Jahren<br />
sukzessive die 116 Zimmer unserer Pflegeresidenz zu sanieren<br />
und die entsprechenden Anträge in die <strong>Bethesda</strong>-Entscheidinstanzen<br />
einzuspeisen. In diesem Zusammenhang planen<br />
wir die Neuordnung und Neuplatzierung der Administration zugunsten<br />
von zusätzlichen Einerzimmern.<br />
Der Stiftungsrat des Diakonats <strong>Bethesda</strong> hat zwei neue Verwaltungsräte<br />
gewählt: Urs Fellmann, Zurich Financial Services und<br />
Gesundheitsvorstand Gemeinde Zollikon, und Hans Schwyn,<br />
VR und CEO Clienia-Privatklinikgruppe.<br />
In der Geschäftsleitung wurde mit Herrn René Winkler die<br />
Stelle des Pflegedienstleiters neu besetzt. Er löst Herrn Max<br />
Faes ab, der nach 10 Jahren im Dienste unserer Bewohnerinnen<br />
und Bewohner pensioniert wurde.<br />
Die 5 Geschäftsleitungsmitglieder feierten <strong>2011</strong> ihr 50-Jahr-<br />
Jubiläum (5 x mindestens 10 Jahre)! Und ebenso wird unser<br />
Küsnachter <strong>Bethesda</strong> 50-jährig – allerdings erst 2012.<br />
Das 49. Geschäftsjahr verlief dank sehr guter Belegung<br />
und dem grossen Einsatz aller rund 200 Mitarbeitenden<br />
sehr erfolgreich.<br />
Das gute Jahresergebnis erlaubt nicht nur die notwendigen<br />
Abschreibungen, sondern ermöglicht auch Investitionen in die<br />
Zukunft.<br />
Der bisherige Praxisleitfaden «Abschied und Sterbekultur» ist<br />
neu als Buch erschienen. Die Autorin, Dr. Ruth Baumann-Hölzle,<br />
geht darin der Frage zwischen dem Verhältnis «Schicksal Tod»<br />
und «Machsal Tod» nach. Das Sterben wird verstanden als<br />
«Schicksal», d.h. als Prozess, das ich als Patient mit medizinischer<br />
und pflegerischer Begleitung erfahre, oder als «Machsal»,<br />
d.h. als in die persönliche Verfüg- und Gestaltbarkeit<br />
gestellte letzte Lebensphase.<br />
Seit 5 Jahren steht vor dem Haupteingang des <strong>Bethesda</strong>-<br />
Gebäudes der Glockenturm mit 3 Glocken. Im Zusammenklang<br />
ertönt das Paternoster-Geläute – sonntags als Einladung<br />
zum Gottesdienst und anlässlich von Kasualien und Festen.<br />
Jürg Matter<br />
Verwaltungsratspräsident
28<br />
Organisation und Organe der Stiftung<br />
Ausschuss<br />
Immobilien<br />
Stiftungsrat<br />
Heinz Fankhauser (Präsident)<br />
Gertrud Erismann-Peyer (Vizepräsidentin)<br />
Peter Bosshard<br />
Jacqueline Burckhardt Bertossa<br />
Johannes Fark<br />
Patrick Langloh<br />
Carlo Mati<br />
Ausschüsse<br />
Ausschuss Immobilien<br />
Audit & Governance<br />
Committee<br />
Heinz Fankhauser, Präsident<br />
Jacqueline Burckhardt Bertossa<br />
Patrick Langloh<br />
Stiftungsrat<br />
Management<br />
Projekte<br />
Audit and Governance Committee<br />
Carlo Mati, Präsident<br />
Jacqueline Burckhardt Bertossa<br />
Gertrud Erismann-Peyer<br />
Johannes Michael Fark<br />
Revisionsstelle<br />
PricewaterhouseCoopers AG<br />
Direktion<br />
Jürg Matter<br />
Leiter Immobilien<br />
Hans Kaufmann<br />
Ext. Revision<br />
Stiftungsdirektion Sekretariat<br />
Immobilien<br />
Management<br />
Risikomanagement TD/Sicherheit<br />
Bauprojekte<br />
<strong>Bethesda</strong> <strong>Spital</strong> AG<br />
<strong>Bethesda</strong>Bildung AG<br />
<strong>Bethesda</strong><br />
Alterszentren AG<br />
Sekretariat<br />
Immobilien<br />
Gültig seit Mai 2012
