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Hat die Pflanzenforschung mit gentechnischen Methoden in der ...

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Risiken von Freisetzungsversuchen Dr. A. Hilbeck<br />

e<strong>in</strong>erseits direkt vom Wissensstand über den GVO und den Freisetzungsraum ab, reflektieren<br />

aber an<strong>der</strong>erseits auch das Ausmass an Unsicherheit und Ungewissheit sowie <strong>der</strong><br />

identifizierten Risiken. In an<strong>der</strong>en Worten: Je grösser <strong>die</strong> Ungewissheit und je lückenhafter<br />

unsere Kenntnis über den freizusetzenden GVO, desto vorsorglicher <strong>die</strong> Sicherheits-<br />

massnahmen.<br />

Welche Zukunft hat <strong>die</strong> Grüne Gentechnologie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz und Europa?<br />

Die Grüne Gentechnologie wird weltweit kontrovers diskutiert und <strong>die</strong> gesellschaftliche<br />

Akzeptanz ist vor allem <strong>in</strong> Europa ger<strong>in</strong>g. Die Gründe dafür s<strong>in</strong>d vielfältig. Zu e<strong>in</strong>em grossen<br />

Teil s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> kollektiven Erfahrung aus an<strong>der</strong>en Technologiee<strong>in</strong>führungen und den<br />

daraus entstandenen Schäden des vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>ts begründet, aufgrund dessen<br />

<strong>die</strong> heutige Gesellschaft umweltpolitisch wesentlich sensibler gegenüber Risken von neuen<br />

Technologien ist. Es wird erwartet, dass <strong>die</strong> verantwortungsbewusste E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er neuen,<br />

potenten Technologie wie <strong>der</strong> Gentechnologie gleichermassen konsequent sowohl <strong>die</strong><br />

Erforschung und Entwicklung neuer Produkte als auch <strong>die</strong> Erforschung <strong>der</strong>en Risiken<br />

be<strong>in</strong>haltet. Auf dem Gebiet <strong>der</strong> Forschung und Entwicklung von neuartigen GVP gibt es<br />

weltweit e<strong>in</strong>en enormen Vorschub, dem bislang kaum e<strong>in</strong>e vergleichbare unabhängige<br />

Biosicherheitsforschung gegenüber steht. Neue GVOs werden erst spät – <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel zur<br />

Freisetzung und Kommerzialisierung – e<strong>in</strong>er unabhängigen Risikoanalyse unterworfen und<br />

stehen erst spät für <strong>die</strong> unabhängige Biosicherheitsforschung zur Verfügung. Aufgrund von<br />

gesetzlichen Vorgaben sollen dann jedoch ausgesprochen umfassende Fragen 17 <strong>mit</strong> Hilfe<br />

e<strong>in</strong>er ausgesprochen dünnen Datenbasis aus unabhängiger Biosicherheitsforschung<br />

beantwortet werden. Dies führt dazu, dass e<strong>in</strong>e Risikoanalyse zwangsläufig etliche<br />

spekulative Elemente enthält, <strong>die</strong> zu Kontroversen führen. Müssen weiterh<strong>in</strong> neue Daten zur<br />

Biosicherheit erhoben und erkannte Risiken erst erforscht werden, kommt es zu massiven<br />

Interessenskonflikten, <strong>die</strong> wissenschaftlich kaum lösbar s<strong>in</strong>d.<br />

Zu e<strong>in</strong>er konfliktfreieren Zukunft <strong>der</strong> Grünen Gentechnologie würde sicherlich beitragen, wenn<br />

<strong>die</strong>se Diskrepanz aufgelöst würde und <strong>die</strong> unabhängige Biosicherheitsforschung als<br />

komplementärer Forschungsbereich den Prozess <strong>der</strong> Forschung und Entwicklung von GVO<br />

von Anfang an <strong>mit</strong>gestalten und darüber <strong>in</strong>formieren würde. Sie kann rechtzeitig umwelt-<br />

relevante Risikobereiche aufzeigen und erforschen. Die im Rahmen e<strong>in</strong>er unabhängigen<br />

17 Diese sollten nach ‚direkten’, ‚<strong>in</strong>direkten’, ‚sofortigen’, ‚späteren’ o<strong>der</strong> ‚kumulativen’ Auswirkungen auf ‚Flora und Fauna, <strong>die</strong><br />

Bodenfruchtbarkeit, den Abbau von organischen Stoffen im Boden, <strong>die</strong> Nahrungskette, <strong>die</strong> biologische Vielfalt, ...’ fragen.<br />

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