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Hat die Pflanzenforschung mit gentechnischen Methoden in der ...

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Paneldiskussion Dr. A. Maranta<br />

kommerziellen Nutzung ergeben könnten, noch nicht Gegenstand <strong>der</strong> Prüfung se<strong>in</strong> sollten.<br />

Zudem s<strong>in</strong>d ethische Erwägungen nur beschränkt rechtserheblich. 20<br />

Nach Ansicht von Prof. Dr. Ra<strong>in</strong>er Schweizer hat <strong>die</strong> Gentechnologie zu e<strong>in</strong>er Verschiebung<br />

bei <strong>der</strong> Risikoabschätzung geführt: Früher wurde das Risiko von Anlagen beurteilt. Neu<br />

müsse das Risiko <strong>der</strong> Forschung beurteilt werden. Die Risikoabschätzung im Zusammenhang<br />

<strong>mit</strong> Gesuchen für <strong>die</strong> Forschung im kontrollierten Freisetzungsversuch verlangt von den<br />

Behörden e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en Umgang <strong>mit</strong> Restrisiken, als <strong>die</strong>s bei <strong>der</strong> Bewilligung von<br />

risikobehafteten Anlagen <strong>der</strong> Fall ist. Während etwa e<strong>in</strong> Stauwehr <strong>mit</strong> unbekannten Risiken<br />

nicht tragbar sei, sollte <strong>die</strong> kontrollierte Forschung <strong>mit</strong> unbekannten Risiken ermöglicht<br />

werden. Es sei anzunehmen, dass es bisher unbekannte Auswirkungen von GVO – und so<strong>mit</strong><br />

nicht-abschätzbare Risiken – gebe, wenn sich <strong>die</strong>se <strong>in</strong> <strong>der</strong> Biosphäre ausbreiten. Das Recht<br />

habe dazu <strong>die</strong> begleitenden Massnahmen vorgesehen. Mit etwas Bedauern stellte <strong>der</strong><br />

Experte über<strong>die</strong>s fest, dass bei <strong>der</strong> Entwicklung des Gentechnikrechts gesellschaftliche<br />

Anliegen <strong>die</strong> Fragen <strong>der</strong> Biosicherheit überlagert hätten.<br />

Klarheit im GTG – Unsicherheit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

Nach Ansicht des Direktors des BUWAL hat das im Januar 2004 <strong>in</strong> Kraft gesetzte GTG <strong>die</strong><br />

Situation geklärt. E<strong>in</strong> Nullrisiko ist nicht möglich, aber gegen mögliche Schäden müssen <strong>die</strong><br />

erfor<strong>der</strong>lichen Massnahmen getroffen werden. Alle spekulativ denkbaren<br />

Sicherheitsmassnahmen müssen <strong>in</strong>des nicht ergriffen werden, son<strong>der</strong>n es müssen<br />

Vorkehrungen für den Eventualfall getroffen werden. Im Weiteren sollten <strong>die</strong> Freisetzungs-<br />

versuche vermehrt und angepasst an <strong>die</strong> Möglichkeiten e<strong>in</strong>en Beitrag zur Biosicherheits-<br />

forschung leisten. Die Neugierde <strong>der</strong> Forschung sollte über<strong>die</strong>s verstärkt auf <strong>die</strong> Sicherheit<br />

gerichtet werden. Das angekündigte NFP ist – nicht zuletzt auch <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem S<strong>in</strong>n – zu<br />

begrüssen. Da<strong>mit</strong> <strong>die</strong>ses nicht <strong>mit</strong> ähnlichen verfahrenstechnischen H<strong>in</strong><strong>der</strong>nissen konfrontiert<br />

wird wie <strong>der</strong> Freisetzungsversuch <strong>mit</strong> GV Weizen <strong>in</strong> L<strong>in</strong>dau, soll <strong>der</strong> Bewilligungsprozess<br />

optimiert werden.<br />

Bewilligungen werden davon abhängig gemacht werden, wie das Restrisiko durch<br />

Sicherheitsmassnahmen auf e<strong>in</strong> h<strong>in</strong>nehmbares Mass gesenkt werden kann. In L<strong>in</strong>dau wurde<br />

den möglichen Risiken Rechnung getragen, <strong>in</strong>dem unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Pollen <strong>in</strong> Zelten<br />

e<strong>in</strong>geschlossen wurde, da<strong>mit</strong> <strong>die</strong>ser nicht <strong>in</strong> <strong>die</strong> Umwelt gelangen konnte. Der Projektleiter,<br />

20 Dazu <strong>die</strong> vertiefte Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung im Schwerpunkt 4.<br />

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