30<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> in Zahlen<br />
Konsolidierte<br />
Bilanz (in TCHF)<br />
Aktiven<br />
Flüssige Mittel<br />
Forderungen aus Lieferungen u. Leistungen<br />
Andere kurzfristige Forderungen<br />
Nicht abgerechnete Leistungen<br />
Vorräte<br />
Aktive Rechnungsabgrenzung<br />
Umlaufvermögen<br />
Finanzanlagen<br />
Sachanlagen<br />
Immaterielle Anlagen<br />
Anlagevermögen<br />
Total Aktiven<br />
Passiven<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen u. Leistungen<br />
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten<br />
Passive Rechnungsabgrenzung<br />
Kurzfristige Rückstellungen<br />
Kurzfristiges Fremdkapital<br />
Fonds<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />
Langfristige Rückstellungen<br />
Langfristiges Fremdkapital<br />
Fremdkapital<br />
Dotationskapital<br />
Erarbeitetes Eigenkapital<br />
Freie Reserven (Swiss GAAP FER Neubewertung)<br />
Fonds<br />
Konsolidiertes Jahresergebnis<br />
Eigenkapital<br />
Total Passiven<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
FER<br />
7'017.8<br />
14'328.8<br />
218.7<br />
765.0<br />
474.8<br />
184.1<br />
22'989.2<br />
4'175.5<br />
157'929.1<br />
863.5<br />
162'968.1<br />
185'957.3<br />
3'317.2<br />
1'549.1<br />
566.1<br />
2'457.5<br />
1'021.0<br />
8'910.9<br />
1'252.8<br />
79'155.6<br />
1'945.2<br />
82'353.6<br />
91'264.5<br />
10'000.0<br />
16'170.6<br />
63'774.3<br />
0.0<br />
4'747.9<br />
94'692.8<br />
185'957.3<br />
31.12.2010<br />
FER<br />
7'453.0<br />
12'008.8<br />
73.1<br />
83.9<br />
519.3<br />
90.2<br />
20'228.3<br />
4'175.5<br />
161'489.8<br />
1'037.2<br />
166'702.5<br />
186'930.8<br />
3'049.6<br />
2'486.9<br />
479.0<br />
2'396.6<br />
1'077.4<br />
9'489.5<br />
1'090.6<br />
84'252.6<br />
1'945.2<br />
87'288.4<br />
96'777.9<br />
9'176.1<br />
15'288.0<br />
63'982.3<br />
41.1<br />
1'665.4<br />
90'152.9<br />
186'930.8<br />
Konsolidierte<br />
Erfolgsrechnung (in TCHF)<br />
Erträge aus Betriebstätgkeit<br />
Übrige betriebliche Erträge<br />
Betriebsertrag<br />
Personalaufwand<br />
Sachaufwand<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen<br />
Abschreibungen auf immateriellen Anlagen<br />
Betriebsaufwand<br />
Betriebsergebnis<br />
Finanzergebnis<br />
Einlagen in Fonds im Fremdkapital<br />
Entnahmen aus Fonds im Fremdkapital<br />
Fondsergebnis Fonds im Fremdkapital<br />
Ordentliches Ergebnis<br />
Betriebsfremder Ertrag<br />
Betriebsfremder Aufwand<br />
Betriebsfremdes Ergebnis<br />
Konsolidiertes Jahresergebnis
<strong>2011</strong><br />
FER<br />
87'979.8<br />
10'094.6<br />
98'074.4<br />
-58'235.7<br />
-26'116.7<br />
-7'191.9<br />
-463.0<br />
-92'007.3<br />
6'067.1<br />
-1'393.3<br />
-296.3<br />
134.1<br />
-162.2<br />
4'511.6<br />
479.6<br />
-243.3<br />
236.3<br />
4'747.9<br />
2010<br />
OR<br />
82'703.0<br />
12'232.7<br />
94'935.7<br />
-58'573.3<br />
-24'375.8<br />
-8'124.2<br />
-420.3<br />
-91'493.6<br />
3'442.1<br />
-1'737.0<br />
0.0<br />
0.0<br />
0.0<br />
1'705.1<br />
316.0<br />
-355.7<br />
-39.7<br />
1'665.4<br />
Finanzkennzahlen (in TCHF)<br />
Konsolidierte Erfolgsrechnung<br />
Betriebsertrag<br />
Geldzufluss/-abfluss aus Betriebs-<br />
tätigkeit (operativer Cashflow)<br />
