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Hat die Pflanzenforschung mit gentechnischen Methoden in der ...

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Paneldiskussion Dr. A. Maranta<br />

PD Dr. Christof Sautter, wies auch auf <strong>die</strong> Kehrseite solcher Massnahmen h<strong>in</strong>: Offenbar<br />

werde jede <strong>der</strong>artige Sicherheitsmassnahme <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Öffentlichkeit so<br />

<strong>in</strong>terpretiert, dass e<strong>in</strong>e real existierende Gefahr von <strong>der</strong> GV Pflanze ausgehe. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

werde – so <strong>der</strong> Fachmann für Biosicherheits-Monitor<strong>in</strong>g, Dr. Franz Bigler – durch solche<br />

Massnahmen e<strong>in</strong>e aussagekräftige Biosicherheitsforschung stark e<strong>in</strong>geschränkt, da <strong>die</strong><br />

Situation <strong>mit</strong> den Zelten künstlich sei.<br />

Möglichkeiten und Grenzen <strong>der</strong> Biosicherheitsforschung<br />

Die Bemerkung über das künstliche Design von Freisetzungsversuchen zeigt, dass es für <strong>die</strong><br />

Biosicherheitsforschung schwierig ist, verlässliche Daten zusammenzutragen und<br />

auszuwerten. Daraus zieht Dr. Angelika Hilbeck den Schluss, dass <strong>die</strong> dünne Datengrundlage<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Biosicherheitsforschung Vorsicht gebiete, wenn für den Eventualfall vorgesorgt werden<br />

soll. Angesichts begrenzter wissenschaftlicher Erkenntnisse sei es problematisch, <strong>die</strong><br />

getroffenen Massnahmen zu bewerten. Erschwerend komme h<strong>in</strong>zu, dass zwischen <strong>der</strong><br />

Biosicherheitsforschung und <strong>der</strong> kommerziell orientierten Forschung an GV Pflanzen <strong>mit</strong> dem<br />

Ziel, <strong>der</strong> Landwirtschaft funktionierende neue Sorten zur Verfügung zu stellen, e<strong>in</strong><br />

Ungleichgewicht bestehe. In Zukunft müsse <strong>die</strong> Forschung im Bereich von GV Pflanzen so<br />

geplant werden, dass <strong>der</strong>en Erforschung und <strong>die</strong> begleitende Biosicherheitsforschung<br />

e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> komplementär ergänzen. Inwieweit e<strong>in</strong>em solchen Anliegen e<strong>in</strong>er unabhängigen<br />

Biosicherheitsforschung entsprochen werden kann, ist immerh<strong>in</strong> fraglich, da <strong>die</strong> Unternehmen<br />

aus patentrechtlichen Gründen ihre Forschungen kaum öffentlich zugänglich machen werden.<br />

Die unabhängigen Fachleute aus dem Bereich <strong>der</strong> Biosicherheitsforschung müssen unter<br />

<strong>die</strong>sen Bed<strong>in</strong>gungen den Untersuchungen vertrauen können, <strong>die</strong> zur Biosicherheit von den<br />

Experten <strong>der</strong> Unternehmen selbst durchgeführt werden. Diese haben <strong>in</strong>sofern e<strong>in</strong> Interesse<br />

an verlässlichen Daten als spätere Haftpflichtfor<strong>der</strong>ungen aufgrund von Schäden durch GV<br />

Pflanzen auf das Unternehmen zurückfallen könnten.<br />

Gegenüber <strong>der</strong> von Dr. Angelika Hilbeck vorgebrachten Position zur Situation <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Biosicherheitsforschung wird ferner kritisch angemerkt, dass <strong>die</strong> Expert<strong>in</strong> <strong>die</strong> Beson<strong>der</strong>heit<br />

von GV Pflanzen zu überspitzt darstelle. Der Kontext <strong>der</strong> Risiken werde lei<strong>der</strong> ausgeblendet,<br />

wenn ke<strong>in</strong> ausreichen<strong>der</strong> Vergleich <strong>mit</strong> bestehenden Praktiken angestellt werde, kritisierte<br />

etwa <strong>der</strong> Leiter des BATS, Dr. Othmar Käppeli. E<strong>in</strong> Nullrisiko gebe es auch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

traditionellen Landwirtschaft nicht. Die Gentechnologie sollte vor <strong>die</strong>sem H<strong>in</strong>tergrund – und<br />

nicht <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Auflage e<strong>in</strong>es Nullrisikos – beurteilt werden. Bei e<strong>in</strong>em kontextualisierenden<br />

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