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Hat die Pflanzenforschung mit gentechnischen Methoden in der ...

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Risiken von Freisetzungsversuchen PD Dr. Christof Sautter<br />

werden konnte. Aus den Laborversuchen auf Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Natur zu schliessen<br />

ist zum<strong>in</strong>dest schwierig, wenn nicht unmöglich.<br />

Gut untersucht s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Risiken aus <strong>der</strong> Verwendung von Antibiotika-Resistenzgenen <strong>in</strong><br />

Versuchspflanzen. Das Risiko e<strong>in</strong>er Resistenzbildung ist hier weit ger<strong>in</strong>ger als bei <strong>der</strong><br />

Verwendung von Antibiotika <strong>in</strong> <strong>der</strong> Human- o<strong>der</strong> Veter<strong>in</strong>ärmediz<strong>in</strong>. Soweit es sich jedoch um<br />

das eigentliche Transgen handelt, lässt sich e<strong>in</strong> seltenes Ereignis nicht a priori ausschliessen<br />

und auch schwer bewerten. Hier kann man zwar auf das sekundäre Risiko zurückgreifen, hat<br />

aber wahrsche<strong>in</strong>lich nicht <strong>in</strong> jedem E<strong>in</strong>zelfall e<strong>in</strong>en leichten Zugang zu den möglichen<br />

Selektionsvorteilen, <strong>die</strong> e<strong>in</strong> solches Transgen e<strong>in</strong>em Bodenbakterium bieten könnte. Daher ist<br />

hier auch zu bewerten, wo das Transgen herstammt. Stammt es aus e<strong>in</strong>em existierenden<br />

Organismus, also e<strong>in</strong>em Mikroorganismus des Bodens, e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Pflanze o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Tier so ist es schon vor <strong>der</strong> transgenen Pflanze da und stünde dem Horizontalen Gentransfer<br />

natürlicherweise schon immer zur Verfügung.<br />

Schliesslich lässt sich auch für mögliche Ereignisse des Horizontalen Gentransfers das<br />

primäre Risiko m<strong>in</strong>imieren durch <strong>die</strong> Hitzebehandlung des Bodens. Mikroorganismen, welche<br />

das Transgen aufgenommen haben könnten, werden so abgetötet. Durch <strong>die</strong><br />

Hitzebehandlung werden auch <strong>die</strong> Prote<strong>in</strong>moleküle abgebaut, welche direkt durch zerstörte<br />

Pflanzenzellen <strong>in</strong> <strong>die</strong> Umwelt gelangen, soweit sie nicht schon vorher von Mikroorganismen<br />

des Bodens e<strong>in</strong>fach verdaut wurden.<br />

Diese Massnahmen standen allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> unserem Versuch – das soll betont werden – <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em grotesken Missverhältnis zu den naturwissenschaftlich begründeten Sicherheitsrisiken<br />

und waren von uns auch stets als Entgegenkommen an <strong>die</strong> Bedenken <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Nachbarschaft gedacht.<br />

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