in % des Betriebsertrages<br />
Gruppenergebnis<br />
in % des Betriebsertrages<br />
Konsolidierte Bilanz<br />
Bilanzsumme<br />
Umlaufvermögen<br />
in % der Bilanzsumme<br />
Anlagevermögen<br />
in % der Bilanzsumme<br />
Kurzfristiges Fremdkapital<br />
in % der Bilanzsumme<br />
Langfristiges Fremdkapital<br />
in % der Bilanzsumme<br />
Eigenkapital<br />
in % der Bilanzsumme (EK-Quote)<br />
Eigenkapitalrendite (Return on Equity)<br />
Investitionen in Sachanlagen<br />
in % des operativen Cashflows<br />
<strong>2011</strong><br />
FER<br />
98'074<br />
8'697<br />
8.9%<br />
4'748<br />
4.8%<br />
<strong>2011</strong><br />
FER<br />
185'957<br />
22'989<br />
12.4%<br />
162'968<br />
87.6%<br />
8'911<br />
4.8%<br />
82'353<br />
44.3%<br />
94'693<br />
50.9%<br />
5.0%<br />
3'944<br />
45.4%<br />
2010<br />
OR<br />
94'936<br />
15'776<br />
16.6%<br />
1'666<br />
1.8%<br />
2010<br />
FER<br />
186'931<br />
20'228<br />
10.8%<br />
166'703<br />
89.2%<br />
9'490<br />
5.1%<br />
87'288<br />
46.7%<br />
90'153<br />
48.2%<br />
1.8%<br />
11'147<br />
70.7%<br />
31
32<br />
Anhang der konsolidierten Jahresrechnung <strong>2011</strong><br />
Kurzkommentar<br />
Die konsolidierte Jahresrechnung <strong>2011</strong> wurde erstmals in Übereinstimmung<br />
mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung<br />
der Schweizerischen Fachkommission Swiss GAAP FER erstellt.<br />
Sie basiert auf den geprüften Abschlüssen der Tochtergesellschaften<br />
und vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.<br />
Im Rahmen der Umstellung auf Swiss GAAP FER wurde das<br />
Eigenkapital durch Neubewertung verschiedener Aktiven um<br />
TCHF 63'209 und die Eigenkapitalquote von 22,2% (OR) auf<br />
50,9% (FER) erhöht.<br />
Die Investitionen in Sach- und immaterielle Anlagen betrugen<br />
<strong>2011</strong> TCHF 3'944 (45% des operativen Cash flows). Im Weiteren<br />
konnten TCHF 5'097 langfristige Finanzverbindlichkeiten<br />
amortisiert werden.<br />
Überleitung von OR zu Swiss GAAP FER<br />
Die <strong>Bethesda</strong>-Gruppe erwirtschaftete im <strong>2011</strong> einen konsolidierten<br />
Jahresgewinn von TCHF 4'748 (Vorjahr TCHF 1'666).<br />
Die konsolidierte Jahresrechnung wurde von Pricewaterhouse-<br />
Coopers AG geprüft. Diese hat in ihrem Revisionsbericht an<br />
den Stiftungsrat ein uneingeschränktes Prüfungsurteil zur Konzernrechnung<br />
abgegeben.<br />
Allgemeines<br />
Die gewählte Darstellung von Bilanz und Erfolgsrechnung<br />
widerspiegelt, dass die Stiftung keine spendenabhängige<br />
Non-Profit-Organisation ist, sondern auf unternehmerisch geführten<br />
Betrieben basiert. Deshalb wird nach Swiss GAAP<br />
FER und nicht FER21 dargestellt. Die einzelnen Positionen der<br />
nach Obligationenrecht erstellten Bilanz per 31. Dezember<br />
2010 sind mit einem umbewerteten Restatementwert in die<br />
Eröffnungsbilanz per 1. Januar <strong>2011</strong> überführt worden. Die<br />
Betrag (TCHF)<br />
Aufwertung Grundstücke Neue Schatzung 22'500.0<br />
Aufwertung Liegenschaften Neue Schatzung 39'955.6<br />
Arbeitgeberbeitragsreserven Einbuchung Arbeitgeberbeitragsreserven 3'006.1<br />
Ausbuchung FER Rückstellungen<br />
Wertberichtigung<br />
Auflösung 372.5<br />
Warenlager Kiosk/Zentrallager Auflösung 105.0<br />
Rückstellung Mehrwertabgabe Mehrwertabgabe «Wohnen <strong>Bethesda</strong> Süd BS» -1'945.2<br />
Umbuchung Fonds EK Fondsveränderung -49.7<br />
Umbuchung Mitarbeiterfonds Umgliederung von EK in FK -238.8<br />
Umbuchung Legat Simbabwe Umgliederung von FK in EK 15.2<br />
Umbuchungen Patientenfonds (EK in FK) -500.0<br />
Abwertung Betriebseinrichtungen Inventar -11.7<br />
Total Überleitung auf Swiss GAAP FER 63'209.0<br />
Stand 31.12.2010 (FER)/1.1.<strong>2011</strong> 63'209.0
konsolidierte Jahresrechnung entspricht dem schweizerischen<br />
Gesetz.<br />
Die Bewertungsgrundsätze wurden für die konsolidierte Jahresrechnung<br />
<strong>2011</strong> erstmals angewandt. Für die Vorjahreszahlen<br />
(Erfolgsrechnung und Geldflussrechnung) erfolgte keine<br />
Neubewertung (Restatement) nach Swiss GAAP FER.<br />
Konsolidierungsbasis<br />
Die konsolidierte Jahresrechnung, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung,<br />
Geldflussrechnung, Rechnung über die Veränderung<br />
des Kapitals, Betriebsrechnung nach Tätigkeitsgebiet<br />
und Anhang, basiert auf den geprüften Jahresabschlüssen<br />
(Swiss GAP FER) der gemäss Konsolidierungskreis einbezogenen<br />
Gesellschaften (nahestehende Organisationen). Die Jahresrechnungen<br />
werden nach gruppeneinheitlichen Gliederungsund<br />
Bewertungsgrundsätzen erstellt und zum Gruppenabschluss<br />
zusammengefasst.<br />
Konsolidierungskreis<br />
Die konsolidierte Jahresrechnung <strong>2011</strong> und Vorjahr umfassen<br />
die Jahresabschlüsse der unten aufgeführten Gesellschaften,<br />
welche nach der Methode der Vollkonsolidierung einbezogen<br />
wurden:<br />
Gesellschaft Stiftungskapital/ Beteiligungs-<br />
Aktienkapital (TCHF) quote (%)<br />
Stiftung Diakonat<br />
Bethedsa 10'000 100<br />
<strong>Bethesda</strong> <strong>Spital</strong> AG<br />
<strong>Bethesda</strong> Pflege-<br />
1'100 100<br />
residenz AG 300 100<br />
<strong>Bethesda</strong>Bildung AG 100 100<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />
Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze orientieren<br />
sich an historischen Anschaffungs- oder Herstellkosten.<br />
Es gilt der Grundsatz der Einzelbewertung der Aktiven und<br />
Passiven. Die vorliegende konsolidierte Jahresrechnung wird<br />
nach den in Swiss GAAP FER aufgeführten Grundlagen – Fortführung,<br />
wirtschaftliche Betrachtungsweise, zeitliche Abgrenzung,<br />
Vorsichtsprinzip und Bruttoprinzip – aufgestellt.<br />
Sachanlagen<br />
Der Brandversicherungswert <strong>2011</strong> der Maschinen und Einrichtungen<br />
beträgt TCHF 27'400.<br />
Der Brandversicherungswert <strong>2011</strong> der Liegenschaften beträgt<br />
TCHF 232'302.<br />
31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
(TCHF) (TCHF)<br />
Bilanzwert Grundstücke<br />
und Gebäude<br />
Total der hinterlegten<br />
151'749 155'829<br />
Grundpfandrechte<br />
Beanspruchte Hypo-<br />
107'040 107'040<br />
thekarkredite/Darlehen 79'656 84'653<br />
33
34<br />
Erträge aus Betriebstätigkeit<br />
Erträge aus <strong>Spital</strong>leistungen für Patienten<br />
Erträge aus Pflegeleistungen für Bewohner<br />
Erträge aus Kursen und Seminaren<br />
Erträge aus Vermietungen<br />
Total Erträge aus Betriebstätigkeit<br />
Übrige betriebliche Erträge<br />
Übrige Erträge aus Nebenbetrieben<br />
Übrige betriebliche Erträge<br />
Erträge zugunsten Fonds<br />
Beiträge/Subventionen<br />
Gewinn aus Abgängen d. Anlagevermögens<br />
Total übrige betriebliche Erträge<br />
Personalaufwand<br />
Besoldungen<br />
Ärztinnen und Ärzte<br />
Pflegepersonal<br />
Medizinisches Fachpersonal<br />
Administrativpersonal<br />
Dozenten/Schulen<br />
Hotellerie<br />
Technische Dienste<br />
Praktikanten/Lehrlinge<br />
Temporärpersonal extern<br />
Arzthonoraraufwand<br />
Übriger Lohnaufwand<br />
Rückerstattung Leistungen von Sozialversicherung<br />
Sozialversicherungsaufwand<br />
Übriger Personalaufwand<br />
Total Personalaufwand<br />
<strong>2011</strong><br />
(TCHF)<br />
61'443.5<br />
22'304.0<br />
317.9<br />
3'823.1<br />
87'888.5<br />
4'113.3<br />
292.0<br />
296.3<br />
5'390.2<br />
6.5<br />
10'098.3<br />
<strong>2011</strong><br />
(TCHF)<br />
7'153.4<br />
16'284.9<br />
10'357.1<br />
4'344.3<br />
1'621.8<br />
7'161.1<br />
1'412.0<br />
666.7<br />
224.9<br />
392.8<br />
281.1<br />
-466.7<br />
7'988.2<br />
814.1<br />
58'235.7<br />
2010<br />
(TCHF)<br />
59'880.4<br />
18'444.3<br />
586.9<br />
3'870.4<br />
82'782.0<br />
3'539.7<br />
331.5<br />
0.0<br />
8'358.0<br />
6.0<br />
12'235.2<br />
2010<br />
(TCHF)<br />
7'168.4<br />
16'829.7<br />
9'876.0<br />
4'538.2<br />
2'078.4<br />
6'450.5<br />
1'408.3<br />
745.1<br />
445.1<br />
335.0<br />
456.8<br />
-402.4<br />
7'815.8<br />
828.4<br />
58'573.3
Sachaufwand<br />
Medizinischer Bedarf<br />
Honorar Belegärzte<br />
Lebensmittelaufwand<br />
Haushaltsaufwand<br />
Unterhalt und Reparaturen<br />
Nicht aktivierbare Anlagen (Anschaffungen)<br />
Übriger Aufwand für Anlagennutzung<br />
(Mietaufwand)<br />
Aufwand für Energie und Wasser<br />
Verwaltungs- und Informatikaufwand<br />
Übriger Sachaufwand<br />
Aufwand zulasten Fonds<br />
Total Sachaufwand<br />
<strong>2011</strong><br />
(TCHF)<br />
9'807.4<br />
1'542.6<br />
2'521.2<br />
3'015.7<br />
1'806.2<br />
696.6<br />
371.2<br />
1'461.6<br />
3'726.1<br />
1'034.0<br />
134.1<br />
26'116.7<br />
Risikobeurteilung<br />
Der Stiftungsrat hat im Verlaufe des Jahres <strong>2011</strong> die Risikosituation<br />
der Stiftung analysiert, die verschiedenen Risiken<br />
definiert und das erstmals vollständig erstellte Risikomanagement-Instrument<br />
für das Jahr <strong>2011</strong> verabschiedet. Ebenso hat<br />
er ein neues, umfassendes IKS-Konzept beraten und verabschiedet.<br />
Die Verwaltungsräte der <strong>Bethesda</strong> <strong>Spital</strong> AG und der <strong>Bethesda</strong><br />
Pflegeresidenz AG haben in analoger Vorgehensweise die selben<br />
Dokumente erstellt und Konzepte erarbeitet.<br />
Eventualverpflichtung<br />
Es besteht eine Garantieverpflichtung gegenüber der Schwesterngemeinschaft<br />
<strong>Bethesda</strong>, <strong>Basel</strong>, von TCHF 3'000.<br />
2010<br />
(TCHF)<br />
9'190.8<br />
2'072.6<br />
2'265.1<br />
2'954.6<br />
1'764.9<br />
824.7<br />
325.3<br />
1'400.1<br />
2'590.4<br />
987.3<br />
0.0<br />
24'375.8<br />
35
Stiftung Diakonat <strong>Bethesda</strong><br />
Gellertstrasse 144<br />
Postfach<br />
4020 <strong>Basel</strong><br />
Tel. 061 315 21 32<br />
direktion@bethesda.ch<br />
www.bethesda.ch